Gratis Carbonfelge zum neuen Reifen dazu!
Verfasst: 03 Jul 2013 21:50
Vorwort: Der Text ist nach und nach entstanden.
Sollte also hier oder da ein Anachronismus auftauchen, liegt es vermutlich daran,
dass zw. den einzelnen Anläufen z.T. Wochen dazwischen lagen.
Ach ja: Achtung - Klolektüre! Ist etwas länger geworden..
////---Einleitung
Hier ist ne kleine Geschichte zu meinem letzten Reifenwechsel und den (Fahr-)Eindrücken
davor und danach.
Davor hatte ich den recht verbreitete PiPo (ohne CT) auf beiden Felgen drauf.
Die Reifen waren zwar schon seit letzter Saison dem Ende nahe, in dieser hat es jedoch
noch für 3 Ausfahrten -etwa 1000km insgesamt- (gerade noch so) gereicht.
Durch die eher längere Anfahrt bei mir (mind 30-50km bis man eine halbwegs 'würdige' LS unter die Räder bekommt),
und die damit verbundenen längeren AB Abschnitte, war der Reifen am Ende eher weniger optimal
abgefahren, so dass die Profiltiefe in der Mitte bereits die Verschleißgrenze erreichte und bis zum
Rand auf kurz vor 3mm anstieg.
(auch wenn bei den letzten 3 Ausflügen die Kanten deutlich mehr als sonst beansprucht wurden,
nicht zuletzt weil ich mich in den schräglagenbegünstigenden Regionen wesentlich länger als sonst aufhielt)
Nach der 3. Ausfahrt in dieser Saison war es dann aber doch soweit und neue Reifen mussten drauf.
Diese waren bereits auf dem 2. Satz Felgen montiert und hörten auf den Namen PilotRoad2.
Gekauft hatte ich mir die Reifen damals hauptsächlich weil diese
a) länger halten sollen (zumindest hinten, in der Mitte, wg. der 2CT Technologie)
b) mehrfacher Testsieger waren und somit nicht 'wirklich' schlecht sein konnten
Vorab schon mal mein Eindruck zum PilotRoad2 (auch wenn's nur eine längere Ausfahrt war):
Gefahren bin ich die Reifen mit in etwa dem gleichen Luftdruck wie die PiPos zuvor (~2.35;~2.5).
Alles in Allem, in etwa mit den PiPos vergleichbar, jedoch mit deutlichem Aufstellmoment
beim Bremsen in der Kurve - der Lenker drückte förmlich die Hand nach hinten, was an sich nicht
allzu schlimm ist, wenn man im Voraus weiß.
(ich wusste es anfangs natürlich nicht, und war entspr. 'überrascht', als es dann soweit war )
In Sachen Grip habe ich (soweit) nichts vermisst. Auf einen Test im Nassen habe ich verzichtet.
////---Einleitung.Ende
Jetzt kommen wir aber zum eigentlichen Thema:
Da ich die Reifen ohne allzuviel Zeit dazwischen nacheinander gefahren bin,
fiel es mir nicht schwer zu bemerken, dass sich das Moped von einem Mal zum anderen
nun doch wesentlich anders 'benimmt'. Und damit sind nicht die zuvor genannten
Unterschiede zum PP gemeint.
Um es zusammenzufassen, das Moped war irgendwie träge..
Die eine oder andere Vermutung hatte ich schon --
U.a. vermutete ich, der Kerzenstecker könnte sich gelöst haben, was dazu geführt hat,
dass unter hoher Last nur 3.5 Zylinder laufen. (hatte ich schon einmal)
Also in Koblenz an der Tanke angehalten, ein ruhiges Plätzchen hinter nem Container
gefunden, wo Letztgenannter einen ausreichend großen Schatten warf, und los ging's..
Mit 2 Inbus-Schlüsseln bewaffnet, war nach kaum mehr als ner handvoll Schrauben der
Tank ab und beiseite gelegt.
Die Verkabelung war i.O. und die Kerzenstecker saßen bombenfest.
-ab da war dann alles klar..
..Warum die Maschine aus der Kurve kaum noch rausbeschleunigt hat, warum die Bremse vorne
bei weitem nicht mehr so effektiv war, warum die Hinterradbremse nun fast gar nicht gebremst hat
(auch wenn ich das Hinterrad ohne großen Aufwand zum Blockieren bringen konnte), und warum
letztendlich das Lenken nun merkbar schwerer fiel - insbes. bei schnellen Richtungswechseln.
Daheim angekommen, wollte ich es nun natürlich ganz genau wissen..
Die PilotRoads 2 hatte ich selbstverständlich zuvor schon gewogen
vorne: 4.40kg
hinten: 6.70kg
Zum Vergleich noch die Zahlen für neue PiPos:
vorne: 4.20kg
hinten: 5.70kg
Die alten PiPos habe ich zwar nicht direkt wiegen können (waren noch auf den Felgen),
da ich aber alle übrigen Komponenten bereits gewogen hatte, konnte ich
es recht genau rausrechnen. Ergeben hat sich:
vorne: 3.80kg //Reifen inzw. abgezogen und das Ergebnis überprüft
hinten: 4.60kg
Der Unterschied von einer Ausfahrt zur anderen betrug beim Hinterreifen alleine mehr als 2kg!
Und wäre der PiPo etwas "runder" abgefahren - wer weiß, vllt. wäre ja sogar
auf nur knapp über 4kg gekommen.
Zum Schluss wäre es also ein sehr schneller Reifen geworden.
-Da isses auch gar kein Wunder, dass das Beschleunigen aus der Kurve sich kaum noch
als solches angefühlt hat. Mindestens so, als hätte man nen Gang weiter geschaltet,
wohl eher aber als wäre man mitten im Drehzahlloch stecken geblieben - quasi für immer.
Interessant war auch die Beobachtung, als ich auf einer LS mit leichter Steigung
im 6. Gang gemütlich dahingerollt bin (war eh nichts zu holen) und die Drehzahl bei ~5k
wie eingerastet war - trotz Vollgas! Schub = 0.
Es ist zwar klar, dass ich gerade im Drehzahlloch war, derartig krass wie damals hat es sich aber noch nie geäußert.
Früher hätte ich da der Motor problemlos weitergedreht (wenn auch langsam)
Beim vorderen Reifen ist der Unterschied zwar zunächst scheinbar (scheinbar!) nicht
sehr stark ausgefallen.
Tatsächlich war er aber stark genug, um das Lenken bei bei Landsraßentempo (und erst recht darüber)
im wesentlichen Maße zu erschweren.
-"Gut, aber wo kriege ich denn jetzt meine kostenlose Carbonfelge her?"
Im Internet bin ich im Laufe der Zeit auf verschiedene Verhältnismäßgkeiten zu Gewichten
von Reifen/Felge/Bremsscheiben gestoßen:
die erste Variante:
1kg eingespart beim Reifen = 3kg eingespart bei der Felge = 4kg eingespart bei den Bremsscheiben
die zweite behandelt den Einfluss des Gewichts der Komponenten auf die Gesamtperformance:
3/3 beim Reifen; 2/3 bei der Felge; 1/3 bei den Bremsscheiben
-->>Stichwort "Massenträgheitsmoment".
Die "Idee" dahinter gibt's hier zum Anschauen:
[youtube]S6sG6pxMtsE[/youtube]
Klarerweise sind das alles nur gaaanz grobe Richtlinien und von Moped zu Moped fällt mal das eine, mal
das andere mehr ins Gewicht (alleine schon die Bremsscheiben - bei uns mit 320mm fallen die deutlich mehr
ins Gewicht als z.B. die 300er, die mal bei irgend einer 10R verbaut wurden; und dann gibt's die noch in
verschiedenen Dicken).
Die grobe Richtung dürfte aber stimmen.
Wo ich also auf dem Hinterrad plötzlich schlappe 2kg extra drauf hatte (und zwar dort, wo es am meisten
Einfluss hat), kann man es durchaus damit vergleichen, als hätte ich bei gleichbleibendem Reifen
von einer Carbonfelge auf die originale gewechselt.
Der Reifen ist somit so ziemlich die Preisgünstigste UND StV(Z)O-konforme Möglichkeit des Tunings in diesem Sinne.
Andere Felgen gehen natürlich auch, nur das kostet erst einmal Geld (wahrsch. erst auf lange Sicht lohnend),
Aufwand (Anpassungsarbeiten) und dann ggf. noch einmal beides (Eintragung).
Bremsscheiben haben zwar i.d.R. eine ABE, deren Einfluß steht aber in keinem 'gesunden'
Verhältnis zum Preis.
OK, zugegebenermaßen habe ich hier einen neuen Reifen mit einem abgefahrenen verglichen.
Der Letztgenannte bringt aber im Neuzustand auch schon einen kg weniger auf die Waage.
Und dieser Unterschied ist auch keinesfalls von der Hand zu weisen.
Selbst wenn nicht die paar Hundert Gramm vorne (ich finde aber schon), dann bemerkt man zuallermindest den einen Kilo hinten.
Interessanterweise war mir ja schon vor dem Reifenkauf bewusst, dass die Reifen
unterschiedlich viel Gewicht auf die Waage bringen.
Die Angaben dazu waren auch kein großes Geheimnis.
Irgendwo war aber schon der Wille da, mal was anderes auszuprobieren.
Vermutlich dachte ich mir aber auch, dass wenn der Unterschied bzw. dessen Einfluß
auf das Fahrverhalten derart mekrlich wäre, es bestimmt schon jmd. zum Ausdruck gebracht hätte..
Nun.. jetzt habe ich es gemacht.
Wahrscheinlich hätte sich hier ein 9R Motor ganz gut in meinem Rahmen Platz finden können und
hätte - zumindest was das Rausbeschleunigen angeht - für einen deutlichen Unterschied gesorgt.
Es sollte aber klar sein, dass je mehr Drehmoment der Motor hat, umso weniger wird
man das Mehrgewicht beim Beschleunigen bemerken.
Könnte gut möglich sein, dass ich diesen Unterschied bei einem 1000cc oder gar 1200cc+ Motor
gar nicht erst wahrgenommen hätte.
Bevor jetzt einer sagt, die anderen Modelle hätten ~20 extra PS und sowieso und überhaupt:
-das macht alles keinen Unterschied!
Ne H2, K, L, M wird da genauso davon betroffen sein, wenn man nicht gerade die
Übersetzung dafür passend ändert, um es auszugleichen.
Da ich normalerweise eh nicht über 11k bei der nun fast 21J alten J drehe,
wäre es sinnlos, noch kürzer zu überseten .
(11K+ macht bei der J auch keinen wirklichen Sinn, da die Drehmomentkurve dort stark abfällt)
Setzt man das gleiche Limit auch bei anderen Modellen, landet man da, im Prinzip, genau an der
selben Stelle, wie auch bei der J (da die übrigen Motoren ja eher später die Leistungsspitze erreichen).
(Wenn ich mich recht erinnere, produziert der L Motor erst ab ca. 10K
mehr leistung als ein J Motor; darunter eher weniger)
Somit dürfte es für Sportmotorräder -zumindest für die mit ~ <900cc Hubraum - die auch artgerecht
bewegt werden, nur den einen richtigen Reifen geben. Den leichten Reifen.
Habe jetzt zwar keine Zahlen für einen Vergleich parat, der Unterschied bspw. bei der ZXR400 müsste
aber demnach um einiges deutlicher ausfallen.
Hätte ich eine, würde ich mir jedenfalls keinen schweren Reifen antun wollen.
Und bei stärkeren Mopeds?
-Da wird's wieder interessant.
Einerseits hätte man da genügend Reserven, um die Folgen eines 'langsamen' Reifens
zumindest beim Beschleunigen zu kaschieren, andererseits, um die Extraleistung
auch auf die Straße bringen zu können, wäre u.U. ein sportlicherer Reifen angesagt,
der wiederum nicht so lange halten würde (und leichter wäre).
Pi * Daumen würde ich für mich sagen, der Pilot Road (2+3) wäre auf ner 9R quasi ideal.
Zu beachten ist halt auch der Aspekt der Langlebigkeit des Reifens.
Bei einem Touren-Sport-Reifen ist (u.a.) anzunehmen, dass dieser deutlich mehr
Gummi aufgetragen bekommt (~Profiltiefe) und in erster Linie deswegen deutlich
schwerer ausfällt, als ein reiner Sport-Reifen.
Bis jetzt kann ich es zwar nicht bestätigen, meine Vermutung ist aber, dass
sich die Karkasse der beiden Reifentypen (ohne Profil) gewichtsmäßig nicht allzu
sehr unterscheiden, und dass bspw. der PiRo2 sich durchaus auf in etwa das gleiche Gewicht
'runterrubbeln' ließe wie der PP.
Diese Theorie unterstützend habe ich noch nen alten Conti RoadAttack zur Hand, der
durch die vielen AB-Attacken fast nur in der Mitte abgenutzt ist:
Der Neureifen (lt. MO) soll 6.8kg gewogen haben;
der 'fertige', den ich gewogen habe, brachte ~5.7kg auf die Waage.
Wenn man die Seiten wenigstens halb so gut runtergerubbelt hätte wie die Mitte,
käme man wahrscheinlich auch auf <5kg.
Beim PilotRoad2 müsste es sich also ähnlich verhalten. Wir werden sehen.
Ich, für meinen Teil, bin gespannt, nach wie vielen KM der PiRo2
genauso viel wiegen wird wie der PiPo und wie er sich dabei fahren wird.
Und danach erst recht.
----
OK, jetzt habe ich mir eine hintere Felge zugelegt, wo zufällig noch
ein passender Reifen drauf war - PiPo.
Noch StVZO-Konform, der Mitte war eher weniger Profil drauf, außen etwas mehr..
DOT Mitte 2009 - zum Wegschmeißen irgendwie zu schade; zumindest ausprobieren wollte ich den noch..
Also kurzerhand die Felge geputzt, Lager gewechselt, nen neuen PiPo für vorne besorgt, da klar war,
dass ich den ohnehin schon betagten hinteren Reifen nicht noch bis zu nächsten Saison liegen lassen wollte.
(nicht zuletzt auch weil sich solche hin-und-zurück Tests bis jetzt als sehr gut erwiesen haben,
um etwaige Theorien zu bestätigen, dabei eventuelle Placebo-Effekte ausschließend)
Der gebrauchte hintere PiPo brachte (ausgerechtet) etwa noch 5.11kg auf die Waage,
so dass ich mir nach dem erfolgten Wechsel, in Erwartung der nächsten Ausfahrt, schon wieder dachte
"Es wird Champagner regen, Türen werden sich öffnen und Samtvorhänge sich teilen."
Zum Vergleich nachher noch die ~1600km alten PiRos gewogen:
vorne: 4.31kg
hinten: 6,50kg
Wie schon erwartet, gab es einen Unterschied.
Natürlich war dieser etwas weniger ausgeprägt als beim ersten Reifenwechsel
(und das insbes. beim Vorderrad -> nur 100g Unterschied ->minimal).
Und trotzdem war er da..
Ich konnte schneller und tiefer in Schräglage gehen und die Sache mit der
Beschleunigung sowieso.
Wenn der hintere PiPo runter ist (wahrsch. schon bald) und ich bis dahin
keinen Hinterreifen gefunden habe, um den vorderen ebenfalls runterzuradieren,
kommen die PiRos wieder drauf; der Vorderreifen ist aus diesem Jahr und kann noch warten.
Bin bis dahin gespannt, wie viel die Road-Variante auf die Waage bringt, wenn kaum
noch Profil drauf ist.
---
Es wird jetzt bestimmt noch paar Sachen geben, die ich vergessen habe,
bevor ich es mir aber jetzt noch anders überlege, poste ichs einfach mal.
Sollte also hier oder da ein Anachronismus auftauchen, liegt es vermutlich daran,
dass zw. den einzelnen Anläufen z.T. Wochen dazwischen lagen.
Ach ja: Achtung - Klolektüre! Ist etwas länger geworden..
////---Einleitung
Hier ist ne kleine Geschichte zu meinem letzten Reifenwechsel und den (Fahr-)Eindrücken
davor und danach.
Davor hatte ich den recht verbreitete PiPo (ohne CT) auf beiden Felgen drauf.
Die Reifen waren zwar schon seit letzter Saison dem Ende nahe, in dieser hat es jedoch
noch für 3 Ausfahrten -etwa 1000km insgesamt- (gerade noch so) gereicht.
Durch die eher längere Anfahrt bei mir (mind 30-50km bis man eine halbwegs 'würdige' LS unter die Räder bekommt),
und die damit verbundenen längeren AB Abschnitte, war der Reifen am Ende eher weniger optimal
abgefahren, so dass die Profiltiefe in der Mitte bereits die Verschleißgrenze erreichte und bis zum
Rand auf kurz vor 3mm anstieg.
(auch wenn bei den letzten 3 Ausflügen die Kanten deutlich mehr als sonst beansprucht wurden,
nicht zuletzt weil ich mich in den schräglagenbegünstigenden Regionen wesentlich länger als sonst aufhielt)
Nach der 3. Ausfahrt in dieser Saison war es dann aber doch soweit und neue Reifen mussten drauf.
Diese waren bereits auf dem 2. Satz Felgen montiert und hörten auf den Namen PilotRoad2.
Gekauft hatte ich mir die Reifen damals hauptsächlich weil diese
a) länger halten sollen (zumindest hinten, in der Mitte, wg. der 2CT Technologie)
b) mehrfacher Testsieger waren und somit nicht 'wirklich' schlecht sein konnten
Vorab schon mal mein Eindruck zum PilotRoad2 (auch wenn's nur eine längere Ausfahrt war):
Gefahren bin ich die Reifen mit in etwa dem gleichen Luftdruck wie die PiPos zuvor (~2.35;~2.5).
Alles in Allem, in etwa mit den PiPos vergleichbar, jedoch mit deutlichem Aufstellmoment
beim Bremsen in der Kurve - der Lenker drückte förmlich die Hand nach hinten, was an sich nicht
allzu schlimm ist, wenn man im Voraus weiß.
(ich wusste es anfangs natürlich nicht, und war entspr. 'überrascht', als es dann soweit war )
In Sachen Grip habe ich (soweit) nichts vermisst. Auf einen Test im Nassen habe ich verzichtet.
////---Einleitung.Ende
Jetzt kommen wir aber zum eigentlichen Thema:
Da ich die Reifen ohne allzuviel Zeit dazwischen nacheinander gefahren bin,
fiel es mir nicht schwer zu bemerken, dass sich das Moped von einem Mal zum anderen
nun doch wesentlich anders 'benimmt'. Und damit sind nicht die zuvor genannten
Unterschiede zum PP gemeint.
Um es zusammenzufassen, das Moped war irgendwie träge..
Die eine oder andere Vermutung hatte ich schon --
U.a. vermutete ich, der Kerzenstecker könnte sich gelöst haben, was dazu geführt hat,
dass unter hoher Last nur 3.5 Zylinder laufen. (hatte ich schon einmal)
Also in Koblenz an der Tanke angehalten, ein ruhiges Plätzchen hinter nem Container
gefunden, wo Letztgenannter einen ausreichend großen Schatten warf, und los ging's..
Mit 2 Inbus-Schlüsseln bewaffnet, war nach kaum mehr als ner handvoll Schrauben der
Tank ab und beiseite gelegt.
Die Verkabelung war i.O. und die Kerzenstecker saßen bombenfest.
-ab da war dann alles klar..
..Warum die Maschine aus der Kurve kaum noch rausbeschleunigt hat, warum die Bremse vorne
bei weitem nicht mehr so effektiv war, warum die Hinterradbremse nun fast gar nicht gebremst hat
(auch wenn ich das Hinterrad ohne großen Aufwand zum Blockieren bringen konnte), und warum
letztendlich das Lenken nun merkbar schwerer fiel - insbes. bei schnellen Richtungswechseln.
Daheim angekommen, wollte ich es nun natürlich ganz genau wissen..
Die PilotRoads 2 hatte ich selbstverständlich zuvor schon gewogen
vorne: 4.40kg
hinten: 6.70kg
Zum Vergleich noch die Zahlen für neue PiPos:
vorne: 4.20kg
hinten: 5.70kg
Die alten PiPos habe ich zwar nicht direkt wiegen können (waren noch auf den Felgen),
da ich aber alle übrigen Komponenten bereits gewogen hatte, konnte ich
es recht genau rausrechnen. Ergeben hat sich:
vorne: 3.80kg //Reifen inzw. abgezogen und das Ergebnis überprüft
hinten: 4.60kg
Der Unterschied von einer Ausfahrt zur anderen betrug beim Hinterreifen alleine mehr als 2kg!
Und wäre der PiPo etwas "runder" abgefahren - wer weiß, vllt. wäre ja sogar
auf nur knapp über 4kg gekommen.
Zum Schluss wäre es also ein sehr schneller Reifen geworden.
-Da isses auch gar kein Wunder, dass das Beschleunigen aus der Kurve sich kaum noch
als solches angefühlt hat. Mindestens so, als hätte man nen Gang weiter geschaltet,
wohl eher aber als wäre man mitten im Drehzahlloch stecken geblieben - quasi für immer.
Interessant war auch die Beobachtung, als ich auf einer LS mit leichter Steigung
im 6. Gang gemütlich dahingerollt bin (war eh nichts zu holen) und die Drehzahl bei ~5k
wie eingerastet war - trotz Vollgas! Schub = 0.
Es ist zwar klar, dass ich gerade im Drehzahlloch war, derartig krass wie damals hat es sich aber noch nie geäußert.
Früher hätte ich da der Motor problemlos weitergedreht (wenn auch langsam)
Beim vorderen Reifen ist der Unterschied zwar zunächst scheinbar (scheinbar!) nicht
sehr stark ausgefallen.
Tatsächlich war er aber stark genug, um das Lenken bei bei Landsraßentempo (und erst recht darüber)
im wesentlichen Maße zu erschweren.
-"Gut, aber wo kriege ich denn jetzt meine kostenlose Carbonfelge her?"
Im Internet bin ich im Laufe der Zeit auf verschiedene Verhältnismäßgkeiten zu Gewichten
von Reifen/Felge/Bremsscheiben gestoßen:
die erste Variante:
1kg eingespart beim Reifen = 3kg eingespart bei der Felge = 4kg eingespart bei den Bremsscheiben
die zweite behandelt den Einfluss des Gewichts der Komponenten auf die Gesamtperformance:
3/3 beim Reifen; 2/3 bei der Felge; 1/3 bei den Bremsscheiben
-->>Stichwort "Massenträgheitsmoment".
Die "Idee" dahinter gibt's hier zum Anschauen:
[youtube]S6sG6pxMtsE[/youtube]
Klarerweise sind das alles nur gaaanz grobe Richtlinien und von Moped zu Moped fällt mal das eine, mal
das andere mehr ins Gewicht (alleine schon die Bremsscheiben - bei uns mit 320mm fallen die deutlich mehr
ins Gewicht als z.B. die 300er, die mal bei irgend einer 10R verbaut wurden; und dann gibt's die noch in
verschiedenen Dicken).
Die grobe Richtung dürfte aber stimmen.
Wo ich also auf dem Hinterrad plötzlich schlappe 2kg extra drauf hatte (und zwar dort, wo es am meisten
Einfluss hat), kann man es durchaus damit vergleichen, als hätte ich bei gleichbleibendem Reifen
von einer Carbonfelge auf die originale gewechselt.
Der Reifen ist somit so ziemlich die Preisgünstigste UND StV(Z)O-konforme Möglichkeit des Tunings in diesem Sinne.
Andere Felgen gehen natürlich auch, nur das kostet erst einmal Geld (wahrsch. erst auf lange Sicht lohnend),
Aufwand (Anpassungsarbeiten) und dann ggf. noch einmal beides (Eintragung).
Bremsscheiben haben zwar i.d.R. eine ABE, deren Einfluß steht aber in keinem 'gesunden'
Verhältnis zum Preis.
OK, zugegebenermaßen habe ich hier einen neuen Reifen mit einem abgefahrenen verglichen.
Der Letztgenannte bringt aber im Neuzustand auch schon einen kg weniger auf die Waage.
Und dieser Unterschied ist auch keinesfalls von der Hand zu weisen.
Selbst wenn nicht die paar Hundert Gramm vorne (ich finde aber schon), dann bemerkt man zuallermindest den einen Kilo hinten.
Interessanterweise war mir ja schon vor dem Reifenkauf bewusst, dass die Reifen
unterschiedlich viel Gewicht auf die Waage bringen.
Die Angaben dazu waren auch kein großes Geheimnis.
Irgendwo war aber schon der Wille da, mal was anderes auszuprobieren.
Vermutlich dachte ich mir aber auch, dass wenn der Unterschied bzw. dessen Einfluß
auf das Fahrverhalten derart mekrlich wäre, es bestimmt schon jmd. zum Ausdruck gebracht hätte..
Nun.. jetzt habe ich es gemacht.
Wahrscheinlich hätte sich hier ein 9R Motor ganz gut in meinem Rahmen Platz finden können und
hätte - zumindest was das Rausbeschleunigen angeht - für einen deutlichen Unterschied gesorgt.
Es sollte aber klar sein, dass je mehr Drehmoment der Motor hat, umso weniger wird
man das Mehrgewicht beim Beschleunigen bemerken.
Könnte gut möglich sein, dass ich diesen Unterschied bei einem 1000cc oder gar 1200cc+ Motor
gar nicht erst wahrgenommen hätte.
Bevor jetzt einer sagt, die anderen Modelle hätten ~20 extra PS und sowieso und überhaupt:
-das macht alles keinen Unterschied!
Ne H2, K, L, M wird da genauso davon betroffen sein, wenn man nicht gerade die
Übersetzung dafür passend ändert, um es auszugleichen.
Da ich normalerweise eh nicht über 11k bei der nun fast 21J alten J drehe,
wäre es sinnlos, noch kürzer zu überseten .
(11K+ macht bei der J auch keinen wirklichen Sinn, da die Drehmomentkurve dort stark abfällt)
Setzt man das gleiche Limit auch bei anderen Modellen, landet man da, im Prinzip, genau an der
selben Stelle, wie auch bei der J (da die übrigen Motoren ja eher später die Leistungsspitze erreichen).
(Wenn ich mich recht erinnere, produziert der L Motor erst ab ca. 10K
mehr leistung als ein J Motor; darunter eher weniger)
Somit dürfte es für Sportmotorräder -zumindest für die mit ~ <900cc Hubraum - die auch artgerecht
bewegt werden, nur den einen richtigen Reifen geben. Den leichten Reifen.
Habe jetzt zwar keine Zahlen für einen Vergleich parat, der Unterschied bspw. bei der ZXR400 müsste
aber demnach um einiges deutlicher ausfallen.
Hätte ich eine, würde ich mir jedenfalls keinen schweren Reifen antun wollen.
Und bei stärkeren Mopeds?
-Da wird's wieder interessant.
Einerseits hätte man da genügend Reserven, um die Folgen eines 'langsamen' Reifens
zumindest beim Beschleunigen zu kaschieren, andererseits, um die Extraleistung
auch auf die Straße bringen zu können, wäre u.U. ein sportlicherer Reifen angesagt,
der wiederum nicht so lange halten würde (und leichter wäre).
Pi * Daumen würde ich für mich sagen, der Pilot Road (2+3) wäre auf ner 9R quasi ideal.
Zu beachten ist halt auch der Aspekt der Langlebigkeit des Reifens.
Bei einem Touren-Sport-Reifen ist (u.a.) anzunehmen, dass dieser deutlich mehr
Gummi aufgetragen bekommt (~Profiltiefe) und in erster Linie deswegen deutlich
schwerer ausfällt, als ein reiner Sport-Reifen.
Bis jetzt kann ich es zwar nicht bestätigen, meine Vermutung ist aber, dass
sich die Karkasse der beiden Reifentypen (ohne Profil) gewichtsmäßig nicht allzu
sehr unterscheiden, und dass bspw. der PiRo2 sich durchaus auf in etwa das gleiche Gewicht
'runterrubbeln' ließe wie der PP.
Diese Theorie unterstützend habe ich noch nen alten Conti RoadAttack zur Hand, der
durch die vielen AB-Attacken fast nur in der Mitte abgenutzt ist:
Der Neureifen (lt. MO) soll 6.8kg gewogen haben;
der 'fertige', den ich gewogen habe, brachte ~5.7kg auf die Waage.
Wenn man die Seiten wenigstens halb so gut runtergerubbelt hätte wie die Mitte,
käme man wahrscheinlich auch auf <5kg.
Beim PilotRoad2 müsste es sich also ähnlich verhalten. Wir werden sehen.
Ich, für meinen Teil, bin gespannt, nach wie vielen KM der PiRo2
genauso viel wiegen wird wie der PiPo und wie er sich dabei fahren wird.
Und danach erst recht.
----
OK, jetzt habe ich mir eine hintere Felge zugelegt, wo zufällig noch
ein passender Reifen drauf war - PiPo.
Noch StVZO-Konform, der Mitte war eher weniger Profil drauf, außen etwas mehr..
DOT Mitte 2009 - zum Wegschmeißen irgendwie zu schade; zumindest ausprobieren wollte ich den noch..
Also kurzerhand die Felge geputzt, Lager gewechselt, nen neuen PiPo für vorne besorgt, da klar war,
dass ich den ohnehin schon betagten hinteren Reifen nicht noch bis zu nächsten Saison liegen lassen wollte.
(nicht zuletzt auch weil sich solche hin-und-zurück Tests bis jetzt als sehr gut erwiesen haben,
um etwaige Theorien zu bestätigen, dabei eventuelle Placebo-Effekte ausschließend)
Der gebrauchte hintere PiPo brachte (ausgerechtet) etwa noch 5.11kg auf die Waage,
so dass ich mir nach dem erfolgten Wechsel, in Erwartung der nächsten Ausfahrt, schon wieder dachte
"Es wird Champagner regen, Türen werden sich öffnen und Samtvorhänge sich teilen."
Zum Vergleich nachher noch die ~1600km alten PiRos gewogen:
vorne: 4.31kg
hinten: 6,50kg
Wie schon erwartet, gab es einen Unterschied.
Natürlich war dieser etwas weniger ausgeprägt als beim ersten Reifenwechsel
(und das insbes. beim Vorderrad -> nur 100g Unterschied ->minimal).
Und trotzdem war er da..
Ich konnte schneller und tiefer in Schräglage gehen und die Sache mit der
Beschleunigung sowieso.
Wenn der hintere PiPo runter ist (wahrsch. schon bald) und ich bis dahin
keinen Hinterreifen gefunden habe, um den vorderen ebenfalls runterzuradieren,
kommen die PiRos wieder drauf; der Vorderreifen ist aus diesem Jahr und kann noch warten.
Bin bis dahin gespannt, wie viel die Road-Variante auf die Waage bringt, wenn kaum
noch Profil drauf ist.
---
Es wird jetzt bestimmt noch paar Sachen geben, die ich vergessen habe,
bevor ich es mir aber jetzt noch anders überlege, poste ichs einfach mal.