genau das meinte ich, Casi
Ich versuch´s mal ganz plump zu erklären:
-die Bremssättel der ZXR (und vieler anderer Bikes) sind zweiteilig. Vier Schrauben mit einer Zugfestigkeit der Norm 8.8, sollen das Ganze zusammenhalten. Wenn nun über den Bremshebel Druck ausgeübt wird (Bremsbeläge werden von je 2 Bremskolben pro Gehäusehälfte an die Scheibe gepresst), ist die Belastung auf diese 4 Schrauben verteilt.
Naturgemäß versucht immer etwas nachzugeben, wenn man mit Druck etwas auseinander presst. Der schwächste Punkt ist, vom Guss der Gehäusehälften mal abgesehen, die Schraube.
-tatsächlich geben die Materialien nach, auch wenn man es weder sieht, noch Undichtigkeiten auftreten.
-bei einer intakten Bremse plus passender Beläge (gedachte Reibpaarung des Herstellers zwischen Belag und Scheibe), wird man im normalen Fahrbetrieb nicht unbedingt einen Unterschied feststellen (auch abhängig von der Sensibilität des Fahrers).
-bei einer scharf gefahrenen Bremse (Straße oder gar Rennstrecke) kommt jetzt aber fast dauerhaft das Thema Wärme/Hitze hinzu. Unter Hitze haben die Materialien aber nochmals andere Dehnfaktoren, als im kalten Zustand.
-um das Bremssystem hierbei zu unterstützen, kann man längere Schrauben (damit das ganze Gewinde der Bremssattelhäften genutzt wird [Original ist das nicht so]) mit der Norm 11.9 (wesentlich zugfester und weniger Dehnung) verwenden.
Verschlechtern wird man durch diese Maßnahme sicherlich nichts, eine Verbesserung in vielen Fällen aber definitiv eingetreten. Natürlich entbehrt das aber nicht die generelle Pflege, die eine Motorradbremse braucht.
Wenn jede Schraube einzeln gewechselt wird, braucht man keine Angst zu haben, dass das System undicht wird oder Luft zieht.
Gut sortierte Schraubenhändler können auch das maximale Anzugsmoment für 11.9 Schrauben nennen. Dieses sollte man dann auch mittels Dremo-Schlüssel nutzen.