So...es hat lange gedauert, aber hier mal ein kleiner Nachtrag:
Letztes Jahr im August habe ich mein erstes Rennstreckentraining absolviert. Ich habe mir sehr viel Gedanken gemacht, wie ich die Dicke präparieren sollte, um ein Maximum an Spass aus dem Training mitzunehmen. Monster-Sascha hier aus dem Forum hat mir sogar noch kurzfristig einen günstigen Rennreifen zukommen lassen. Somit hatte ich die Wahl zwischen dem PilotPower und dem RaceAttack (Medium). Da die Wetterlage kurz vorher noch nicht wirklich super aussah, habe ich mich entschieden erstmal den PilotPower draufzulassen, da er ein recht guter Regenreifen ist. Am nächsten Morgen wurden wir eines besseren belehrt und hatten mit über 30°C (Mittags) verdammt heiße Temperaturen. Trotzdem entschied ich mich, den ersten Tag mit dem Michelin zu fahren, da ich noch keine Erfahrung auf der Rennstrecke hatte und das Tempo in der Instruktorengruppe recht human war.
Die ersten vier Turns war für mich zum eingewöhnen und schnuppern. Dann wurds mir doch irgendwann zu langsam und habe gemerkt, dass noch wesentlich mehr gehen könnte...
Bin dann in die schnellste Gruppe (in der Instruktorengruppe) gewechselt und dachte erst: "UPPPS...Wenn ich mich jetzt mal nicht überschätzt habe..." Die Gruppe bestand komplett aus neueren Supersportlern, die teilweise fast doppelt so viel PS parat hatten...Dementsprechend anstrengend war auch der erste Turn in der neuen Gruppe. Auf der Geraden und Gegengeraden waren die Jungs auf und davon. Hieß für mich, alles in der Kurve wieder aufzuholen, denn später bremsen geht auch nicht. Schließlich wiegt die 17 Jahre alte ZXR über 50kg mehr als die junge Generation...
Der letzte Turn am ersten Tag war schon wesentlich entspannter, da ich nun wusste, wo der Hase herläuft...
Abends wurde erstmal die Dicke durchgecheckt, ob noch alles im Grünen Bereich ist. Von einigen Kumpels, die auch schon jahrelange Rennstreckenerfahrung haben, wurde dann mein Reifenbild begutachtet. Ich erwähne nochmal, dass ich mit einem Michelin PilotPower bei sehr heißen Temperaturen unterwegs war. Dementsprechend erstaunt waren alle, wie sauber meine Reifen aussahen. Da macht sich ein komplett auf Maß und Gewicht überarbeitetes Fahrwerk von WhitePower doch super bemerkbar: Kein Aufreißen am Reifen und super glatt abgefahrene Flanken...Da waren viele im Fahrerlager schon neidisch auf mein Reifenbild. Hatte zwar den RaceAttack mit zum Rennplatz genommen, aber nach Meinung diverser erfahrener Kumpel, blieb der Michelin auch am zweiten Tag drauf.
Der zweite Tag verlief noch runder und ich konnte sofort da anknüpfen, wo ich am Vortag aufgehört hatte. Mittlerweile hat die Einheit zwischen mir und der Dicken so gut funktioniert, dass die "jungen Hüpfer" (R1, Fireblade, und Co.) genadenlos von uns im Kurvengeschlängel gejagt wurden.
Ein Turn wollte ich direkt hinter dem Instruktor raus, um endlich mal "freie Fahrt" zu bekommen. Erste Runde wurden die Reifen auf Temperatur gebracht, dann langsam aber stetig das Tempo immer weiter angezogen. Der Instruktor gab immer mehr Gas, als er gesehen hat das der grüne Frosch mit den roten Augen immer noch hinter ihm war. Schließlich folgte wieder ein kurzer Blick nach hinten...dann ein zweiter längerer...Sofort gab mir mein Instruktor die Anweisung vom Gas zu gehen, da wir die Gruppe verloren hatten
Tja...da haben alle erstaunt geschaut, wieviel Feuer die alte Dame noch im Kessel hat...und das mit mittlerweile fast 90.000km auf der Uhr und 17 Jahren aufm Buckel.
Der Reifen war am Ende des zweiten Tages tatsächlich am Ende seiner Belastungsgrenze. Dennoch war es für mein erstes Mal wahrscheinlich die richtige Wahl.
Für mich war das Training erste Sahne und ich hab bei KM auch in diesem Jahr wieder gebucht. Anfang August gehts wieder nach Oschersleben. Dann aber mit dem RaceAttack besohlt, der den Winter im dunklen warmen Keller überwintert hat...
Grüße,
Jimbo