Auch die ZXR-Serientöpfe sind Reflektionsdämpfer, also mit mehreren Kammern und Helmholtz-Resonatoren (googelt mal, hab jetzt keine Lust auf Physik-Unterricht). Wie Harm schon sagte, dient dieses System der Gaswegverlängerung UND der Schallreflektion (wie die Dämpferbezeichnung schon andeutet). Durch die oben angesprochenen Resonatoren werden je nach der verbauten Rohrlängen und -durchmesser Frequenzbereiche herausgefiltert, die sich dann in den Kammern gezielt "totlaufen" (an den Kammerwänden hin- und herreflektiert) und so gedämpft werden.
Ähnlich, nur wesentlich vereinfacht (eine große Kammer) funktioniert das auch bei vielen Absorptionsdämpfern, bei denen der Schall manchmal durch zusätzliche Prallbleche aber vor allem durch den dB-Eater (nichts anderes als ein Helmholtzresonator!) abgelenkt oder teilreflektiert bzw. gestreut (Rohre mit Löchern) und in die Dämmwolle um die Kammer geleitet werden.
Natürlich ist auch der Strömungswiederstand und die Eigenakustik (reflektierte Über- und Unterdruckwellen) ein maßgebliches Kriterium für die Motorleistung und deren Entfaltung.
Diese Kammern zu dimensionieren und aufeinander abzustimmen ist keine Daumenpeilung sondern Wissenschaft!
Somit erübrigt sich die Frage wieso ein Dämpfer durch Manipulation jeder Art einfach lauter werden und Leistung killen muß und natürlich auch wieso High-Class-Anlagen, die vom Krümmer bis zum Endrohr auf einen Motor abgestimmt sind, so teuer sein müssen.
Wer mehr wissen will kann ja mal hier nachlesen:
http://www.zxr750.de/board/vie ... entzuwachs
Im Übrigen ist die Behauptung, Reflektionsdämpfer seien generelle Leistungskiller, äußerst vorschnell getroffen!
Deren Entwicklungsaufwand ist bedeutend höher! Außerdem habe ich wirklich LANGE suchen müssen, bis ich einen Absorptionsdämpfer gefunden habe, der mir nicht den Fahrspaß versaut!
Der mit weitem Abstand am besten mit meiner ZXR harmonierende Topf ist der Serientopf! Knapp dahinter kommt mein Sebring (auch ein Reflektionsdämpfer, siehe Link 1. Post) und dann mein mörderlanger BOS-Torpedo (Honda SC28/33), der durch seine Leistungsspitze im oberen Drehzahldrittel und seinen Sound besticht (ich habe nie behauptet, daß ich nicht auch auf nen gesunden Ton stehe!
![Twisted Evil :twisted:](./images/smilies/icon_twisted.gif)
).
Auf der Renne ist die Lautstärke sekundär (jedenfalls war das mal bis vor Kurzem so), weswegen der Gewichts- und der Durchströmungswiderstandsvorteil dafür verantwortlich ist, daß auf dem Kringel 99% Absorptionsdämpfer unterwegs sind.
Generell halte ich aber den Reflektionsdämpfer für den (theoretisch) bedeutend interessanteren Dämpfer!
Es gibt also mit beiden Bauarten durchaus interessante Modelle, wenn man sucht. Wer aber auf der Suche nach nem ABE-Topf ist, mit dem Vorhaben ihn zu kürzen, aufzubohren oder die Bleche zu durchstoßen, kann auch gleich ne wesentlich günstigere Race-Tüte anbauen, die, ohne den Motor darauf abzustimmen, exakt zu den gleichen Resultaten führt: Krach, Leistungsverlust und erloschene BE.
Vielen hier ist aber die Optik und der Krach wichtiger als Drehmoment und ne homogene Leistungsentfaltung.
Von dem Thema "stressfreie HU und Verkehrskontrolle" fange ich erst garnicht an, denn das interessiert außer mir eh kaum jemanden...
Wer bei nem Road-Check im Beisein des Bullen auf die ABE-Nummer seines (für geschulte Personen offensichtlich) manipulierten Topfes deutet, hat sich inzwischen eh schon nen Schiefer eingezogen.
In meinem Berufsalltag (bevor ich den Topf nicht gesehen und gehört habe, fange ich bei allen Mopeds die HU garnicht erst an) finde ich das oft recht amüsant, welche Diskussionen dabei rauskommen. Nur pisse ich wegen sowas auch niemandem ans Bein, sondern schicke ihn (ohne zu kassieren) wieder los, sich ne legale Tüte zu besorgen und wiederzukommen.