Beschichten / Schmieren etc.

Alles über die Reparatur und Abstimmung der Gleichdruck- und Flachschiebervergaser.
Frank

Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Frank »

Da ich immer noch mit meinem H2 Vergaser kämpfe, sind mir einige Ideen gekommen:

1. Beschichtung der Drosselklappenwelle und der Gleichdruckschieber mit Gleitlack. Diesen Lack habe ich von Klüber hier liegen, allerdings härter der erst bei ca. 160°C aus. Er wird eingesetzt zur Beschichtung von Tassenstößeln an der Reibfläche zur Nockenwelle hin bei Start/Stop-Motoren.

->Lässt sich an den Gleichdruckschiebern die Membran mit der Plastikhalterung abnehmen ohne etwas zu beschädigen? Die Kunststoffteile würden den Einbrennvorgang vermutlich nicht überleben.

2. Schmierung des Vergasers. So blöde es klingt: wäre es evtl. hilfreich, ein gewisses Maß an 2T Motoröl hinzuzufügen? Einen Kat gibt es nicht und ein gewisser Anteil an Öl würde evt. das Einlaufen der DK Wellen vermindern. An die Gleichdruckschieber wird aber vermutlich kaum Öl kommen, so dass hier eher die Beschichtung helfen würde. Wäre aber zu testen, evtl. auch beide Methoden gleichzeitig.

3. Nachbau von Drosselklappen: Gibt es Firmen, die per Laserschnitt solche Teile zu einem bezahlbaren Preis nachbauen können? Präventiv ist es zumindeest bei den H Modellen ESSENTIELL, die Drosselklappen nach ca. 50tkm auszurichten. Durch Verschleiß der Kunststoff-Unterlegscheiben verschieben sich die Drosselklappenwellen und dann scheuern die Drosselklappen seitlich an den Vergasergehäusen. Abhilfe: die Schrauben je 1/2 Umdrehung lösen, die Wellen und Klappen zentrieren und dann wieder alles festschrauben.

Frank

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Frank »

Habe den Vergaser nochmals zerlegt und begutachtet:

-Die DK-Wellen sind ab Werk beschichtet, die Beschiochtung ist jedoch großflächig zerstört. Daher laufen die Wellen direkt im Aluminium, wo die Siliziumkristalle hohen Verschleiß verursachen. Wird die Beschichtung nicht erneuert, sind die Wellen bei ca. 100tkm unbrauchbar.

-Die Beschichtungsreste lassen sich mit 800er Schleifpapier unter wasser gut entfernen

-Mit der Airbrushpistole werde ich die Wellen im Lagerbereich nächste Woche neu beschichten und im Backofen bei ca. 150°C einbrennen.

--> Neubeschichtung der Wellen ist kein Problem, wenn es rechtzeitig gemacht ist und am Metall noch nicht zu viel Verschleiß aufgetreten ist. Auch dieses ließe sich jedoch mit der Beschichtung teilweise auffüllen (natürlich nur ein paar 1/100mm).

Wo gibt es O-Ringe in folgenden Abmessungen:
-O-Ringe Überlauf:
4x Di 6,31mm, D 1,3mm

-O-Ringe Kraftstoffzulauf:
4x Di 6,3mm, D 1,3mm

->Zusammenfassbar zu Di=6mm und D=1,3...1,5mm

-O-Ringe Kraftstoffverbindung:
4x Di 5,7mm, D 1,9mm
-> Wird Di=6mm und D=2mm sein.
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Marcello

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Marcello »

Bezüglich O-Ringe habe ich einen sehr schönen Katalog (sehr schön bebildert) von einer Hydraulikfirma hier in Köln ,welche auch Industriebedarf vertreibt ... es ist die Firma Pirtek in 50829 Köln.

Alternativ findet man im Internet O-Ring-Großhändler ... dort gibt es eigentlich Alles.
Material der O-Ringe ist meist NBR Shore 70 (sehr gängig).

In die Verschleißliste sollte man nach gewisser Laufzeit auch die Nadeldüsen einbeziehen ... diese arbeiten sich mit der Zeit immer oval auf (durch das Scheuern der Düsennadel daran) und messen dann im Teillast und Vollastbereich nicht mehr richtig zu (zu fett dann ,aufgrund des zu groß gewordenen Ringspaltes).
Zu einer tatsächlichen Vergaserüberholung gehört dann der Tausch der Nadeldüsen auch dazu.


LG Marcello :D :wink:

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Super Rider
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Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Super Rider »

wg. der O-Ringe, kannste noch hier schauen:

http://www.ir-dichtungstechnik.de/shop/ ... black.html" onclick="window.open(this.href);return false;

bzw.

http://www.ir-dichtungstechnik.de/shop/ ... Shore.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Frank

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Frank »

O-Ringe sind bestellt in der Hoffnung, dass sie hinreichend benzinresistent sind. Von der Horror-Klimaumrüstung habe ich zwar noch passende Vitonringe hier - aber nicht in ausreichender Stückzahl.

Die Nadeldüsen sehen zumindest optisch noch gut aus und dichten ab, wenn man nur die Nadel ohne Schwimmer hineinlegt und mit dem Mund in die Kraftstoffleitung bläst. Die Nadeln sind auch noch die ersten, zeigen aber nur eine polierte Stelle ohne die übliuchen Einlaufspuren.

Je nachdem, ob ich beide Komponenten oder nur noch eine der Klüber Fluoropan noch finden kann könnte ich nächste Woche die Wellen beschichten. Als Einbrenntemperatur wird sogar 250°C empfohlen. Airbrushpistole, Backlofen, fertig. Die Gleichdruckschieber machen mir mehr Bedenken, weil die Gummimembran im Ofen sicher verbrennt. Lässt sich dies trennen? Der obere Ring lässt sich etwas drehen, aber die innere Hülse sieht umgebördelt aus. Alternativ könnte das Vergasergehäuse beschichtet werden oder ich suche einen Alternativlack, der bei Raumtemperatur trocknet. Der wird aber nicht so haltbar sein wie das Zeug von den Tassenstößeln.

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Matschak
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Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Matschak »

Frank wegen den O-Ringen. Wenn es NBR O-Ringe sind, dann sind die auch Benzinbeständig. Viton O-Ringe sind im
Prinzip das gleiche wie NBR. Nur Viton kann mehr Hitze vertragen wie NBR. Sollte also beim Vergaser nicht die Rolle
spielen.
Gruß
Matschak

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Marcello

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Marcello »

Bei den Kehein-CVK-Gasern bekommt man die Gummimembranen leider nicht runter ... das scheint verpresst zu sein.

Bei Mikuni-CVK-Gasern sind die Membranen auf den Gasschieber nur "geklemmt" bzw. "übergestülpt" ... genial gemacht ... man kann sie aus der Nut nehmen und dann abziehen ... da hat mal jemand mitgedacht ,so daß man diese bei Defekt auch einzeln tauschen kann.
Bei Kehein ist direkt der kpl. Gasschieber zu tauschen ,da es verpresst zu sein scheint.


LG Marcello :D :wink:

Catweazle

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Catweazle »

ÄÄÄhm Cello.. ich hab am Wochenende bei den H1 Gasern von Wulfi alle membranen gewechselt.. das waren aber doch Keihin Vergaser..

die Membranen gingen recht einfach ab und auch wieder drann.. steckten nur in ner nut :wink:

hier mal ein bild aus der FAQ Ecke von nem Keihin Schieber wo man die nut gut sehn kann...

Bild

Frank

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Frank »

Habe ihn gefunden: Fluoropan 340 A/B. Wellen sind schon sandgestrahlt und somit gut vorbereitet. Am Wochenende wird beschichtet. Vorwärmen auf 75°C, Aufsprühen, Temperaturerhöhung auf 100°C für 5 Minuten und 250°C für min. 15 Minuten. Mal sehen, wie lange die Beschichtung hält! Wäre auch für Lenkerstummel zu Gasgriff, Schalthebel usw. eine Überlegung wert. Für die Gleichdruckschieber wäre es auch excellent, wenn die 250°C nicht wären.

Catweazle

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Catweazle »

das wird das Plastik aber ganzschön flüssig werden :lol:

Frank

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Frank »

Genau das ist störend. Denn nach dem Beschichten würden die Gleichdruckschieber und auch das Vergasergehäuse nicht mehr verschleißen. Beschichtungen werden auch an Kolben eingesetzt und halten da sehr lange. Die Gleitbuchsen der Gabel sind auch damit beschichtet.

Catweazle

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Catweazle »

wär ne geile sache... ich musste an meiner H2 die Schieber schon Abfeilen weil da einlaufkannten ohne ende drann waren..

19 Jahre 100Ps drossel...

sie läuft zwar so aber schön ist was anderes...

Marcello

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Marcello »

@ Cat

Ich hatte letzt 2 Mikuni-CVK in den Händen (Gasschieber aus Kunststoff) ... da konnte man die Membranen auch ganz leicht abnehmen.
Hatte dann mal bei L-Gasschiebern (ZXR Kehein Gasschieber aus Metall) an den Membranen gezogen und stellte fest ,daß die fest in der Nut klemmten ... noch fester wollte ich dann nicht dran ziehen.
Daher meine Vermutung ,das das verpresst ist.


LG Marcello :D :wink:

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Waldbaer
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Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Waldbaer »

Marcello hat geschrieben:@ Cat

Ich hatte letzt 2 Mikuni-CVK in den Händen (Gasschieber aus Kunststoff) ... da konnte man die Membranen auch ganz leicht abnehmen.
Hatte dann mal bei L-Gasschiebern (ZXR Kehein Gasschieber aus Metall) an den Membranen gezogen und stellte fest ,daß die fest in der Nut klemmten ... noch fester wollte ich dann nicht dran ziehen.
Daher meine Vermutung ,das das verpresst ist.


LG Marcello :D :wink:


Hast doch sonst kein Problem damit mal kräftig am Gummi zu zupfen :reiten :reiten :reiten :reiten
Das Wort "Vegetarier" stammt aus dem Indianischen und beteutet übersetzt :

"zu dumm zum jagen"

Catweazle

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Catweazle »

Du das war auch das erste mal das ich die Membranen einzeln gewechselt hab...

es war halt weil die schieber mit den guten Membranen Kernschrott waren und die anderen Schieber eben Kaputte Membranen hatten :lol:

ich hab auch ganzschön ziehen müssen und beim wieder zusammenbauen hab ich mit der kückseite eines Cuttermessers.. die Membranen wieder in die nut gedrückt..

hat prima geklappt :)

Marcello

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Marcello »

Wenn ich also recht verstehe Cat ,so ist es (wie unser Waldbaer auch sagt) genau das Gleiche ,als wenn man im Puff nen Gummi über den Pimmel reisst ... das muss a) verdammt schnell gehn und b) man muss bei nem dicken Schieber richtig reissen & am Gummi ziehn (bis alles richtisch klemmt) ... danach alles ordentlich in die Ritzen drücken.

Jetzt hab ichs kapiert :oops: :P ... im WHB is das irgendwie blöd erklärt :)

Bis dato hatte ich mit langen & schwarzen Fingern immer Angst ,daß wenn ich ihn ganz drüber reisse das das dann schnell nen kapitalen Motorschaden gibt.
In sofern war ich immer froh ,wenn ich den Gummi mit ach und krach en Stück über die Spitze gezogen bekam.

Und will die Membran nich auf den Schieber ... so wird halt "geprellt" ... also bezahlen und direkt abhauen :lol: ... oder es wird zur Entspannung erst ma gekackt wien Biber :P


LG Marcello :D :wink:

Catweazle

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Catweazle »

Kacken is immer gut :lol: :prost:

Frank

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Frank »

So! Mit reichlich Verzögerung habe ich gestern die DK-Wellen neu beschichtet. Komponenten 95+5 gemischt, mit DeViliss SRI PRO, 0.8er HVLP-Düse aufgetragen, dann 10 min bei 85°C und nochmals 30 min. bei 230°C im Backofen eingebrannt. Da ich dem Thermostat nicht traute (Siemens Ofen), habe ich mit einem PT100 die Temperatur nachgemessen und manuell korrigiert (Hysterese des Thermostats ist 25°C, das kann ich genauer...). Das Beschichtungsergebnis ist TOP, die Wellen sind wie neu!

Jetzt überlege ich, ob ich auch die Bohrungen in den Vergasergehäusen und die Lauffläche der Gleichdruckschieber beschichten soll. Werden die Vergasergehäuse 230°C ohne Verzug bzw. Rissbildung aushalten? Die Kölbchen für den Choke und die Sitze der Schwimmernadelventile habe ich schon ausgebaut.

Lassen sich die Keile am Schlitz der Gleichdruckschieber zerstörungsfrei ausbauen?
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GreenOne
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Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von GreenOne »

:shock: die sehen ja wie fabrikneu aus... Darf ich dir im Winter meinen Vergaser zuschicken :lol: :lol: :lol:
--- Wenn es an Argumenten fehlt kommt meistens ein Verbot dabei raus ---

Frank

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Frank »

Das Beschichten geht einwandfrei und es ist vom Aufwand her egal, ob man 4 oder 40 Wellen beschichtet. Hauptarbeit ist das Reinigen der Pistole mit dem Solutin C6. Bei meinem Vergaser war an den Wellen fast nur der Gleitlack ab, die Welle selbst war noch weitgehend okay. Wobei natürlich nach Verschleiß des Gleitlacks die Welle direkt im Alu/Silizium läuft und dann auch erhöhtem Verschleiß unterworfen ist. Jedenfalls ist damit ein praktikabler und hochwertiger Weg gefunden, die Wellen instandzusetzen. Da der Gleitlack die Welle auf das ursprüngliche Maß bringt, ist auch Fremdluft weitgehend reduziert. Das leichte Sandstrahlen der Wellen ist von Klübrer empfohlen, damit der Gleitlack sich schön mit dem Untergrund verzahnt. Der eingebrannte Lack fühlt sich hart und glatt an und kann mit dem Fingernagel nicht geritzt werden. So ist der Werkszustand hergestellt.

Jedoch ist der Verschleiß Faktor 5 geringer, wenn auch die Bohrung im Vergaser beschichtet wäre.

Dabei bleiben nur drei Möglichkeiten:
-Den Fluoropan 340 A/B einsetzen und einbrennen. Ergibt sicher das beste Ergebnis, ich bin aber nicht 100% sicher, ob das Vergasergehäuse die 230°C unbeschadet übersteht.
-Einen anderen Gleitlack nehmen, der nicht eingebrannt werden muss. Nachteile: Benzinresistenz ist noch zu klären und den Lack habe ich nicht hier.
-Alternativ könnte man die Bohrungen aufreiben und dann Buchsen einsetzen. Ich möchte aber meine Vergasergehäuse noch nicht aufreiben und erstmal minimalinvasiv arbeiten.

Die M4er Schrauben der Drosselklappen benutze ich nochmals, die werden dann um 90° verdreht verstemmt. Ich rate DRINGEND dazu, alle 20tkm die DK-Schrauben leicht zu lösen, die Drosselklappen zu zentrieren und die Schrauben dann wieder anzuziehen. Das verhindert, dass sich die Drosselklappen sich abnutzen und etwas in das Gehäuse einarbeiten. Ich musste gebrauchte Drosselklappen beschaffen, weil meine erheblich verschlissen waren. Normalerweise tritt an den Klappen kein Verschleiß auf, weil diese zentriert laufen. Mit der Zeit laufen aber die Wellen und die Unterlegscheiben an deren Hebel ein und dann scheuern die Klappen seitlich.

Auf jeden Fall würde ich auch die Gleichdruckschieber gerne irgendwie beschichten. Der Spalt ist jedoch recht eng und ich muss noch überlegen, wie ich darin den Gleitlack auftragen kann. Es würde sich anbieten, das gemeinsam einzubrennen. Vielleicht will je jemand das Projekt unterstützen und mal an einem toral defekten Vergaser probieren, wie man die Keile an den Gleichdruckschiebern herausbekommt und welchen Einmfluss 30 Minuten bei 230°C auf das Vergasergehäuse haben.

Marcello

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Marcello »

@ Frank

Mit großer Freude sende ich Dir ein 4-fach-Vergasergehäuse ,womit Du dann probieren kannst.


LG Marcello :D :wink:

Frank

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Frank »

Morgen kommen meine in den Ultraschall und dann frage ich den Kollegen (Motorinstandsetzer) mal, ob da Risiken bestehen, wenn ich das in den Backofen gebe. Die Bohrund der DK Welle will ich auf jeden Fall noch beschichten, bei den Gleichdruckschiebern könnte man das auch später noch machen. Es gibt lufttrocknende Gleitlacke, ich muss aber noch die Benzinresistenz prüfen.

Benzinschlauch und Ersatzteile für die Vergaser sind auch bestellt und ich freue mich, wenn die H2 mal wieder läuft. Ist seit September zerlegt!!!

Frank

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Frank »

Die Montage der gesamten Vergaserbank dauerte fast 9 Stunden. Alles wurde noch gründlichst im Ultraschall gereinigt. Neue Reparatursätze incl. Nadelventile, neuer Benzinhahn-Repsatz. Die Wellen haben kein erkennbares Spiel mehr, die Gleichdruckschieber scheppern nicht mehr und der Kraftstoffstand ist reproduzierbar innerhalb Werkstoleranz. Gemischschrauben sind 2U draußen. Synchronisation Pi-Mal-Daumen, da ich den Synchrontester noch nicht zusammengebaut habe. Bei Leerlaufseinstellung um 1000 1/min stabiler Leerlauf und guter Übergang Last zu Leerlauf. Bei Leerlaufeinstellung um 1200m 1/min allerdings stark verzögerter Übergang. Keine Fremdluft. Werde mal den Synchrontester fertigstellen und dann genau abgleichen. Ventilspiel geprüft, ist alles innerhalb Toleranz.

Die erste Probefahrt war lustig: Die Maschine stand ungefähr seit September 2010 und ich war seitdem nur die 1000er gefahren. Beginn der Probefahrt 22:15 Uhr bei Regen im T-Shirt. Bei geringem Tempo hat man das Gefühl, dass sie von selbst weiter einlenken will und man aktiv degegenhalten muss. Ansonsten braucht sie etwas mehr Kraft, ist aber trotzdem schön zu fahren. Die ersten Kurven sind noch etwas holprig, fast auf der Gegenfahrbahn, aber nach wenigen km passt es wieder. So wurde aus der geplanten, kleinen Runde doch noch fast 60km.

Noch zu tun:
-TÜV, evtl. noch diesen Mittwoch, ist deutlich überzogen
-Synchronisation Vergaser
-Test des Federbeins. Drückt man das Heck nieder, kommt es erst nach knapp über einer Sekunde wieder hoch. Bei der 10er dauert es nur einen Bruchteil so lange.
-Optische Dinge

Vorne ein plangeschliffener und sandgestrahlter Schieber, hinten beschichtet mit Gleitlack.
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Klaus69
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Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Klaus69 »

:respekt:
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.
Benjamin Franklin, 1759

Frank

Re: Beschichten / Schmieren etc.

Beitrag von Frank »

Heute TÜV bekommen, CO Gehalt 0,24% mit allen Schrauiben 2 Umdrehungen raus. Läuft ganz brauchbar für Vergaserverhältnisse. Macht es Sinn, das Gemisch noch etwas anzufetten?

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