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benzinpumpe ausfallsicher umbauen
Verfasst: 13 Jun 2005 8:59
von heizer_2
Hab am WE meine benzinpumpe repariert. Das problem liegt ja an den sich abnutzenden kontakten, die den zugmagneten schalten. Die schltung des magneten übernimmt nun ein transistor. Der transistor wird über den kontakt geschaltet. Dadurch entstehen keine abrissfunken und der kontakt kann nicht wegbrennen. Benötigte bauteile: ein MOS-FET-transistor ein widerstand und eine diode.
die elektronik passt zudem noch in das pumpeneigene gehäuse... Funzt geil.
Verfasst: 19 Jun 2005 20:43
von heizer_2
mach gleich mal "on the fly"
vorweg: Die benzinpumpe fällt aus, weil die kontakte sich beim betrieb abnutzen. Und das machen die nur, weil der abrissfunken des zugmagnetes immer über die sich öffnenden kontakte abfällt.
benötigte teile:
-funktionierende benzinpumpe, mit halbwegs guten kontakten
-N-Kanal MOS-FET Transisor (z.B. irfz34, irfz24, irfz48 ... buz10, buz24, buz71...)
-10-50k Ohm widerstand (widerstand soll im bereich liegen!)
-gate widerstand 47-200 Ohm (widerstand soll im bereich liegen!)
-diode (1n4006 oder jede andere SI-Diode ab 1A)
Die bauteile sind alle ziemlich unkritisch... hab den kram aus ner alten autoendstufe rausgebaut... und auf blauen dunst zusammengelötet...
erklärung schaltung:
Der transistor soll den zugmagneten schalten. Die ansteuerung des transistors übernimmt der kontakt. Dadurch funzt die pumpe genau wie vorher. Damit es den transistor nicht zerballert, wenn die induktivität(spule zugmagnet) ausgeschaltet wird, muss die diode parallel zur spule geschaltet werden... Um das gate beim geöffneten kontakt schnell zu entladen, wird der 10K widerstand vom gate zur source gelötet. In die gateleitung kommt in reihe der 47 ohm widerstand
Klemmung pumpe original:
Es gehen 2 leitungen (rot und schwarz) in die pumpe. Die schwarze leitung ist mit dem gehäuse der pumpe verbunden. Die rote leitung geht direkt in den zugmagneten. Eine weitere schwarze leitung kommt aus dem zugmagneten und ist oben an den kontakt gelötet.
umbaumaßnahmen:
um den transistor zu schalten, muss am gate (linkes beinchen bei draufsicht, wenn die schrift lesbar ist, also nicht aufm kopf steht oder so...)
eine positive spannung angelegt werden. Dazu muss das gate über den kontakt mit spannung versorgt werden. Dazu einfach das schwarze kleine kabel oben am kontakt ablöten und den gatewiderstand (s.o.) an diese öse löten. Das gate dann an den widerstand löten. Das kleine schwarze kabel, was vom kontakt abgelötet wurde, kommt an den mittleren anschluss des trasistors (drainanschluss). Die Masse von der versorgungsleitung kommt an die source (rechter anschluss am transistor bei draufsicht).
der 10...50K widerstand geht vom 1. anschluss zum 3. anschluss (vom gate zur source). Das rote kabel der versorgungsspannung geht dahin, wo vorher der masseanschluss drann war (also ans gehäuse der pumpe) und bleibt aber auch mit dem roten kabel, was in den magneten geht verbunden... Fehlt nur noch die freilaufdiode. Die diode hat eine markierung (anode). Dieser anschluss MUSS! mit dem roten kabel verbunden sein! Das andere ende kommt an den mittenanschluss des transistors, wo auch das schwarze kabel, das in den zugmagneten geht angeklemmt wird. FERTIG!
Hoffe das war verständlich....
hinweise:
nach dem umbau liegt am gehäuse der pumpe +12V potential an!!!! Also vorsicht bei der montage. Die benz. pumpe ist in nem gumi gelagert, hat also keine verbindung zur rahmenmasse. Ich hab vorsichtshalber noch tape um die pumpe gewickelt. der Transistor hat an seiner rückseite das potential des mittenanschlusses... der sollte auch sorgsam verpackt werden, so das er nicht mit den kontakten in berührung kommt. Die schaltung passt locker in das kleine schwarze gehäuse und hält bei geschikter lötweise auch an den lötpunkten... Am besten aber im deckel fixieren.
Die kontakte mit nem drehmel oder sandpapier nochgmal sauber machen... Dann die pumpe testen!
ACHTUNG! Erster test außerhalb vom mopped!!!
Wegen den halbleiterbauteilen dürfen die anschlusklemmen nicht vertauscht werden. Das zerstört sofort die diode und den transistor.
Also ROT=+ Schwarz=-
So das wars erstmal... hoffe das war verständlich! Meine pumpe läuft so schon seit 600km einwandfrei... hab auch nen dauertest gemacht und 50L diesel umgepumt bevor ich sie wieder eingebaut hab.
Verfasst: 24 Jun 2005 0:55
von heizer_2
die gate widerstände sind nur dafür da, die leitungsreflexionen zu reduzieren... damit der transistror nicht schwingt beim öffnen. Spielt keine rolle ob da 47 oder 200 ohm dran sind... die durchsteuerzeit ist immernoch klein genug...
Der andere widerstand ist für die gate entladung zuständig... damit das in ner µs passiert reichen halt 50kohm....
Verfasst: 29 Jun 2005 8:54
von Gast
heisst das die kontackte verbrennen deswegen, weil der funke zu stark ist?
kannst du mal bilder machen, damit ich mir das vorstellen kann, wo was hingehört?
gruss heinz
Verfasst: 29 Jun 2005 12:41
von heizer_2
die kontakte verbrennen weil eine induktivität abgeschaltet wird. Die entstehende spannungsspitze erzeugt einen lichtbogen an den kontakten (abrissfunken). Dadurch brennen die ab.
Meine pumpe ist eingebaut... wenn ich die mal draussen hab mach ich ein bild.
Verfasst: 02 Aug 2005 1:17
von netuser
mmh, reicht da nicht nur 'ne Diode zum "löschen"???
Gruss
Netuser
Verfasst: 02 Aug 2005 8:28
von heizer_2
Eigentlich schon, nur der einschaltstrom ist ja auch nicht ohne. Ich wollte halt den kontakt 100% entlasten.
Verfasst: 28 Nov 2005 21:24
von Gast
Hauptsache Du fliegst nicht in die Luft
Verfasst: 28 Nov 2005 21:31
von heizer_2
Sicher nicht... die membranpumpenkammer ist weit genug weg... und vorher hats ja zusätzlich noch gefunkt. Dadurch das dort jetzt keine funken mehr entstehen ists sogar noch sicherer
Find ich voll gut, das neue user in "alten" beiträgen stöbern
.
lg josef
Verfasst: 20 Mär 2007 1:26
von Frank
Also... Motiviert durch meine Instandsetzungsmaßnahmen habe auch ich mir mal die Pumpe meiner H2 angeschaut. Die Kontakte waren noch brauchbar, im Betrieb stört mich aber der unnötig starke Funken am Kontakt.
Als Kompromiss mit optimalem Aufwand/Nutzen-Verhältnis habe ich den Umbau auf eine Freilaufdiode begrenzt. Die Intensität des Funkens geht dabei um schätzungsweise Faktor 10 zurück. Aus satten Lichtbögen werden kleine Fünkchen.
Ich habe eine 3A/100V Siliziomdiode eingesetzt, die sich einfach einlöten läßt. Einzig irreversible Änderung ist das Öffnen der Isolation des roten Eingangskabels auf ca. 2mm Länge. Ließe sich aber mit Schrumpfschlauch wieder in Werkszusatnd versetzen.
Anleitung:
1. Rotes Eingangskabel etwa 2,5cm nach Pumpenaustritt auf 2mm Länge abisolieren. Um Litze nicht zu beschädigen und nicht an der Pumpe zu ziehen, habe ich das mit dem Lötkolben freigebrannt.
2. An der Kathode der Diode (hat Strich aufgedruckt) nach ca. 3mm Draht abkneifen, an Anode ca. 6mm stehenlassen.
3. Anode an den Schalterkontakt löten. Hierzu bietet sich vor Allem die vorhandene Lötöse an, wo schon ein Kabel aus dem Pumpengehäuse hoch zum Kontakt geht.
4. Das rote, oben abisolierte Kabel an die noch freie Kathode anlöten.
Kabel so verlegen, daß beim Zusammenbau keine Kurzschlüsse entstehen. Hierzu Lötöse des schwarzen Euingangskabels so drehen, daß diese die Diode auf der Innenseite stützt.
Bilder stelle ich morgen ein.
Ergebnis / Hintergrund:
-Die Leistung am Funken ist maximal, wenn gleichzeitig hohe Spannung bei hohem Strom anliegt. Dies ist beim Abschalten der Spuel der Fall. Die Diode hält die Spannung beim Abschalten auf ca. 1V, so daß mder Kontakt keinen Lichtbogen ziehen kann. Der kleine Funken beim Ein / Abschalten ist im Vergleich dazu ein Witz!
-Durch die geringere Spannung beim Abschalten der Spule verzögert sich die Entmagnetisierung etwas. Die maximale Schaltfrequenz der Pumpe im Leerlauf reduziert sich hierbei. Da bei Benzin die Pumpfrequenz eh gering ist, hat dioes keine störenden Effekte. Bei leerem Tank wird aber die Pumepnmechanik geschont.
-Die Pumpe zieht bei lange eingeschaltetem Magneten Ströme bis 10A. Die Diode kriegt im Ausschaltzeitpunkt diesen Strom voll ab. Zerstört wird sie aber nicht, da die 10A nur kurzzeitig anliegen und die Diode sich erholen kann. Im Mittel liegt der Strom weit unter den zulässigen 3A Dauerstrom.
-Als Diode kann z.B. eine 1N5402 benutzt werden.
Verfasst: 27 Mär 2007 0:13
von Frank
Hier ein Bild. Ist leider unscharf, aber mit etwas gutem Willen kann man das Nötige erkennen:
1. oben rechts sieht man die ab Werk schon isoliert montierte Lötöse am Schalter. Hier lötet man einfach die Anode der Diode mit drauf.
2. Das rote Kabel aus der Pumpe ist hinten mit einem schwarzen Schlauch zusätzlich isoliert. Wo der Schlauch aufhört, isoliert man das Kabel ab und lötet es an die Kathode der Diode.
3. Der werksseitige Masseanschluß wird um 90 Grad verdreht angeschraubt, so daß er die Diode stützt und keine Kurzschlüsse entstehen können.
Verfasst: 28 Mär 2007 1:51
von Frank
Hier das Update. Evtl. kann man die Bilder lokal auf dem Server speichern, damit diese nicht verschwinden.
Verfasst: 28 Mär 2007 21:39
von Frank
Basteln kann ich nur, wenn ich Infos oder gar die entsprechenden Teile habe. Evtl. schickt mir wer Fotos von den anderen Varianten!?
Ansonsten: die Diode muß nicht über den Kontakt, sondern direkt parallel zur Spule. Also diirekt zwischen die zwei Dröhte, die aus dem Magnetgehäuse kommen. Hierbei muß der Strich der Diode in Richtung Plus zeigen.
Hinweis: Mit einer 24V Diode parallel zum Schaltkontakt läßt sich der Funken kaum bedämpfen.
Verfasst: 15 Apr 2007 19:32
von Gast
Hallo,
kann die defekte Benzinpumpe der Grund dafür sein das meine bei 8000 zu macht ? Oder geht gar nix mehr wenn die Pumpe tot ist ?
Gruss
Alex
Verfasst: 15 Apr 2007 21:25
von Schlitzohr
Frank hat geschrieben:Hier das Update. Evtl. kann man die Bilder lokal auf dem Server speichern, damit diese nicht verschwinden.
Das ist jetzt aber nicht die von Heizer beschriebene version !! Oder ???
Verfasst: 15 Apr 2007 21:38
von heizer_2
Nein,
das ist die Diodenversion welche nicht so effektiv ist, das der Kontakt immernoch mit einem hohem Strom beaufschlagt wird, und früher oder später abgenutzt ist. Aber so viel fährt eh keiner
.
Verfasst: 16 Apr 2007 0:17
von Frank
Der Kontakt führt zwar noch den vollen Strom - aber nicht mehr die volle Spannung. Damit sinkt der Verschleiß auf unter 10% des Werkszustands. Und ein Verschweißen ist praktisch ausgeschlossen.
Verfasst: 26 Jun 2007 13:54
von winni
Hi,
Kurze Info zu Benzinpumpe. Hatte einige Symptome, die hier im Forum beschrieben wurden. Nach Isolierung der Schläuche mit Isomatte(!...)zwischen Vergaser und Pumpe sind diese Symptome verschwunden.
Beschreibung:
Normalerweise sollte im Leerlauf alle paar Sekunden ein Hub der Benzinpumpe erfolgen, das kann man mit dem Finger fühlen. Bei Hitze, nach längerer Fahrt, "ratterte" die Pumpe, d.h. auch im Leerlauf mindestens 20 Hübe pro Sekunde! Dadurch hatte ich schon eine Pumpe austauschen müssen, wegen Kontaktabnutzung.
Vermutlich war eine Gasblasenbildung im Schlauch durch die Hitze die Ursache. Die Pumpe bringt nur 0,15 bar, das reicht nicht aus, um den Siedepunkt mit Druck bei 70 Grad (oder mehr?) herunterzuziehen. Die Pumpe bleibt dann nicht stehen, weil Gasblasen die Flatterventile nicht schließen lassen- kein Gegendruck.
Nach Isolierung der Schläuche gegen die Motorhitze ist das Symptom verschwunden. Auch bei längerer Vollgasfahrt und anschließendem Stehen läuft die Pumpe jetzt wieder langsam. Werde das weiter beobachten.
Ciao Winni
Verfasst: 26 Jun 2007 13:59
von heizer_2
Das "rattern" geht ca. 1-2min oder länger wenn die Reserve kommt (z.B. im Stadtverkehr).
Abnutzen wird sich die Pumpe so oder so, auch mit Diode und auch mit Transistor. Erst wenn der Kontakt komplett weg ist, wird die Pumpe länger als 16 Jahre halten
.
Verfasst: 27 Jun 2007 9:22
von winni
Hi,
Das ist etwas komplizierter. Der Kontakt kann sich beim "Rattern", also permanentem Dauerlauf nicht abkühlen. Die Gefahr des Verschweißens wird höher und der Kontaktabbrand wesentlich höher. Es ist ja ein Gleichstromkreis mit induktiver Last (im Gegensatz zum Wechselstrom, wo der Funke beim Nulldurchgang meist gelöscht wird) bei dem der Abschaltfunke lange brennt.
Bei Normalfunktion kann der Kontakt immer wieder abkühlen und hält dabei mindestens 5-6x länger (hast recht, nicht ewig). Das "Rattern" sollte also vermieden werden.
Ciao Winni
Verfasst: 27 Jun 2007 14:55
von heizer_2
Also niemals auf Reverve kommen... Und niemal den Motor bzw. die Spritschläuche warm werden lassen.
Verfasst: 03 Jul 2007 8:50
von winni
Hi,
Die Dampfdruckkurve von Benzin liegt bei 60 Grad um die 0,15 und bei 80 Grad um die 0,25 bar. Über 80 Grad können bei Stadtverkehr locker erreicht werden, wenn der Benzinschlauch zum Vergaser nicht isoliert ist. Das kann die Pumpe nicht mehr schaffen. Deshalb bringt auch die Pumpe der ZX9 eine Besserung.
Noch besser und billiger: Den Benzinschlauch zwischen Pumpe und Vergaser mit einem 2. Gummischlauch oder mit einem PUR oder PE-Isolierschlauch aus dem Industriehandel überziehen. Danach kann man sich am Durchzug bei heißem Wetter freuen- kein Loch mehr bei 8-9000 und Drehzahl bis oben......
Ciao Winni
Verfasst: 12 Nov 2007 14:25
von AJS
can somebody explain what was said in the last 2 pages??
if I only insert the diode the spark is less intence, but still there.
if I use the handout of the jaguar site for a S.U. pump the pump doesn't work. why I don't know yet.
http://www.jag-lovers.org/xk-lovers/lib ... mp_neg.htm
can somebody help?
Re: benzinpumpe ausfallsicher umbauen
Verfasst: 15 Feb 2011 10:12
von Börni
Hier noch mal ein Bild zur verbauten Diode: