750er L zum laufen bringen

Alles über die Technik der originalen 750er Motoren
banane-mic

Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von banane-mic »

Bin gerade mal gefahren, bis auf die Gabel ist soweit alles in Ordnung.
Soweit ich das beurteilen kann.
Jedoch kann ich mich trotzdem mit dem geräusch, das anscheinend von Richtung Ventiltrieb rechte Seite kommt nicht wirklich anfreunden. Jemand ne Ahnung was das sein könnte? Soll ich eventuell mal versuchen ein Video zu machen?

Manchmal hängt im Stand irgendwie die Drehzahl etwas und sie braucht teilweise im Stand echt lange bis sie wieder runter von der Drehzahl kommt. Wurde hier der Vergaser nicht ordentlich gereinigt oder an was kann das noch liegen?

Viele Grüße
Michael

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Sleipnir
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Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von Sleipnir »

Hängende Drehzahl = Vergaserstutzen undicht. Leerlauf zu hoch. Drosselklappen falsch eingestellt. Soweit meine Erfahrung.
<ZX750Holy-One000156> https://youtu.be/h5nDeMvPJZE

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hs1966
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Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von hs1966 »

Mach mal einen Bremsenreinigertest (Rostlöser etc. geht auch).
Wenn die Mühle läuft, zwischen Ansaugstutzen und die Dichtfläche am Zylinderkopf sprühen. Wenn sich die Leerlaufdrehzahl dann schlagartig ändert, sind wirklich die Stutzen undicht.

Ansonsten: Hast Du die Vergaser ordentlich synchronisiert?

Wegen des Rasselns wirst Du nicht drum rum kommen, mal den Steuerkettenspanner zu überprüfen. Schaun, ob der noch vernünftig einrastet!

Gruß,
Hans
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Harm
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Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von Harm »

hs1966 hat geschrieben: Wegen des Rasselns wirst Du nicht drum rum kommen, mal den Steuerkettenspanner zu überprüfen. Schaun, ob der noch vernünftig einrastet!
!!!
ZXR ist Lifestyle...alles andere sind nur Motorraeder!

Aufzynden 2020:
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banane-mic

Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von banane-mic »

Guten Abend,
Habe heute früh vor der Arbeit das Teil noch mal auseinander genommen und den Bremsenreinigertest gemacht. Einer der Stutzen war tatsächlich undicht, porös war er jedoch so weit ich es gesehen habe nicht. Vielleicht hab ich die Vergaser nur nicht richtig festgeschraubt.

Den Spanner wollte ich ebenfalls mal ausbauen, jedoch scheiterte ich an der unteren Schraube, mein Maulschlüssel rutscht wenn ich ihn mal irgendwie drauf bekomme durch. Mit der Ratsche und nem Ringschlüssel kann ich es auch vergessen, bekomme ich nicht drauf. Schon ziemlich mitgenommen die Schraube, was verwendet ihr um das Biest auf zubekommen?

Und wie prüfe ich dann den Spanner falls ich ihn raus bekomme?

Viele grüße
Michael

banane-mic

Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von banane-mic »

So hat sich alles erledigt, habe mal die Suche verwendet und einen klasse Beitrag zum Steuerkettenspanner prüfen gefunden. Tut mir leid das ich das nicht euer so gemacht hab, aber ihr macht es mir einfach zu leicht, da ist googeln oder suchen weitaus umständlicher ;)

Jedenfalls für sich der Steuerkettenspanner nicht mehr komplett aus (4-5 Raster gehen noch) , daraufhin habe ich dann die Feder mit ner Kuchengabel wieder etwas an beiden Seiten gelängt. So weit es eben ging bis die Finger wund waren. Jetzt fährt er wieder kräftig von allein bis zum Anschlag aus.
Werde ich morgen vor der Arbeit wieder einbauen, mal sehen ob wieder Ruhe is.

Für die Schraube habe ich mir einfach von der Arbeit nen etwas Schlüssel mitgenommen, doch n bisschen was besseres als meine steinalten Schlüssel.
Steuerkettenspanner mit der Fläche Richtung Rahmen einbauen oder? (das WHB wird schon recht haben.)

Kann man eigentlich irgendwas auf die Ansaugstutzen schmieren? Vielleicht das sie etwas geschmeidiger werden? Der eine war ja wie gesagt undicht nen riss oder sonst was.

Welche Anschlüsse nimmt man eigentlich zum vergaser synchen? Die auf denen bei 3 Ansaugstutzen nen Schlauch kommt? Beim 3. Ist soweit ich es in Erinnerung habe, ne Schraube drauf, richtig? In meinem Werkstatt Handbuch ist das Bild leider viel zu dunkel.

Viele grüße, mein :respekt: gebührt euch, hätte es alleine nie soweit geschafft ;)

Frank

Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von Frank »

Bei der L reicht es normalerweise aus, die O-Ringe der Stutzen zu ersetzen. Notfalls Stutzen und Zylinderkopf etwas mit 800er Papier anschleifen und mit Dirko HT montieren. 8 Stunden trocknen lassen und dann Vergaser anbauen. Schrauben der Stutzen zum Kopf hin nicht zu fest anziehen, sonst wird die Aluplatte in den Stutzen krumm und dichtet nicht mehr. Die Schellen zum Vergaser hin auch nicht zu fest anziehen.

greenbike93rr

Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von greenbike93rr »

hs1966 hat geschrieben:Also je nach Werkstatt kann das schon um die 100,- € kosten. Bei mir in der Gegend schwanken die Preise für eine 4er Vergaserbank zwischen 60 ,- und 120,- €.

Beschwer Dich bloß nicht über's Ventileeinstellen!!! Ich kenne kein Motorrad, wo es so easy-einfach geht wie bei der ZXR :!:
Bei der ZX7R und den meisten anderen Modellen musst Du nämlich zusätzlich noch die Nockenwellen ausbauen. Shims tauschen, Nockenwellen wieder einbauen und nochmals messen. Wenn dann eines nicht passt, das ganze nochmal!
Und selbst bei den früheren Modellen, wo die Shims noch auf den Tassenstößeln draulagen, war es im Vergleich ein elendes Gefräckel, die Dinger zu tauschen.

Das Ventilspiel wird freilich mit der Zeit kleiner, weil sich die Ventile in die Ventilsitze im Zylinderkopf langsam einarbeiten/einschlagen und dadurch das Ventil immer weiter nach oben kommt. Deshalb wird das Spiel kleiner!

Das mit dem Durchdrehen ohne Shim ist jetzt so eine Sache. Ich hab's schon gemacht! Aber es könnte die Gefahr bestehen, dass der Federteller ohne Ventil soweit nach unten gedrückt wird, das die Ventilkeile, die den Federteller am Ventil fixieren sich verklemmen oder gar herausrutschen. Wenn Du's machst, dann ist höchste Vorsicht angesagt, aber gehen tut es grundsätzlich. Auch wenn es schon deswegen nicht optimal ist, weil die untere Gleitfläche des Schlepphebels auf den Kanten der Bohrung des Federtellers aufliegt und dadruch die Gleitfläche beschädigt werden könnte.

Gruß,
Hans
Da muss ich zustimmen das ist das beste was passieren kann,Schlepphebel auf die Seite drücken und Shim mit Magnet raus und neuen mit Pinsette rein. Zylinder 1&4 sind ein bisschen bescheiden aber machbar. :D

banane-mic

Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von banane-mic »

Ok Ok, ich sag ja schon gar nichts mehr :prost:
War doch nicht so wild wie ich Angfangs gedacht hatte :)

Ich habe mal ein Video gemacht, läuft doch ganz gut oder?
Das Rasseln schiebe ich trotz allem auf den Steuerkettenspanner, was sagt ihr?
" onclick="window.open(this.href);return false;

Synchronisiert ist immer noch nichts, meine Konstruktion hat noch nicht so ganz funktioniert, werde mir morgen auf der Arbeit mal anständige Anschlüsse drehen.
Die Ansaugstutzen habe ich wie oben Beschrieben abgedichtet, hat wunderbar geklappt :) danke :prost:

Frank

Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von Frank »

Zum Steuerkettenspanner:
http://www.zxr750.de/board/viewtopic.ph ... te#p650955" onclick="window.open(this.href);return false;

banane-mic

Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von banane-mic »

Also mir scheint es als würde der komplette Ventiltrieb klackern,
der Kettenspanner ist nämlich meiner meinung nach in Ordnung und die Feder spannt auch ordentlich.

Gruß Michael

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hs1966
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Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von hs1966 »

Na dann mach mal den Ventildeckel runter und schau, wie die Nockenwellen aussehen.
Wenn Du Glück hast, gehören nur die Ventile eingestellt, was aber eher unwahrscheinlich ist.
Wäre nicht die erste L, die die Nockenwellen mitsamt Schlepphebeln gefressen hat.

Also mach den Deckel runter und schau nach, alles andere macht keinen Sinn!

Gruß,
Hans
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banane-mic

Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von banane-mic »

Ventilspiel ist ja bereits eingestellt.
Habe mir ja auch die Nockenwelle angesehen, konnte nicht feststellen das mit der irgendwas nicht passt. Hab halt einfach mal drauf geschaut, sieht aus wie eine Nockenwelle eben aussieht.
Oder was hätte Ich da prüfen müssen?

Viele grüße

Metalhead77

Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von Metalhead77 »

Sind die Schrauben von dem Wellenböcken fest?
Die hatten sich bei mir auch schon losgerüttelt

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hs1966
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Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von hs1966 »

banane-mic hat geschrieben:Ventilspiel ist ja bereits eingestellt.
Habe mir ja auch die Nockenwelle angesehen, konnte nicht feststellen das mit der irgendwas nicht passt. Hab halt einfach mal drauf geschaut, sieht aus wie eine Nockenwelle eben aussieht.
Oder was hätte Ich da prüfen müssen?

Viele grüße
Entschuldigung, ich bin eine Kalkleiste, hab gar nicht mehr dran gedacht, dass die Ventile schon eingestellt sind.
Bin aber darüber hinaus im Moment auch etwas ratlos, woher das Geräusch sonst noch kommen könnte?

Gruß,
Hans
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Frank

Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von Frank »

Entscheidend sind die Oberflächen der Nocken:
->Der Motor muss langsam mehrere Umdrehungen gedreht werden, während mit einer Taschenlampe jeder Nocken über eine ganze Nockendrehung hinweg begutachtet wird.
->Die Oberfläche jedes Nockens muss rundum und über die gesamte Nockenbreite hinweg gleich hoch sein. Sind seitlich ca. 1mm breite Stege erkennbar, hat der zueghörige Hebel diesen Nocken mittig abgenutzt.
->Größere Ausbrüche o.Ä. an der Nockenoberfläche sind nicht zulässig.
->Die Hebel müssen im Gleitbereich zu den Nocken hin noch ballig sein und es darf keine nach innen eingeschliffene Oberfläche erkennbar sein.

Wenn Nocken+Hebel in Ordnung sind, das Spiel der Ventile stimmt und auch der Kettenspannung mit guter Kraft wirklich bis ganz zum Anschlag ausfährt, würde ich noch prüfen:

->Steuerkette: Dazu muss der Motor mehrere Umdrehungen langsam gedreht werden, wobei mit einer Fühlerlehre oben zwischen den Nockenwellenrädern beidseitig der Spalt zwsichen den Außenlaschen der Kette gemessen wird. Gibt es hier Schwankungen von 2/10mm, sollte die Kette wegen ungleichmäßiger Längung ersetzt werden.

->Wenn testweise ser voll ausgefahrene Kettenspanner von Hand mit Kraft in den Motor gedrückt wird, steht er dann noch min. 8mm aus dem Motorblock heraus? Ansonsten ist die Kette insgesamt zu lang und zu ersetzen.

->Alle Schraubern der Lagerdeckel sind fest (vorsichtshalber mit 12Nm und gutem Drehmomentschlüssel nachziehen).

->Die obere, kleine Steuerketten-Spannschiene im Ventildeckel ist in Ordnung?

Dann ist an sich der Ventiltrieb in Ordnung. Generell ist der Ventiltrieb bei Motoren mit mechanischen Stößeln immer hörbar, da hier ein nennenswertes Ventilspiel vorliegt. PKW Motoren mit Hydrostößeln laufen spielfrei und je nach Qualität im Ventiltrieb fast unhörbar leise. Hydrostößel kommen aber aus der Mode, weil das fehlende Spiel etwas die Reibung erhöht, was geringfügig Kraftstoff verschwendet.

Klappernde Geräusche kommen auch von den Gleichdruckschiebern in den Vergasern.

Metalhead77

Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von Metalhead77 »

Anmerkung:

Meine J rasselt auch, wenn ich die Kupplung ziehe ist es weg.
Alles getauscht und keine Erfolg gehabt, das Geräusch blieb.
Egal, es ist ne Kawa, die laufen halt etwas rau, wenn sie das nicht mehr tut ist was im Busch.

banane-mic

Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von banane-mic »

Guten Morgen,
Hatte sie jetzt erst mal zusammen gebaut da der der Tüv Prüfer am Donnerstag da war. Bestanden hat sie natürlich, bis auf eine fehlende Kennzeichenbeleuchtung keine Mängel. :reiten :reiten

Habe jetzt gar nicht mehr weiter nach gesehen, nur bin ich mir eigentlich sicher das an den Nocken nichts war. Habe ja drauf geschaut beim Ventilspiel einstellen.
Kann eigentlich fast nur die Steuerkette sein, der Spanner funktioniert jedenfalls.

Mein Vater sowie ein bekannter (unser Prüfer) meinten das sie für ne kawa eigentlich normal unruhig ist. Weiß nur nicht ob ich ihnen vertrauen soll, die letzte kawa meines dads war ne Z1000 mk2. Das ist ja nun schon einige Jahre her, jedenfalls soll diese damals auch mit neuer Steuerkette inkl Spanner recht grobe Geräusche von sich gegeben haben.
Fahren tut sie sich eigentlich auch 1a und wenn die 7.000er Marke überschritten ist und sie so richtig brüllt geht sie auch gut. (Brüllfrosch eben ;) )

Eigentlich wollte ich sie bis in den Winter erst mal so lassen und "beobachten". Meint ihr ich kann das riskieren? Ich meine auch das das Geräusch ab ca 3.000 Umdrehungen weg zu sein scheint. Nicht weil der Klang es übertönt, sondern wirklich weg.

@Metalhead Das mit der Kupplung habe ich auch noch zusätzlich ;)

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Gralssucher
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Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von Gralssucher »

wenn der gesamte Ventiltrieb inkl Kette und Spanner gemäß den Vorrednern geprüft und iO ist,
kannst du wegen dem rasseln noch die Limakette prüfen.
Die wohnt hinterm Kupplungskorb und hat eine Laufschiene und zwei Spanner,
einen manuellen und einen automatischen.
Da dort nicht alle Tage rankommen ist,
ua muss die Einwegmutter Kupplungskorb runter
mit Gegenhalter und 135Nm,
ist bei den meisten Motoren der automatische ganz draussen und der manuelle ganz hinten.
Dann schafft der auto die Spannung nicht mehr und die Kette rasselt.
Den manuellen nachstellen und den auto eingefahren wieder einbauen.
Neue Kupplungskorbmutter SW 36 nicht vergessen und gleich mal Korb,Nieten,Stahl-sowie Reiblamellen und Kuppldruckstange prüfen.
___________________________
Meine Definition von Glück?
Keine Termine und leicht einen sitzen.
(Harald Juhnke)
MZ BK 380 / Kawa ZXR 802 / Triumph Thruxton 1200 R / RT125-3 (in Teilen aufm Dachboden...)
2023: 20jähriges Forenjubiläum...

banane-mic

Re: 750er L zum laufen bringen

Beitrag von banane-mic »

Werde mich im Winter mal drüber machen, Steuerkette werde ich auch mal Tauschen.
Hab vor sie allgemein wieder etwas auf Vordermann zu bringen.
Bis jetzt lief sie eigentlich wunderbar, bis auf das sie, vor allem wenn sie kalt ist, eher an eine 125er Aprillia erinnert. :oo: :D

Gruß
Michael

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