Hi zusammen

wie im Betreff genannt, beschäftigt mich zur Zeit die Frage, ob eine Pulverbeschichtung überlackiert werden kann.
Es geht um einen pulverbeschichteten Tank, der bisher schwarz pulverbeschichtet ist und daher eine seidenmatte Oberfläche hat.
Diesen würde ich gerne "herkömmlich" schwarz lackieren und mit einem Klarlack lackieren.
Hat von euch evtl. jemand bereits Erfahrungen mit einer ähnlichen Materialkonstellation gemacht?
Funktioniert es die Pulverbeschichtung anzuschleifen und anschließend wie gewohnt mit Basisilack und Klarlack zu lackieren?
Wie hoch ist das Risiko, dass sich anschließend Blasen bilden, wenn sich der schwarze Tank z. B. durch Sonneneinstrahlung erwärmt oder dass der Lack bei möglichen Beschädigungen abblättert?
Oder andersrum gefragt - muss das zu lackierende Werkstück zwangsweise sandgestrahl werden, um es vernünftig lackieren zu können?

Liebe Grüße
Jasi

Sollte möglich sein.
Sogar ohne Grundierung.
Aber ich denk mal, du solltest dann mit Kunstharzlack arbeiten, damits dir die Beschichtung nicht hochzieht oder so.
Oder Acryllack und erstmal nur dünn nebeln, wenn trocken wieder etwas nebeln usw.
Wäre nen Versuch wert.

Erst wollt ich ja schreiben nimm nen glänzenden 2k Lack, dann sparst dir den Klarlack, aber die sind ja Acryl.

Ich würds ehrlich gesagt mal versuchen. Und wenn wirklich nix draus wird, sandstrahlen.

Oder - wenn ihr jemanden günstig an der Hand habt - trotzdem gleich sandstrahlen, ne Epoxygrundierung drauf und dann nen guten 2k Lack. Da wärt ihr auf jeden Fall auf der sicheren Seite, jedoch nicht um eine Erfahrung (egal welcher Art) reicher, die ihr uns dann mitteilen könntet

der tank ist jetzt schwarz matt gepulvert und soll schwarz glänzen ? richtig ?
mit 1000er wasser vorschleifen mit 1500 oder höher finishen und dann mit polierscheibe aufpolieren. fertig.

Hi ihr beiden,

danke euch für eure Vorschläge
Auf einen Versuch werden wir es auf jeden Fall ankommen lassen.
Mattschwarz soll der Tank schließlich auf keinen Fall bleiben
Sonst schaut's am Ende mit Rest der glänzenden Verkleidung aus wie A*** und Friedrich.
Den Ausgang des Experiments schildern wir gerne

Den Tank nur zu schleifen und zu polieren haben wir auch schon in Erwägung gezogen.
Was ich vergessen habe zu schildern ist, dass auf dem Tank auch noch Aufkleber angebracht werden müssen, die anschließend überlackiert werden müssen.
Daher müssen wir so oder so lackieren - sowohl einen schwarzen Basislack als auch einen Klarlack über die Aufkleber.
Außerdem gibt es einen direkten Übergang zwischen dem Tank und dem Rest der Verkleidung, wobei wir auf Nummer sicher gehen möchten, dass hier kein Farbunterschied zwischen den Schwarztönen entstehen wird.
Daher tendieren wir dazu den Tank anzuschleifen und wie von dir, Andi, beschrieben zu lackieren.
Leider haben wir auch niemanden direkt an der Hand, der Sandstrahlen kann.
Da der Aufwand für's Sandstrahlen relativ hoch wäre, wäre das wirklich der letzte Weg, falls das Lackieren in die Hose gehen würde.

Aber wie gesagt - nachdem niemand von vorne herein "Geht auf keinen Fall" geschrieben hat, probieren wirs einfach aus und melden uns dann, ob's geklappt hat

Liebe Grüße
Jasi

Wegen lackieren - ihr müßt dann aber mindestens zweimal Klarlack machen.

Basislack drauf und dann nach Ablüftzeit gem. Hersteller mit Klarlack drüber in mehreren Schichten - Nebel - warten - mehr Nebel - warten - deckend und verlaufend (den dann 2k).

Wenn der trocken ist, dann alles wieder mit 1500 oder 2000 nass schleifen.
Aufkleber drauf, wieder Klarlack drauf.

Weil wenn der Basislack trocken genug ist, um nen Aufkleber anzubringen, kann es sein, das der Klarlack dafür nicht vernünftig hält. Und Basislack anschleifen, um den Untergrund wieder passend zu machen, tut man nicht.

Wenn ihr es dann ganz genau nehmen wollt inkl viel Glück habt, was mögliche Klarlackläufer angeht, dann schleift ihr die 2. Klarlackschicht nochmal an, vor allem die Ränder um die Aufkleber und macht dann noch ne 3. Schicht drüber, dann ist der Klarlackrand um die Aufkleber weniger erhaben.

Beim Rennmoped hab ich nur einmal drüber und es so gelassen - sehen tut man randmäßig nicht immer unbedingt was, aber halt spüren natürlich.
Aber das könnt ihr ja nach dem 2. Klarlackgang entscheiden wie ihr es macht.

Danke dir für die weiteren Tipps zum Einlackieren von Aufklebern
So werden wir's machen.
Wenn man sich schon die Arbeit macht, soll das Endergebnis auch vernünftig sein

Und laßt euch Zeit zwischen den einzelnen Schichten.
Grad beim Klarlack ist das erste ledigliche nebeln das A und O und dazwischen 5 Minuten warten ist absolut ok, vor der deckenden Schicht lieber noch 2 Minuten länger.
Damit der Nebel quasi schön klebrig ist und die letzte deckende Schicht genug Halt findet, um glänzend zusammenzulaufen.

Sollten - im Klarlack - doch mal Läufer drin sein, ist der Vorteil vom 2k Lack, das ihr die wegschleifen könnt oder besser noch hobeln könnt. Lack muß aber dafür schon wenigstens 2 bis 3 Tage getrocknet sein, die Nase is ja dicker und braucht gut länger dafür.

Ich hab mir da extra mal nen Lackhobel geholt von Mirka - aber nicht einen mit Griff dran usw. sondern lediglich diese nackte Klinge. Shark Blade oder so heißt die glaub ich. Ist aus gehärtetem Stahl, also nicht fallen lassen.

Im richtigen Winkel - recht flach - drüber gezogen, passiert dem guten Klarlack nix und Staubeinschlüsse köpft er weg, Lacknasen natürlich auch, aber da muß man natürlich etwas öfter drüber.
Oft hat der Läufer dann aber auch ne Rinne hinter sich gezogen, die geht damit natürlich nur schwer weg. Hat ich bisher bei meinen ab und zu vorkommenden Läufern aber immer noch Glück gehabt oder ich seh se vor Blindheit nicht

Macht euch mal schlau wegen ner guten Epoxy Grundierung als evtl Sperrgrund zwischen Pulverbeschichtung und Basislack.
Dann hättet ihr nen recht verträglichen und gleichmäßigen Untergrund.

Mir hat beim lackieren an der Front auf den alten angeschliffenen Lack der neue Basislack (vom gleichen Hersteller und gleiche Farbe) den alten oder vl sogar "voralten" Lack hochgezogen.
Warum nur da vorne, aber seitlich nicht weiß ich nicht, aber wenn ich alles neu lackiert hätte, hätte ich das wahrscheinlich mit ner Epoxy Grundierung vermeiden können.
Mir wars dann nachm zweiten Versuch und immer noch etwas hochgezogenem Altlack aber wurscht, weil nur Rennverkleidung.

Hi zusammen,

wollte mich zu unserem Lackierexperiment nochmal melden.
Gestern haben wir es gewagt und den pulverbelschichteten Tank lackiert.
Dabei sind wir wie folgt vorgegangen:

1. Pulverbeschichtung mit 1200er Schleifpapier nassschleifen
2. Rostschutzhaftgrund anbringen
3. Erneut mit 1200er Schleifpapier nassschleifen
4. Schwarzen Basislack lackieren und trocknen lassen
5. Aufkleber anbringen
6. Klarlack lackieren

Basislack und Klarlack wurden mit der Lackierpistole im Freien lackiert.
Auf weitere Klacklackschichten haben wir verzichtet, da wir Sorgen haben, dass sich der schwarze Tank später in der Sonne aufheizt und bei einer dickeren Klarlackschicht Blasen wirft.
Bisher schaut das Ergebnis so aus:
Eine Pulverbeschichtung lässt sich also grundsätzlich überlackieren.
Wir hoffen, dass der Lack später auch bei Sonneneinstrahlung und anderen Umwelteinflüssen gut anhaftet.
Interessant ist noch, dass die Struktur des Lacks der Struktur der Pulverbeschichtung folgt.
Das lies sich jedoch leider nicht als Bild einfangen...

Schaut sehr gut aus - Hut ab oder Daumen hoch halt dann

Sehr schöne Arbeit

Aber: ich hoffe der Klarlack hält euch.
Ich geh davon aus - wegen der Aufkleber auf den Basislack - das ihr den Basislack habt trocknen lassen, dann erst Aufkleber drauf und dann Klarlack.

Oder war die Zeitspanne, gegen deren Ende ihr die Aufkleber drauf habt, noch im Rahmen des "Basislack ablüften lassen und dann Klarlack drauf" ??

Wenn der Basislack nämlich durchgetrocknet ist, hat der Klarlack im Normalfall keinen guten Haftgrund, da der den Basislack auch nicht mehr anlöst um da ne Verbindung zu bekommen.

Aber ich hoffe mal, der Klare bleibt wo er ist

Rosi hat geschrieben: ↑

04 Jul 2021 9:45

Interessant ist noch, dass die Struktur des Lacks der Struktur der Pulverbeschichtung folgt.

das ist auch der grund warum der letzte schliff vorm lackauftrag so wichtig ist.
bei einer beigen/hellgrauen grundierung ist es daher sehr ratsam mit kontrollschwarz zu arbeiten. hierdurch werden unregelmäßigkeiten schön visualisiert.

danke für den bericht

Danke euch beiden
Den Basislack haben wir etwa 30-45 min trocknen lassen.
Benny hat das nach Augenmaß und Bauchgefühl entschieden
Und um wirksam zu unterbinden, dass die Struktur der Pulverbeschichtung durchscheint, hätten wir wahrscheinlich schon, wie von dir, Windy, beschrieben, mit einem anderen Füller + Kontrollschwarz arbeiten und vor allem mehr schleifen müssen.
Allerdings stört es mich nicht weiter, dass die Struktur der Pulverbeschichtung durchscheint.
Mit unseren wenigen Mitteln und dafür, dass es eine "Gartenlackierung" ist, sind wir mit dem Ergebnis wirklich sehr glücklich

30 bis 45 Minuten is ok - da fehlt sich dann nix