ZXR750H2 - Gabelsimmerringe

[-Christof-]

Meinen linken Gabelsimmering hat's wohl erwischt.
Läuft sogat Öl raus, obwohl sie nur friedlich in der Garage steht.
Da muß ich wohl dran, noch bevor ich mein Spritversorgungsproblem gelöst habe.
Habe mir mal die Anleitung hier im FAQ Bereich angeschaut.
Soweit ich das sehen kann ist die hier beschrieben Gabel aber nicht von einer H2, weil andersrum...
Kann ich die Anleitung trotzdem nehmen, bzw. ist das Innenleben gleich?
Habe selber nur die Reparaturanleitung von Bucheli hier. Da ist manches recht stiefmütterlich beschrieben.
Nen WHB als PDF für die H2 wäre natürlich perfekt...

Gruß Christof

[Börni]

Läuft sogat Öl raus, obwohl sie nur friedlich in der Garage steht.

Normal, Gabeldichtringe gehen häufig nur von unbewegtem Herumstehen kaputt. Die Gummilippen bappen beim Stehen am Standrohr leicht an. Wenn man dann die Gabel wieder eintaucht, kann es sein, dass feinste Materialausbrüche am Dichtring stattfinden.
Ansonsten funktioniert der Dichtringaustausch für die H Gabel vom Grundsatz her genauso. Du bräuchtest aber das Maß für den Ölstand, den kannst von den USD Gabeln nicht übernehmen.

[cherokee190]

Du bräuchtest aber das Maß für den Ölstand

135mm Luftpolster für die H

[Harm]

H Gabel Simmerringwechsel ist um einiges anders als bei USD Gabeln.
Du brauchst definitv nen 20er vierkant, sonst kriegst sie nicht auseinander.
Gibts aber im baumarkt als Aluprofil.
Ansonsten ist der Wechsel relativ einfach.
S.

[-Christof-]

Hab' gerade schon mal ein bisschen angefangen die Holme aus zu bauen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass da schon mal jemand dran rumgepfuscht haben muss.
Am linken Holm habe ich an dem Einsteller für die Härte 4 Klicks von ganz links nach ganz rechts.
An dem rechten habe ich dann 5 Klicks zwischen den Anschlägen...
In dem Rep-Buch steht doch was von 13.

[cherokee190]

spielt doch jetzt eh keine Rolle mehr, kannst es beim Zusammenbau doch wieder richten

[-Christof-]

So, alles wieder zusammen. Hat etwas länger gedauert, weil ich mir erst in der Firma ordentliche Eintreiber für die Führungsbuchse und den Simmerring gedreht habe. Braucht man ja bestimmt noch mal wieder...

Jetzt hab' ich auch 13 Klicks auf beiden Seiten. Hab' dann mal auf 5 Klicks geöffnet und 16mm heraustehend bei der Federvorspannung eingestellt.

Das Öl, was vorher drinn war, war 'ne ziemlich schwarze Plörre und auch sichtbar dickflüssiger als das Motul 5W, welches ich eingefüllt habe.
Ein bisschen Fragezeichen treibt mir die Füllmenge in den Kopf. Laut WHB sollen da beim Wechsel 380ml und bei trockenem Federbein 445ml rein gehen. Ich habe eigentlich alles gut sauber gemacht, bevor ich es wieder zusammen gebaut habe. Trotzdem gingen nur ca. 400ml rein, bis ich die Füllhöhe laut WHB erreicht hatte. Kolbenstange und Innenrohr zigmal hin und her bewegt; kam keine Luft mehr raus, trotzdem hätte ich die letzten 45ml nicht mehr rein bekommen.

Erste Fahrt danach war angenehmer als vorher mit dem alten Öl. Gefühlt nicht mehr so knüppelhart.
Allerdings hatte ich einen komischen Effekt.
Hab' mich dann mal bei ca. 100 km/h freihändig rollen lassen, weil ich die Handschuhe angezogen habe. Bei ca. 90 km/h fing der Lenker an zu flattern, was bei 80km/h wieder weg war.
Gabelholme stecken korrekt oben bündig; war vorher auch so.
Dummerweise weiß ich nicht, ob es vorher auch schon war, weil ich das vorher nie ausprobiert habe.
Macht sie auch nur freihändig. Wenn ich den Lenker nur einhändig mit zwei Fingern halte macht sie es nicht.

[Klaus69]

Der genannte Effekt kann von einer verspannten Gabel kommen oder wenn die Reifen / Felgen ǹe Unwucht haben...

Wegen der Füllmenge: Idealerweise nach der Länge der Luftkammer richten, Diese Angabe ist immer zuverlässig. Nicht vergessen vor dem messen die Gabelholme einige Male ein und auszufedern...

[cherokee190]

..... und wenn der VR ungleichmäßig abgenutzt ist!

[-Christof-]

Gabel sollte nicht verspannt sein.
Habe extra die Klemmungen unten an der Achse lose gelassen und einige male eingefedert, damit sich die Holme ihre Flucht selber suchen können. Erst dann habe ich die Klemmungen angezogen.
Ich habe gesehen, dass die Aussenrohre von unten auch bearbeitet sind. Ich denke, dass das in einer Flucht mit der Innenbohrung für die Innenrohre ist, da von dort ja auch die Dämperfeinheit angeschraubt ist.
Wenn das so ist, könnte man den Abstand ja auch auf exakt das Stichmaß der Holme in der Gabelbrücke einstellen, und hätte es noch genauer.
Allerdings hat ja kein Schwein einen Meßschieber mit so langen Meßschenkeln, dass man den halben Vorderraddurchmesser umspannen kann.
Extra etwas dafür zu bauen war mir jetzt ein bisschen zu viel mit Kanonen auf Spatzen geschossen...

Mit der Füllmenge dachte ich auch, dass im Zweifelsfall die Luftkammerhöhe Vorrang haben sollte. Daran habe ich mich dann auch gehalten. Holme und Dämpfereinheit hatte ich wirklich oft ein- und ausgefedert, bis wirklich keine Luft mehr raus kam.
Dann wird die Ölmenge, die ich nicht rein bekommen habe wohl noch an Restöl in der Dämpfereinheit geblieben sein.
Beim Gedanken an die schwarze Plörre werd' ich das Gabelöl vieleicht in naher Zukunft noch mal tauschen...

Somit denke ich, dass das Flattern wohl eher auf den Reifen oder so zurückzuführen ist.
Dann müsste es aber schon vorher gewesen sein.
Zu blöd, dass ich das nie ausprobiert hab'...