ventilführungen austreiben, wie?

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Kai
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ventilführungen austreiben, wie?

Beitrag von Kai »

habe heute mal von nem L-kopf die ventile & federn ausgebaut. die frage ist nur, wie kriege ich die führungen möglichst schonend raus? im handbuch steht was davon, daß man den bereich um die führungne herum auf 120° - 150° C. erhitzen soll und dann die führungen vom brennraum aus mit nem spezialwerkzeug raushämmern soll.

das werkzeug habe ich aber nicht. also wie macht es der privatmann ohne kawa-tools?
Zuletzt geändert von Kai am 10 Nov 2006 21:23, insgesamt 1-mal geändert.

mtbr

Beitrag von mtbr »

selbst hab ich es zwar auch noch nicht gemacht, aber meine 1. idee war folgendes:

würde mir ein werkzeug mit 2 verschiedenen durchmessern drehen. kleinerer durchmesser = ventilschaft durchmesser, länge ~die selbe wie die ventilführungen, größerer durchmesser ein paar milimeter mehr, aber natürlich nur so groß, dass genug sicherheitsabstand zum sitz der führungen übrigbleibt. länge ausreichend um vernünftig arbeiten zu können und nicht aus versehen mit dem hammer auf den zylinderkopf kommen zu können.
würde dann sowieso noch einen alten fußabstreifer oder ähnliches mit einem loch für das werkzeug drauflegen, um ein versehen zu vermeiden.
warmmachen würd ich ihn zuerst langsam auf einer kochplatte um den aluklotz einmal auf temperatur zu bringen, dann punktuell mit heißluftföhn.

lg mark

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Kai
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Beitrag von Kai »

shit. habe leider keine connections mehr zu jemand mit drehbank. da muß ich mich mal umhören. habe vorhin mal fotos zum entsprechenden werkzeug gefunden, und bin bei ner Z-seite drauf gestoßen. sieht nicht so schwer aus. mal sehen, wie man sowas basteln kann. das mit der kochplatte könnte schon eher schwierig werden. habe keinen bock, meine küche einzusauen.

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Maggo
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Beitrag von Maggo »

@Kai

Drehen könnte ich dir evtl. was.
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Börni
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Beitrag von Börni »

Jemand aus dem Forum hat mir zwei Werkzeuge gedreht. Eines aus Stahl zum rauswemsen, daß andere aus einer Alulegierung zu eintreiben. Fix den Kopf mit der Lötlampe auf Temperatur gebracht und schon kanns losgehen.
Wenn die neuen Führungen sitzen, musste die Ventile mit Einschleifpaste etwas nachsetzen, denn die Position der neuen Führungen ist immer etwas anders im Vergleich zu den alten. Ansonsten macht Übung den Meister. Bis zum 16. Ventil hat man es dann drauf :wink:
Wo wir gerade dabei sind, was haste denn für eine Führung gelatzt?

Gruß
Bernd

Gast

Beitrag von Gast »

Börni hat geschrieben:... Bis zum 16. Ventil hat man es dann drauf :wink: ...
deshalb sollte man auch mit dem 16. anfangen... ;-). statt auf der herdplatte, könnte man den kopf auch in den backofen packen (vielleicht vorher in alupapier gewickelt um den stress mit der ollen zu minimieren).


grüße
flo

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Kai
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Beitrag von Kai »

besten dank für die tipps. :D

@maggo: das wäre super!! ich nehme mal maß und mache ne skizze, wie das aussehen sollte. ist wohl nichts spektakuläres vom aufwand, wenn man denn die möglichkeiten dazu hat.

@börnie: habe noch keine neuen führungen gekauft. haste nen anhaltspunkt, was die kosten? will den kopf überholen und die kanäle glätten und evtl. vergrößern. und da stören die führungen ziemlich.

mtbr

Beitrag von mtbr »

... die idee mit dem backrohr ist natürlich mörder :twisted: ! vorallem wenn der nächste kuchen ein ölkuchen wird. ich hab für solche zwecke mal eine einzelelektrokochplatte im keller gefunden, war recht fein für radlagerwechsel.

ich bin der meinung, dass wenn die ventilführungen schon hinüber sind oder so nach 50k km wenn der kopf schon herunten ist, gehören die ventilsitze auch gleich nachgefräst. wenn du die kanäle bearbeiten willst würd ich das mit eingebauten führungen machen und diese gleich mitkürzen. hab aber gerade nicht im kopf wieviel führungslänge bei der zxr davon betroffen ist. bei der r6 wars kein problem die führugen bündig bis zur kanaloberfläche zu kürzen. gut durchputzen und feddisch :D

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Kai
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Beitrag von Kai »

klar, strömungstechnisch sind gekürzte führungen natürlich mächtig von vorteil. die frage ist halt nur: kann man schruppen oder nicht? 8)

habe keinen bock auf nen heftigen schaden im nachhinein.

hat da jemand genaue infos, bzw @mtbr: kannst du genaue werte irgendwo her bekommen?

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Börni
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Beitrag von Börni »

Mir wurden beim Freundlichen 18 Tacken pro Stück abgenommen :cry: Leider ist das Zeug Originalzubehör und kann nirgendwo anders bezogen werden.
Was das Kürzen anbelangt, so geht da mit Sicherheit ein kleines Stück weniger. Bei namenhaften Tunern steht die Prozedur ja auch auf dem (Standart-) Programm. Aber welche Länge jetzt strömungsbegünstigend wirkt und welche für noch mehr Verwirbelungen sorgt, ist fraglich.
Zuletzt geändert von Börni am 11 Nov 2006 17:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Kai
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Beitrag von Kai »

wat? so viel geld für die popelig kleinen teile?? ich lass die dinger drin!

flowbench müßte man haben.... :cry:

mtbr

Beitrag von mtbr »

hat da jemand genaue infos, bzw @mtbr: kannst du genaue werte irgendwo her bekommen?
kai, was genau für werte meinst du denn??
die ventilführungen werden im allgemeinen gekürzt um weniger strömungsverluste im kanal zu haben, also so kurz wie (führungstechnisch) möglich und im idealfall sollten sie eine oberfläche mit dem kanal bilden. um eine möglichst gute füllung mit "nachladeeffekt" durch die trägheit der gassäule nach dem ut zu erreichen will man eine möglichst schnell strömende gassäule bei möglichst kühlem gemisch. deshalb sind verwirbelungen bei den üblichen kanalbearbeitungen im allgemeinen nicht erwünscht, weil verwirbelung nichts anderes sind als umwandlung von kinetischer strömungsenergie in wärme.
wenn die ventile dann noch dichten könnten, würden die ventilschäfte auch noch weggeschliffen werden :lol:


lg mark

Frank

Beitrag von Frank »

Würde eher auf 1,5% Leistung verzichten als an dieser Stelle die Beanspruchung durch gekürzte Ventilführungen unnötig zu erhöhen.

Motorinstandsetzer können die Führungen in versch. Maßen bestellen und nacharbeiten. Kommt bei 16 Stück billiger als 18 ECU.

mtbr

Beitrag von mtbr »

das mit der leistung und haltbarkeit stimmt natürlich.
wirklich einen spürbaren leistungsgewinn kann man sich dadurch nicht erwarten und es geht klar auf die haltarbeit (jeder mm weniger kostet etwas).
es ist dabei halt wie mit dem gewichtsparen, viele kleinigkeiten summieren sich zu einer "großigkeit" :D .

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Börni
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Beitrag von Börni »

Im Grunde ist Kai`s Idee gar nicht schlecht. Ich hatte auch schon mal darüber nachgedacht. Wie gesagt, wenn die Führungen gekürzt sind, steigt das Kippmoment an den äußeren Enden der Schaftführungen, was theoretisch langhin für einen höheren Verschleiß der selbigen sorgen könnte. Von daher eher eine zu überdenkende Geschichte, zumal wirkliche Erahrungswerte aus der Praxis fehlen. Was aber schon etwas bringt, ist die Herabsetzung der Fuß- und Kopfdichtungen und somit die Erhöhung der Verdichtung. Und was im Zusammenhang damit zu empfehlen ist, ist die optimale Ausnutzung der vorhandenen Toleranzen. Ein Motor gewinnt dadurch leicht merkbar an Geschmeidigkeit und somit an Fahrbahrkeit im nutzbaren Drehzahlbereich. Wer seinen Motor eh schon auseinander hat, kann sich relativ gefahrlos daran versuchen. Vernünftiges Meßwerkzeug ist natürlich Voraussetzung. :wink:

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Kai
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Beitrag von Kai »

update: ich habe inzwischen die kanäle so gut es geht glatt geschliffen und poliert (denkt darüber was ihr wollt! 8)), die ventilführungen einlasseitig gekürzt ohne die führung der ventile zu verändern und den kopf um 1/10 planen lassen. die einlassventile sind bereits alle poliert, morgen kommen die auslassventile dran.

danach werden noch die dichtflächen geläppt, ventile wieder eingebaut und der motor wieder zusammengebaut. mal sehen was passiert. habe ja noch nen anderen kopf, falls meine "überarbeitung" nach hinten los geht. 8)

heizer_2

Beitrag von heizer_2 »

Vergiss die 16 kleinen Schaftdichtungen nicht zu erneuern ;-).

Auch wäre es gut mit ner Messuhr das Seitenspiel von Führung/Ventil sowie den Ventilschlag zu checken.
Und wenn du schon dabei bist, kannste gleich den Brennraum auslitern

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Kai
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Beitrag von Kai »

jau, schaftdichtungen hatte ich vergessen aufzuführen. was kostet da eigentlich ein satz? bestimmt wieder ein kleines vermögen, oder?

edit weil auch vergessen: welche einschleifpasten (fein und grob) nehme ich am besten? oder reicht eine einzige körnung?

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Börni
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Beitrag von Börni »

Ich glaub die Schaftdichtungen halten sich noch halbwegs in Grenzen. Kannst ja mal bei www.vwmt.de per Mail anfragen, was er für einen 16er Satz haben möchte. Der Männe ist erfahrungsgemäß recht günstig.

heizer_2

Beitrag von heizer_2 »

Frag Lukycrossi, er hat die im Sortiment. Ich glaub eine kam 3 euro oder so...

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Harm
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Beitrag von Harm »

Dann kannst gleich nen kompletten Dichtsatz nehmen.
Da sind die dabei, dazu noch Kopf, Fuss, Kupplungsdeckel, Oelwanne, ....
Ich hab glaub um die 70 Eu fuer den ganzen Satz bezahlt.
Und Kopf/Fussdichtung brauchst ja eh.
S.
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Kai
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Beitrag von Kai »

gute idee, zumal die kopfdichtung bei kawa ja schon 40 tacken kostet. aber was soll ich mit ner fußdichtung? die zylinderbank habe ich nicht abgenommen.

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Harm
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Beitrag von Harm »

Ist ne Glaubensfrage Kai.
Die einen sagen 'Es wird wenn dann beides gewechselt', andre sagen 'habich nicht bewegt'
Fakt ist, dass der Druck auf der Fussdichtung weg ist, wenn der Kopf runter ist.
Und die Bank KOENNTE sich ganz leicht verschieben, oder die Dichtung koennt sich verschieben, weil ja der Druck weg ist.
Ich hab bei Wildys 4er auch nur die Kopfdichtung gemacht, weil ich zu faul war die bank abzunehmen :)
Kawa selber schreibt aber wenn dann beides vor.
S.
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Kai
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Beitrag von Kai »

und sonst noch wat! ich kriege die kolbenringe doch nie wieder in die laufbuchsen! :oops: 8) außerdem ist die zylinderbank doch eh durch diese führungshülsen in den ecken fixiert und kann sich kein bißchen bewegen. :kratz:

das ganze höre/lese ich jetzt zum ersten mal. dann müßte beim auto ja auch jedes mal der halbe motor zerlegt werden, wenn man wieder die dichtung durch ist. :hammer:

Frank

Beitrag von Frank »

Verschieben ist nicht das Problem, sondern das Abheben. Wenn der Zylinderblock sich wirklich nicht angehoben hat, kann die Dichtung drin bleiben. Erfahrungsgemäß ist aber bei der Demontage des Kopfes eine gewisse Zugkraft nötig, die auch unten zum Abheben führt. Dabei wird die alten Dichtung oft undicht. Läßt sich hier und da noch mit Dichtmittel flicken, ist aber unschön. Am besten leicht an die Zylinder drücken, ob die noch mit der Dichtung verbunden sind.

Die Kolbenringe kriegt man mit einem ausgeliehenen Spannband sehr gut rein. Ohne geht es auch, habe ich mal bei einer Honda gemacht. ist aber unschön, da die Ringe sich verkanten.

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