Ich stimm Dog da zu. Um es schweissen zu können, bräuchte man wenigstens den Hauch einer Ahnung von der verwendeten Legierung. Aber egal:
Ich hab den Scheiss bei 4 von 6 Krümmergewinden am Bayerntrumm gehabt und mich daher ein bischen informiert und belesen. Bei mir fehlten z.T. die abgerissenen Stücke, daher war es noch etwas ekliger. Dazu kam noch die Wärme direkt an den Auslässen.
1. Hartlöten fällt aus, Wärmeeinwirkung zu hoch
2. Weichlöten geht theoretisch, ist von der Festigkeit sehr begrenzt da meistens eine AlSn oder AlZn Legierung als Lötdraht verwendet wird,
- THEORETISCH gibt es von aluAgent das AL85PLUS Lot. Laut deren Angaben ist die Zugfestigkeit höher als bei Reinalu - könnte klappen, hab ich abe rnicht versucht.
3. "Kaltschweissen" - ist natürlich kein echtes Schweissverfahren sondern nur ein, meist Epoxidharz basierter, Klebstoff
4. Bohren und bangen.
5. Bohren, Bangen, Gewindebuchse setzen
Ich hab die Alternativen 3, 4, 5 alle erfolgreich probiert. Man muss aber dazu sagen, der Motor rennt erst seit einer Woche und ca. 700km wieder, zur Dauerhaftigkeit kann ich daher wenig sagen.
Zu 2.:
Ein Bekannter von mir hat mal im Notfall einen abgerissenen Gehäuseanguss mit Krümmerbolzen wieder mit Weichlot (Nicht dieses Al85 Zeug) wieder angelötet und auch das scheint zu halten. Zumindest fährt er den Wagen noch.
Zu 3.:
Ein Krümmerbolzen war schief und viel zu groß ausgebohrt, sodass auch mit Gewindebuchsen etc. nix mehr zu machen war. Nach langem überlegen gab mir dann ein Bekannter das JB-Weld "Autoweld" in die Hand. Irgend ein Epoxidharz basierter Klebstoff, laut Packung bis 350°C Wärmeresistent und spanend bearbeitbar. Wollte den Kopf eigentlich aufgeben, daher hab ichs versucht. Das Zeug ist gut verarbeitbar und lässt sich durch Temperatur beeinflussen. Bei 5°C Aussentemperatur war es recht zäh, nach kurzem aufwärmen auf ca. 30°C dann sehr flüssig. Verarbeitungszeit ca. 25min.. Es dickt aber "langsam" an, sodass man für eine dicke Masse auch etwas warten kann. Ich hab in das Riesenloch so gut es ging ein Gewinde geschnitten, so dass der Kleber halt findet. Gut entfettet und das Loch mit dem Zeug gefüllt. Etwas gewartet und den leicht angespitzten
M8 Bolzen in den Klebstoff gepresst und ausgerichtet. Nach 24Std. die Überlänge des Bolzens abgetrennt, nachgeschnitten und den Krümmer montiert.
Bisher hält der Bolzen seine 22nm (Proxxon Drehmo). Ich hab mich bewusst dagegen entschieden in das Zeug zu Bohren & Gewindezuschneiden, da so außer dem Formschluss auch noch die Adhäsion des Klebers auf den Bolzen wirkt.
Zu 4. und 5.:
An zwei Stellen, an denen der Anguss fürs Gewinde komplett abgerissen war, habe ich einfach tiefer und größer gebohrt und einen Helicoil gesetzt. Auch das hat geklappt. Hab dabei zwar einmal leicht einen Ölkanal gestreift, aber der mit Schraubensicherung eingedrehte Helicoil hält auch nach 30km Autobahn Knallgas dicht. Auch nicht professionell - aber der Haufen läuft und Krümmer und Ölkanal sind dicht. TimeSert wäre wegern noch größerer Bohrung ausgeschieden - noch weiter in den Ölkanal wäre zu viel für mein Gewissen gewesen.
Zu deinem Gewinde: Da der Kopf demontiert ist und du scheinbar noch viel Fleisch hast, würde ich auf der Standbohrmaschine etwas tiefer und größer bohren und 'nen Helicoil oder Timesert setzen. Falls du den Kram nicht hast: Hat jeder Motorenbauer und die Vertreter der jeweiligen Firmen verraten dir auch gern wer sowas bei Ihnen gekauft hat
Ansonsten: Guter Artikel zur Gewindereparatur:
Klick mich hart!