wie motor prüfen???

Alles über die Technik der originalen 750er Motoren
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Ronin
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wie motor prüfen???

Beitrag von Ronin »

moin

ich hab nen 9er motor in der garage liegen 8) , der nu rein ins baby soll.
allerdings weiß ich nicht, wie lange er schon beim vorbesitzer rumgelegen hat. :?
was sollte ich vorm einbau überprüfen, damit die böse überaschung nicht erst kommt, wenn er drin is.Ventildeckel ab? kopf runter? oder doch lieber einbauen und mal schauen wie er läuft?
wie habt ihr´s gemacht? :kratz:

danke
Gruß Ronny



laut ist out...-ist out!!!

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Jörch
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Beitrag von Jörch »

Ich habe meinen gleich mit einer neuen Kopfdichtung versehen lassen, da der 900B Motor ja bekanntlich Probleme damit hat. Habe ihn also vorher nicht eingebaut bzw. angelassen.
War wohl auch nicht die schlechteste Entscheidung, da die Dichtung auch nicht mehr die beste war.
Würde ich an deiner Stelle auch machen lassen, falls du das günstig hinbekommst.
Grüße Jörch
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Günther

Beitrag von Günther »

Was ich bisher gehört hab: der Unterbau, sprich Kurbelwelle, Kolben usw. sind normalerweise problemlos, kaputt machen kann man zwar alles aber von der Seite sind keine übermäßigen Probleme bekannt.

eher hat man von Zylinderkopfdichtungsschäden gehört und in folge auch manchmal einen verzogenen Zylinderkopf (teuer, sehr teuer)
also Dichtung machen (oder lassen) und den Kopf vermessen und auf Risse untersuchen. Falls der Kopf nicht gerade ist = planen, sonst ist die Dichtung bald wieder durch. Falls ein Riss gefunden wird = reparieren lassen (ob das hält hat mir bisher niemand so recht beantworten können, die Meinungen gehen von geht nie bis zu hält gut doch weit auseinander) oder gebrauchten Ersatz (sehr schwer zu bekommen)

Generell: falls du den Motor aufmachen willst bist du auf jeden Fall den Preis für die Dichtung los, um den Kopf zu vermessen solltest du Werkzeugtechnisch gut ausgestattet sein falls Planen notwendig ist bist du auf eine Motorbau Firma angewiesen (sollte jemand doch so eine Maschine zu Hause haben hat er meinen ungeteilten Respekt)
wie viel das ca. kostet kann ich dir für den ZX9 Motor leider nicht sagen. Für einen V6 Motor habe ich vor einem halben Jahr für Planen, Ventilsitze und Ventilführungen 400 Euro bezahlt (sind 2 Zylinderköpfe)

Ich selber würd bei einem Motor den ich nicht kenne oder nur zweifelhafte Auskünfte hab auf jeden Fall zumindest den Kopf abbauen, vermessen, prüfen und neue Dichtung.

Die 9er Motore sind halt selten und teuer es zahlt sich nicht aus einen kaputt zu machen

Wayne von BW

nich gleich zerlegen!!

Beitrag von Wayne von BW »

es wäre ein fehler einem motor die kopfdichtung zu wechseln da man dann neue spannungen in den kopf und die zylinder bringt und unter umständen einen schon in sich gesetzten motor wieder neu "verspannt".
genau aus diesem grund nimmt man ja auch für den aufbau oder tuning einen motor mit vielen km da der sich schon "entspannt hat und dadurch unkritischer ist. mein tipp: einbauen, warmlaufen lassen, öl und filter wechseln, neue kerzen rein und fahren.
Laß den kopf so lange drauf bis sich wirklich was fehlt!!

Günther

Beitrag von Günther »

Das mit dem verspannen des Kopfes habe ich noch nicht gehört, ich dachte eigentlich wenn der Kopf geplant wird unter der Voraussetzung das der Unterbau auch gerade ist gibt es da keine Spannungen zumindest keine die der Hersteller nicht gewollt hat.

für den aufbau oder tuning einen motor mit vielen km zu verwenden verstehe ich nicht, kannst du uns das etwas erklären.

Meine Fragen auch deshalb weil ich mit Tuning durch einen Arbeitskollegen (Autoslalom, Bergrennen, Ö-Tourenwagenmeisterschaft)ein paar Dinge aufgeschnappt habe und immer gerne plaudere.

Grüße
Günther

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Jörch
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Beitrag von Jörch »

Soweit ich mir das "erlesen" habe, resultierten die Schäden doch durch von Werk häufig nicht ausreichend festgezogene Schrauben des Kopfes.
Also wäre doch dann gerade das unsachgemäße "Setzen" das Problem des 900B Motors gewesen.
Grüße Jörch
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Wayne von BW

verspannt in anderem sinne

Beitrag von Wayne von BW »

ich will euch um himmels willen nix vom toten hund erzählen und euch net in frage stellen :roll: :cry: . mit verspannt meine ich, daß das materialgefüge sich durch die unterschiedliche erwärmung und volumenverhältnisse usw. am zusammengebauten motor schon ideal gesetzt hat. günther hat schon recht wenn er sagt nach dem planen ist eigentlich alles ok- wenn es sich um einen "viel gebrauchten" motor handelt der seine ausdehnungsphasen schon hinter sich hat- einfaches beispiel: nimm zwei absolut plan gefräßte aluminiumplatten mit sagen wir mal 30mm wandstärke und schraube diese mit vier schrauben fest zusammen. dann erwärmst du sie mal auf 400 grad, schraubst sie nach dem abkühlen auseinander und lässt ne meßuhr über beide flächen laufen. dann siehst du was passiert ist- das material hat sich den entsprechenden druckverhältnissen angepasst und ist nicht mehr plan. genau so verhält sich das mit dem motor. da wie günther schon richtig erwähnt keiner weiß wie "genau gleich" jede schraube ab werk angezogen war kann es passieren, daß ein zuvor absolut dichter und guter motor nach nochmaliger montage spannungsrisse oder undichtigkeiten bekommt da er jetzt durch das gleichmäßige anzugsdrehmoment andere spannungsverhältnisse hat! ...hört sich verdammt schlau an ich weiß...is aber leider so :oops: ....was aber nicht heißt, daß dein motor danach nicht mehr paßt...kann aber passieren. hab das oft genug bei (günther schlag mich net :roll: ) kart und automotoren erlebt. hab im "jugend forscht"- alter auch schon nen auf den boden gefallenen kopf von meiner 80er mit der ratsche draufgeknallt und nix war mit verzug oder so :wink: :wink: . aber wenn wer was wissen will möcht ich es ihm halt genau erklären. so und jetzt SCHLAGT MICH TOT wenn ihr wollt :? :? :? :?
in diesem sinne
Andi

Günther

Beitrag von Günther »

Also ich schlage niemanden !! keine Angst, falls das so rübergekommen ist tut mir das leid

richtig ist das ich selbstverständlich nicht alles wissen kann und wenn ich was neues höre wissbegierig nachfrage.

Das was Wayne gesagt hat ist mehr als einleuchtend ich kannte das halt bei Zylinderköpfen so noch nicht.
Aber bei Kolben habe ich z.b. gehört das man nagelneue bevor sie in den Motor eingebaut werden erst ein paar mal erwärmt und wieder abgekühlt (bitte fragt mich nicht auf welche Temperatur) um eben das zu vermeiden das sich beim ersten warm werden im Motor das ganze als Kolbenklemmer bemerkbar macht. Mit der erklärung von Wayne ergibt das jetzt für mich auch Sinn.

also: falls das mal von mir "ungut" rüberkommt wenn ich nachfrage, kann man mich natürlich darauf aufmerksam machen. Ich bin keiner er recht haben muß nur um recht zu haben!! Ich bin halt an der Technik interessiert

Grüße
Günther

Wayne von BW

paßt schon@ günther

Beitrag von Wayne von BW »

war ja eher scherzhaft gemeint. wir sind alle nicht allwissend. darum sind wir ja auch hier. und wenn es um die zxr geht findet man hier die besten tipps und kann fehler die andere aus eigenen erfahrungen gemacht haben besser vermeiden. hier im forum tümmeln sich einige leute die von der kawa mehr ahnung haben als die meisten mechaniker die ich in meiner gegend kenne. jeder hat seine stärken und schwächen. ich war noch nie bei nem händler weil ich weiß wieviele "nichtschwimmer" bei den meisten angestellt sind :shock: . da wird´s in meiner alten heimat bestimmt net besser ausschauen als in D :roll: :roll:

sportliche grüße nach austria!
andi

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Ronin
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Beitrag von Ronin »

@wayne

das was du beschreibst klingt für mich sehr einleuchtend. :shock:
ich werd mein glück mit dem einbau versuchen-und wenn er dann undicht sein sollte hab ich halt gezonkt. :(

auf jeden fall dank für die zahlreichen antworten. :P
hier wird man eben geholfen 8)
Gruß Ronny



laut ist out...-ist out!!!

Rennleitung

Beitrag von Rennleitung »

Habe meinen seinerzeit auch gleich verbaut, die Dichtung kam allerdings auch nach 6000km. Ist halt so beim 900B....Kostet aber nicht die Welt, 38Euro beim Kawahändlerfür die Dichtung,ca 70Euro fürs Planen des Kopfes, die Schrauben kannste wiederverwenden....
Ansonsten sinds 5-6h Arbeit. Also rein damit und warten was passiert....

Kawikaze

Beitrag von Kawikaze »

Nur mal angemerkt:
Normalerweise ist die Werksmontage am besten, da alle Schrauben mit einer Maschine gleichzeitig und gleichmäßig angezogen werden.
Primär hat hier wahrscheinlich die Zeiteinsparung zu dieser vorgehensweise geführt, allerdings wird dadurch auch der Idealzustand erreicht, da Verspannungen, die beim einzelnen anziehen entstehen, minimiert werden.

Zur Alterung:
Idealerweise wäre ein neuer Zylinderkopf schon ein paar Jahre alt, hätte schon mehere Auf-und Abwärmphasen hinter sich etc.
Dadurch hätten sich Verspannungen weitestgehend abgebaut, und der Kopf wäre reif für die Endbearbeitung (Ventilsitze/schaftbohrungen, Nockenwellenlagersitze, Planflächen)
Ein solcher Kopf würde sich sehr wahrscheinlich nicht mehr verziehen.
Ist aus kostengründen aber nicht realisierbar.
(Der einzige Bereich, der mir bekannt ist, bei dem das so praktiziert wird, ist der Waffenbau. Dort werden die Stahlwellen für die Gewehrläufe über Jahre gelagert. Zumindest für hochpräzise Sportwaffen, die dann auch ein kleines Vermögen kosten.)

Zu den kolben ist mir ein Fall aus der Praxis bekannt:
Ein Kollege von mir (ein Ducati Schrauber) hatte sich für seine alte Einzylinder-Duc einen Wiseco-Kolben zugelegt. Allerdings wollte er den noch ein wenig erleichtern und fräste noch ein wenig ab. Das ging aber in die Hose (*G*), und schon war ein Loch im Kolbenboden. Kein Problem, zuschweißen. Hat auch geklappt, allerdings ist der kolben dudurch ein wenig zusammengefallen (2/10mm!). Lief aber trotzdem.

MfG Kawikaze

Wayne von BW

Beitrag von Wayne von BW »

hi kawikaze!
ist schon klar, daß der motor ab werk absolut gleich verschraubt wurde!!! das ändert aber nichts an der tatsache das sich kopf und block IM GANZEN auf die spannungsverhältnisse "einsitzt".und da nun mal die drehmomentwerte nach einer ewigen ab und aufwärmfase nicht mehr an jeder schraube dieselben sind, da sich der motor UNTERSCHIEDLICH dehnt. dadurch KANN es sein, daß durch die absolut gleichen anzugsdrehmomente die spannungen neu definiert werden. und darum plant nicht nur günther sondern auch jeder visierte motoreninstandsetzer den kopf und die kopfseite des blocks- hätte ich das bei einem kunden früher nicht gemacht und es wäre was gewesen hätte ich nen blauen brief vom chef bekommen da man das in jedem maschinenbaustudium ausgiebig eingetrichtert bekommt. da steht nämlich vor dir der mentor mit erhobener hand und erzählt dir was von ausdehnungseigenschaften unterschiedlicher dichte und volumen von materialgefügen bla bla bal....wir wollen doch hier ein bodenständiges forum und keine studiumskolumnen schreiben, oder??? :wink: :wink: wenn ich was wissen will, dannwill ich es so kurz, verständlich und in einleuchtender art und weise haben wie es nur geht- (wo ich hier wider meinen vorsätzen aggiere :oops: )
in diesem sinne

Andi

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