9 Jahre altes Kühlmittel...
Verfasst: 30 Jun 2014 0:22
Als ich gerade dabei war, den Führerschein zu machen, stand in der Nachbarschaft eine ZXR750. Die war dann verschwunden, weil der Besitzer sie aus aus Geldmangel verkauft hatte. Meine ZXR habe ich in der Nähe von Passau gekauft - und dafür das 3-fache bezahlt, was der Kollege für seinen Notverkauf bekommen hat. [Ich hab meinen Kauf nie bereut, aber er hat sich etwas geärgert als er den Marktwert erfahren hat.] Das ist jetzt 9 Jahre her, da die Maschine aber in der Stadt blieb, hab sie jetzt hier um bei der Behebung einiger Standschäden zu assistieren...
Der Vergaser ist komplett zerlegt und fliegt morgen ins Ultraschallbad. Heute hab ich das Kühlsystem angeschaut. Exemplarisch wollte ich einige Bilder hier einstellen, damit nicht in Vergessenheit gerät, dass silikatbasierte Standardkühlmittel regelmäßig ersetzt werden MÜSSEN.
Bei der ersten Begutachtung fiel auf:
1. Wenn die Kühlerschläuche zusammengedrückt wurden, fühlten sie sich erst sehr hart an, um dann unter laut krachenden Geräuschen nachzugeben.
2. Unter dem Kühlerdeckel sah es rostig aus
Genauere Begutachtung zeigt:
1. In den Schläuchen hat sich eine ca. 0,5mm dicke, steinharte Schicht mit Frabe weiß und braun abgesetzt. Könnte Rost und Kalk sein oder auch aus Rückständen des Kühlmittels bestehen.
2. Das Kühlmittel hat seine Frabe weitgehend verloren
3. Die Stutzen von Thermostatgehäuse, Kühler und Motor sind weitgehend zugesetzt
4. Die kleinen Bohrungen / Schlauchabgänge sind komplett verstopft: Stutzen Kühler für dünnen Schlauch zum Thermostatgehäuse sowie zugehöriger Anschluss unten am Thermostatgehäuse, aber auch der Ausgang des Thermostatgehäuses zum Ausgleichsbehälter.
5. Kühlerdeckel ist im Gummi bröselig
6. Geliertes Silikat, welches transparent aussieht und elastisch wie Tortenguss ist. Das ist ein bekanntes Problem von Standard-Silikatkühlmitteln, dass sie sich im Alter zersetzen und gelieren. Diese gelierten Rückstände lösen sich kaum noch von alleine auf, wenn das Kühlmittel gewechselt wurde - sie sind deshalb mechanisch so gut wie möglich zu entfernen.
7. Ablagerungen überall
8. Der Stutzen des vorderen Wasserrohrs (Stahlrohr über Abgaskrüpmmer) war teilweise weggerostet und aucxh sonst zeigen sich Spuren von Korrosion.
Ich habe alle Schläuche entfernt und von Hand gründlich durchgeknetet. Danach ließ sich mit einer unbenutzten WC-Bürste (80 Cent bei Kaufland...) die Innenfläche recht gut reinigen. Das Thermostatgehäuse und die Schlauchstutzen an Motor, Kühler usw. wurden mit Schleifpads und Drahtstücken gereinigt. Ich hab das System gründlich gespült, den Motor aber nicht aufgemacht. Es wäre möglich, das System mit Zitrussäure zu spülen und so weitere Ablagerungen zu lösen. Allerdings könnte hierbei z.B. die Kopfdichtung undicht werden. Daher wird jetzt nur das Kühlmittel gewechselt in der Hoffnung, dass sich über die Zeit hinweg der Rest noch teilweise von alleine löst. Zum Einsatz kommt jetzt silikatfreies Kühlmittel G12+ (BASF G30) nach VW Norm. Die billigen Silikatkühlmittel setze ich nicht mehr ein. Das silikatbeasierte Kühlmittel BASF G48 ist stabilisiert und soll nicht in solch übler Weise zerfallen wie das hier vorliegende Kühlmittel. G48 wurde für Daimler als LongLife Füllung z.B. für W211 entwickelt.
Wenn der Motor im Innern undicht sein sollte, muss er auch noch geöffnet werden. Wenn nicht, lasse ich ihn zusammen. Fakt ist, dass altes Kühlmittel auch die Kopfdichtung angreift. bei einem Fiat Punto hatte ich schon einen Zylinderkopf instandgesetzt, der vom Kühlkanal komplett bis zum Zahnriemenschacht durchgefressen war. Leider hab ich das Bild nicht mehr.
Der Vergaser ist komplett zerlegt und fliegt morgen ins Ultraschallbad. Heute hab ich das Kühlsystem angeschaut. Exemplarisch wollte ich einige Bilder hier einstellen, damit nicht in Vergessenheit gerät, dass silikatbasierte Standardkühlmittel regelmäßig ersetzt werden MÜSSEN.
Bei der ersten Begutachtung fiel auf:
1. Wenn die Kühlerschläuche zusammengedrückt wurden, fühlten sie sich erst sehr hart an, um dann unter laut krachenden Geräuschen nachzugeben.
2. Unter dem Kühlerdeckel sah es rostig aus
Genauere Begutachtung zeigt:
1. In den Schläuchen hat sich eine ca. 0,5mm dicke, steinharte Schicht mit Frabe weiß und braun abgesetzt. Könnte Rost und Kalk sein oder auch aus Rückständen des Kühlmittels bestehen.
2. Das Kühlmittel hat seine Frabe weitgehend verloren
3. Die Stutzen von Thermostatgehäuse, Kühler und Motor sind weitgehend zugesetzt
4. Die kleinen Bohrungen / Schlauchabgänge sind komplett verstopft: Stutzen Kühler für dünnen Schlauch zum Thermostatgehäuse sowie zugehöriger Anschluss unten am Thermostatgehäuse, aber auch der Ausgang des Thermostatgehäuses zum Ausgleichsbehälter.
5. Kühlerdeckel ist im Gummi bröselig
6. Geliertes Silikat, welches transparent aussieht und elastisch wie Tortenguss ist. Das ist ein bekanntes Problem von Standard-Silikatkühlmitteln, dass sie sich im Alter zersetzen und gelieren. Diese gelierten Rückstände lösen sich kaum noch von alleine auf, wenn das Kühlmittel gewechselt wurde - sie sind deshalb mechanisch so gut wie möglich zu entfernen.
7. Ablagerungen überall
8. Der Stutzen des vorderen Wasserrohrs (Stahlrohr über Abgaskrüpmmer) war teilweise weggerostet und aucxh sonst zeigen sich Spuren von Korrosion.
Ich habe alle Schläuche entfernt und von Hand gründlich durchgeknetet. Danach ließ sich mit einer unbenutzten WC-Bürste (80 Cent bei Kaufland...) die Innenfläche recht gut reinigen. Das Thermostatgehäuse und die Schlauchstutzen an Motor, Kühler usw. wurden mit Schleifpads und Drahtstücken gereinigt. Ich hab das System gründlich gespült, den Motor aber nicht aufgemacht. Es wäre möglich, das System mit Zitrussäure zu spülen und so weitere Ablagerungen zu lösen. Allerdings könnte hierbei z.B. die Kopfdichtung undicht werden. Daher wird jetzt nur das Kühlmittel gewechselt in der Hoffnung, dass sich über die Zeit hinweg der Rest noch teilweise von alleine löst. Zum Einsatz kommt jetzt silikatfreies Kühlmittel G12+ (BASF G30) nach VW Norm. Die billigen Silikatkühlmittel setze ich nicht mehr ein. Das silikatbeasierte Kühlmittel BASF G48 ist stabilisiert und soll nicht in solch übler Weise zerfallen wie das hier vorliegende Kühlmittel. G48 wurde für Daimler als LongLife Füllung z.B. für W211 entwickelt.
Wenn der Motor im Innern undicht sein sollte, muss er auch noch geöffnet werden. Wenn nicht, lasse ich ihn zusammen. Fakt ist, dass altes Kühlmittel auch die Kopfdichtung angreift. bei einem Fiat Punto hatte ich schon einen Zylinderkopf instandgesetzt, der vom Kühlkanal komplett bis zum Zahnriemenschacht durchgefressen war. Leider hab ich das Bild nicht mehr.