Hat länger gedauert, als geplant, aber heute war Termin auf dem Prüfstand.
Das Ergebnis ist auf den ersten Blick doch eher bescheiden. Volle 99 PS bei 8.500 U/min und ab 6.000 U/min geht der Lambdawert stetig nach oben bis auf einen Wert von 18. Man könnte meinen, der Motor läuft ab 9.000 U/min ohne Sprit. Auf den Zweiten Blick ist es dann doch nur halb so schlimm. Wir haben die Messung einer anderen ZX10R, Bj. 2008 über die Messung der ZRX1000RR gelegt. Bis 6.000 U/min sind die Kurven identisch. Erst danach geht es bei meiner ZXR nicht mehr weiter, während die Leistung der originalen ZX10R weiter ansteigt. Wirklich in Ordnung ist das Gemisch aktuell nur im Bereich zwischen 4.000 U/min und 5.000 U/min (unterste Kurve). Drunter deutlich zu mager und darüber gar nicht erst drüber sprechen. Die untere Einspritzleiste erhöht ab ca. 6.000 U/min mit steigender Drehzahl die Einspritzmenge nicht mehr, weil ja die obere Leiste dazukommt. Tut diese aber nicht. Also magert das Gemisch drastisch ab und die Leistung geht flöten.
Hier nachträglich noch ein Foto vom Prüfstand.
Wir haben daraufhin überprüft, ob der Benzindruck stimmt (liegt bei 3,1 bar, ist also OK), die obere Leiste mit Sprit versorgt wird und ein elektrisches Signal erhält. Beides ist der Fall. Nur scheint kein Tropen aus den Düsen zu kommen. Wir haben mit dem PowerCommander V die Einspritzmenge um 50 % angehoben, ohne Erfolg. Käme aus den Düsen was raus, hätten 50 % mehr einen Einfluss. Nix + 50 % ist halt immer noch nix. Da der Tag rum war, werde ich jetzt hier prüfen, ob die obere Leiste bei über 7.000 U/min Benzin einspritzt. Dazu die Leiste ausbauen und im Leerlauf mal über 7.000 U/min drehen, dann sollte die Leiste eigentlich beginnen einzuspritzen. Wenn nicht, dann eine Andere probieren.
Wenn dieses Problem gelöst ist, dann geht es nochmals auf den Prüfstand zum Abstimmen. Ist zwar richtig Aufwand und daher nicht umsonst, aber bei einem Serienmopped zu empfehlen und bei so einer geänderten Kiste unumgänglich.
Am Rande:
Wir hatten mit meiner 2004er ZX10R um 08:30 Uhr angefangen. Eingangsmessung dann doch volle 149 PS am Hinterrad, also ca. 155 PS an der Kupplung. Normaler Durchschnitt für eine 10er dieses Baujahres. Nach der Abstimmung - also 6 Stunden und unzählige Läufe auf dem Prüfstand später - war das Gemisch über den ganzen Bereich von 2.000 U/min bis 12.600 U/min und alle Gasgriffstellungen neu eingestellt. Fast überall lief der Motor zu fett. Nach der Abstimmung lief der Motor sauberer und stemme satte 165 PS am Hinterrad auf die Rolle, also + 16 PS bei Vollgas. Dafür muss aber der Prüfstandsbetreiber sehr genau wissen, was er da tut. Mal schnell eine "optimale Map" in den PowerCommander V laden und Anstecken ist zwar billig, aber halt auch nichts Wert und damit immer noch zu teuer.