USD vs. Telegabel

Hart, härter, ZXR! ...aber gehts auch anders? Hier gibts Antworten. ;-)
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Gast

USD vs. Telegabel

Beitrag von Gast »

Was ist besser - und warum ?

Funktionsweise - Gewicht - Einstellmöglichkeiten ... oder nur optischer Gag ?

Alle "modernen" Moppeds haben USD-Gabeln ! Wo liegen die Vorteile gegenüber den Telegaben (wie bei den H-Modellen) ?

Die älteren Honda Fireblades (SC28) hatten auch Telegabeln - aber an und für sich gute Fahrwerke ...

Was sagt ihr dazu ?

Gast

Beitrag von Gast »

Was ich damit erfragen möchte ist folgendes:

Ist das nur so eine Modeerscheinung, weils cool is und alle das haben oder gibt es physikalische Fakten, die eine USD besser abschneiden lassen ?


Damals zu "Mofarockerzeiten" hatte die Herculesmofas (so um Bj ´79) ja schließlich auch schon USD-Gabeln !

Dann waren die auf einmal "scheiße" - cool war jetzt auf einmal der, der eine Telegabel hatte. (Ja ich hatte meine Hercules auf Telegabel umgerüstet :lol: ) -
Nun gibts das Revival der USD - Gabel !

Verkehrte Welt :?: :kratz:

Gast

Beitrag von Gast »

mir gefällts einfach besser, finde es sieht sportlicher aus. Aber obs was bringt...? TERRIINIII klär uns mal auf :wink:

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Terrini
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Beitrag von Terrini »

Morgen, ok? Heute habe ich keine Lust mehr..... :wink:
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Gast

Beitrag von Gast »

Ich habe diesbezüglich mal in anderen Foren gestöbert.
Diese Erklärung klingt ganz plausibel:

"Der Vorteil der USD-Gabel ist, dass die Gabelbrücke mit den Klemmungen für die Gabel wesentlich stabiler ist, weil die Aufnahmen für die Gabel einen wesentlich grösseren Durchmesser haben, als bei einer Telegabel. Ein weiterer Vorteil ist, dass die ungefederten Massen bei der USD-Gabel geringer sind. Das bedeutet, wenn Du dein Motorrad aufbocken würdest, und dann das Vorderrad einfederst, dass dann die Teile, die sich dabei bewegen, zusammen viel weniger auf die Waage bringen, als die Teile, die sich bei einer Telegabel beim federn bewegen."
:idea:

Allerdings habe ich woanders auch gelesen, dass Probanden bei sog. "Blindversuchen" - also bei Testfahrten ohne zu wissen, mit welcher Gabel sie gerade unterwegs sind - keine signifikanten Unterschiede im Fahrverhalten ausmachen konnten.
Klar sind die heutigen USD-Gabeln wohl allein vom Gewicht den Telegabeln überlegen. Was nicht heißen soll, dass es mit heutigem Knowhow nicht möglich wäre, eine ebensogute und leichte Telegabel zu bauen.
Schließlich hat die Yamaha R6 (glaub ich) auch eine Telegabel.

Gast

Beitrag von Gast »

michaoel hat geschrieben: Schließlich hat die Yamaha R6 (glaub ich) auch eine Telegabel.
die aktuelle nicht mehr...
ich meine irgendwann mal was über mehr Stabilität, Verwindungssteifigkeit gehört zu haben...USD-Gabeln sind mit Sicherheit auch schwerer als eine konventionelle Telegabel...ich finde, dass eine USD-Gabel einfach geiler ausssieht, so wie radial angeschraubte Bremssättel...für die normale Landstraßenbolzerei wird eine vernünftige Telegabel wohl ausreichen...Motorräder wie die alten Blades oder Speed Triple haben ja nun keine Probs damit gehabt...

PEOPLES

Beitrag von PEOPLES »

Ein weiterer Vorteil ist, dass die ungefederten Massen bei der USD-Gabel geringer sind.
muss nicht zwingend sein, da die tauchrohre ja aus stahl sind, die standrohre aus alu.

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Klaus69
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Beitrag von Klaus69 »

geht grundsätzlich um die Steifigkeit. Bei ner Upside down Gabel ist das dünnere Rohr während einer BRemsung vom dickeren Rohr umschlossen und kann somit nicht so leicht verbiegen. Ergo sollte das Ansprechverhalten bei hoher Belastung besser sein.
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Börni
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Beitrag von Börni »

So schauts. USD Forken sollen aufgrund ihrer gesteigerten Stabilität für mehr Rückmeldung in Grenzbereichen sorgen. Also eigentlich eine Option, die von uns Normalfahrern eher selten in Anspruch genommen wird. Von daher kann man getrost sagen, daß es sich bei der Verwendung einer USD im Landstraßenmodus zum größten Teil um eine Modeerscheinung handelt, vergleichbar mit den Radialzangen. Einen echten Fahrwerksvorteil wird kaum jemand herausfühlen können, es sei denn, er ist das Fahren in Grenzbereichen gewohnt und hat ein Gefühl dafür entwickelt.
Daß USD Gabeln grundsätzlich besser als konventionelle Gabeln ansprechen, ist Quatsch. Selbst äußerlich herkömmliche Forken können technisch sehr aufwendig gearbeitet sein, so daß sie eine serienmäßig verbaute USD in den Sack stecken.
Geschmackstechnisch ist aber eine leckere USD sehr nett anzusehen. Man denke nur an die hübschen Teile von Paioli, Marzocchi, Öhlins und wie sie alle heißen.....

Gruß
Bernd

alter-mann

Beitrag von alter-mann »

... ich behaupte mal ...
wenn man(n) blind fahren koennte und nicht wuesste welche gabel
verbaut ist ... wuerden 99% aller motorradfahrer (incl. mir) nicht
sagen koennen welche gabel verbaut ist :idea:

entsprechend sinnvoll oder gut ist eine usd gegenueber einer anderen ..

sie ist wohl durch ihre "dimension" u. bauart verwindungssteifer ...
ob sie sensiebler ist .... wage ich zu bezweifeln ...

PEOPLES

Beitrag von PEOPLES »

so daß sie eine serienmäßig verbaute USD in den Sack stecken.
so isses, wenn man sich mal das 0815zeug von hoyusuung (oder wie der laden heist) anschaut, jedes model diesselbe gabel, und ultrabillig.

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Klaus69
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Beitrag von Klaus69 »

hmmh, reden wir jetzt über bauartbedingte Unterschiede, oder über unterschiedliche Qualität in der Entwicklung / Fertigung????
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Börni
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Beitrag von Börni »

@Klaus:
Wenn schon, dann auch über sowohl als auch :wink:
Wird bestimmt ein interessanter Thread Bild

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Klaus69
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Beitrag von Klaus69 »

@Boerni: Halte ich ehrlich gesagt für schwierig. Es gibt ja zB von Öhlins Telegabeln in Sonderanfertigung für die wir ganz bequem komplette Moppeds kaufen würden. Und das Vergleichen wir dann mit ner "hauptsache billig" Upside down Gabel... :roll:
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Börni
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Beitrag von Börni »

Klaus69 hat geschrieben: Es gibt ja zB von Öhlins Telegabeln in Sonderanfertigung für die wir ganz bequem komplette Moppeds kaufen würden.
Ehrlich geagt glaube ich nicht, daß dazu überhaupt irgendwer etwas sagen kann und somit auch kein Vergleich zustande kommt, zumal die Teile eher ein wohlgehütetes Werksgeheimis sind als eine Kundengabel. Wenn, dann sollte das Material herangezogen werden, womit der eine oder andere schon so seine Erfahrungen hat.
Und das Vergleichen wir dann mit ner "hauptsache billig" Upside down Gabel...
So gesehen bräuchte man dann über gar kein Komponenten-Thema mehr zu plaudern :wink: Bild

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Klaus69
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Beitrag von Klaus69 »

? Da kann ich Dir jetzt nicht ganz folgen.. Ich habe das Ursprungspost erst mal als Frage nach dem Konzept verstanden.

Gib doch mal ein Beispiel welche Gabeln Du gern vergleichen würdest. Evtl versteh ich dann ja was Du meinst. Geht`s Dir um ein grundsätzliches Gabel X funktioniert besser als Gabel Y..
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Börni
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Re: USD vs. Telegabel

Beitrag von Börni »

michaoel hat geschrieben:
..Funktionsweise...
Eben diese. Vergleichen wollen will ich nichts, aber könnte ja sein, daß der ein oder andere Erfahrnungen mit Gabeln von R1 bzw. 10er und Co. gesammelt hat und etwas dazu sagen kann....
Aber lassen wir das, sonst wirds zu offtopic.

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Klaus69
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Beitrag von Klaus69 »

@alter-mann: Es geht ja um das Ansprecheverhalten bei hoher Belastung.Grundsätzlich gilt: Je größer ein Durchmesser um so biegesteifer. Und dann kommt der Abstand Radachse bis Überlappung zum tragen. Bei ner Upside Down wird der Hebel beim Einfedern ja immer kleiner.

Soll heißen das ne USD unter staker Belastung nicht so schnell "klemmt" wie ne konventionelle...
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Terrini
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Beitrag von Terrini »

Ist ja soweit bereits fast alles gesagt worden :wink:

Die Vorteile einer Telegabel sind/waren, dass sie kostengünstiger herzustellen und leichter ist/war. Zudem sind die Gabelbrücken einfacher und günstiger.

Die Vorteile einer USD sind die erhöhte Steifigkeit (Biegemoment und Überlappung), die "eigentlich" geringeren ungefederten Massen, die Tendenz, weniger Schwingungen zu übertragen.

Die ersten USD der 90 Jahre waren anfangs mehr als Design-Gimmick zu sehen, als sie einen deutlichen Nutzen im Vergleich zu einer Telegabel gehabt hätten. Im Rennsport hingegen hatte die USD zu diesem Zeitpunkt bereits bewiesen, das sie durchaus Vorteile zu einer Telegabel haben kann.

Inzwischen sind die USD leichter geworden, zudem in Großserie für die Werke erschwinglicher als vorher. Außerdem zwingen geänderte Rahmenbauweisen vermehrt dazu, dass Drücke und Biegemomente verstärkt von der Gabel übernommen werden, bevor sie an den Rahmen gelangen.
Bei den heute möglichen Geschwindigkeiten und Verzögerungen kommen Telegabeln eher an ihre Grenzen als USD-Gabeln, im Gegenzug müssen Telegabeln bei solchen Fahrzuständen immer aufwändiger gearbeitet werden.

Bei modernen 1000ern hat eine USD durchaus ihre Berechtigung. Bei den sportlichen 600ern ist es auch der Rennsport, der diese Maßnahme fast zwingend vorschreibt. Ein Grund, warum Honda und Yamaha inzwischen nachgezogen haben :wink:
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Bernie
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Beitrag von Bernie »

Klaus69 hat geschrieben:Grundsätzlich gilt: Je größer ein Durchmesser um so biegesteifer.
...aber warum hat die J-Gable dann 43mm und die "racing"gabel der K nur 41mm?
verstehe ich nicht ganz (?)

...oder ich versteh überhaubt nix mehr :roll: :lol:
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Gast

Beitrag von Gast »

schätze wegen dem geringeren Gewicht

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Beitrag von Terrini »

da würde ich 2 Gründe vermuten. Kann aber auch daneben liegen.

1. die früheren USD hatten mit zunehmenden Durchmesser ein erhöhtes Losbrechmoment

2. die K galt als Homologationsmodell für den Rennsport. Möglicherweise wollten die Rennsport-Verantwortlichen es so
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Beitrag von Klaus69 »

Laut Kawa war das eine Maßnahme um das Losbrechmoment zu verringern.

Meine oben gemachte aussage gilt übrigens nur bei gleichem Material und Wandstärke. Trotz allem hat Charles mal wieder 100 von 100 möglichen Punkten...
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