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Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 26 Sep 2012 11:50
von Tie
... Ritzel und Kettenblatt-Verzahnung keine glatten Vielfache bilden bzw. beides geradzahlig sein (z.B. 15/45 bzw. 16/48)?
Ich hab irgendetwas in Erinnerung: Weil dann stehts die gleichen Kettenglieder ineinandergreifen und es so zu keinem gleichmäßigen Verschleiß kommt, was zu geringerer Kettensatz-Laufleistung führen und den Verschleiß nach einem Hinterradausbau mit Zahnversatz auf der Kette wieder erhöhen soll... bla...
Entscheidend dabei ist doch auch die Anzahl und die Verhältnismäßigkeit der Kettengliederzahl, oder irre ich?
Gerücht?
Brett vorm Kopp?
Helft mir mal auf die Sprünge bitte.
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 26 Sep 2012 12:53
von wulfi69
Ich glaube das hab ich schon mal gehört. Hat aber keinen Anspruch auf Richtigkeit!
Das soll was mit dem Verschleiss zu tun haben. Ist die Anzahl der Zähne gerade, greifen bei einer sich längenden Kette immer die glängten Teile auf die selben Zähne und laufen sich immer mehr ein und die " heilen" Stellen bleiben heil. Wärend bei einer Ungeraden Zahl die gelängte Kette alle Zähne gleichmäßig abgreift
VG
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 26 Sep 2012 12:55
von Tie
Klingt logisch, solange dann auch die Kettengliedzahl gerade ist.
Aber macht das wirklich was im Alltag?
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 26 Sep 2012 13:00
von Waldbaer
Siehste, wärste mal beim letzten SWE dabei gewesen.............................
da haben wir zu später (oder wa es frühe) Stunde beschlossen das es alles vernachlässigbar ist
Wenn die Zahnzahl untereinander teilbar ist greifen immer die selben Glieder in die selben Zähne... Wie lang die Kette dabei ist, ist wurscht weil das verhältniss immer gleich bleibt. Z.B. 15/45 --- Das Vordere dreht 3x für eine Umdrehung des Hinteren, egal wielang die Kette dazwischen ist. Bei nicht teilbarer Teilung z.b. 15/44 wird das wird die Kette bei dem Hinteren bei 3 Umdrehungen des Vorderen um einen Zahn versetzt...........
Die Kettenlänge ist dabei wurscht....
Schau dir mal ne Fahradübersetzung an......
aaaaaber.......... Erkenntnis vom SWE : auf die Pflege kommt letztendlich es an
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 26 Sep 2012 13:54
von DerP
Mir wurde das vor einiger Zeit von einem Inscheniör so erklärt.
Bei einem der beiden Ritzel soll/muß die Anzahl der Zähne eine Primzahl sein.
Dabei ist gewährleistet,das die Ritzel nie gleich laufen.
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 26 Sep 2012 14:43
von Catweazle
Ey..
Scheißegal.. bei meinem Bock längt sich die kette eh vom rumstehn und nicht durch Verschleiß
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 26 Sep 2012 15:58
von hs1966
Ich kann's zwar auch nicht wissenschaftlich belegen, aber ich halt's mit Cat und sage: Scheißegal!
Mein Gefühl sagt mir, dass es, wenn überhaupt, nicht den Teufel an Mehrverschleiß ausmachen wird.
Abgesehen davon würde sich bei mir die Frage sowieso nie stellen, da stets das reinkommt, was auch reingehört.
Nämlich die Originalübersetzung!
Gruß,
Hans
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 26 Sep 2012 16:17
von Super Rider
hab jetzt 15/46 drin, hat aber nicht unbedingt damit was zu tun, dass ich bei 45 Angst gehabt hätte.
hatte urspr. 16/46 drauf (wer auch immer damals auf die Wahnsinnsidee kam, und das in Verbindung mit vollk. unnötigen +2 Kettenliedern),
da wollte ich einfach mal den 1-Zahn-Unterschied vorne mal testen.
Und selbst wenn: sooo lange halten die Reifen bei mir jetzt auch nicht (mehr), da kommt das Hinterrad schon einige Male
innerh. des Ketten-Lebenszyklus raus und rein (und somit verschiebt sich das jedes Mal), so dass der ganze Umstand
vernachlässigt werden kann.
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 26 Sep 2012 16:32
von hs1966
Super Rider hat geschrieben:
Und selbst wenn: sooo lange halten die Reifen bei mir jetzt auch nicht (mehr), da kommt das Hinterrad schon einige Male
innerh. des Ketten-Lebenszyklus raus und rein (und somit verschiebt sich das jedes Mal), so dass der ganze Umstand
vernachlässigt werden kann.
Ganz genau so ist es! Sehr guter Input
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 26 Sep 2012 18:41
von Tie
Waldbaer hat geschrieben:Siehste, wärste mal beim letzten SWE dabei gewesen.............................
da haben wir zu später (oder wa es frühe) Stunde beschlossen das es alles vernachlässigbar ist
Wenn die Zahnzahl untereinander teilbar ist greifen immer die selben Glieder in die selben Zähne... Wie lang die Kette dabei ist, ist wurscht weil das verhältniss immer gleich bleibt. Z.B. 15/45 --- Das Vordere dreht 3x für eine Umdrehung des Hinteren, egal wielang die Kette dazwischen ist. Bei nicht teilbarer Teilung z.b. 15/44 wird die Kette bei dem Hinteren bei 3 Umdrehungen des Vorderen um einen Zahn versetzt...........
Die Kettenlänge ist dabei wurscht....
Schau dir mal ne Fahradübersetzung an......
aaaaaber.......... Erkenntnis vom SWE : auf die Pflege kommt letztendlich es an
Sorry, während Ihr Euch am Rande philosophischer Gespräche über Armins Biervorräte hergemacht habt, habe ich tatsächlich meine Kette gelängt - UND ZWAR ORDENTLICH!!!
Und leider muß ich Deiner Ausführung widersprechen!
Da die beiden "Zahnräder" nicht direkt ineinander greifen, sondern durch eine Kette starr miteinander verbunden sind, ist auch die Anzahl der Kettenglieder maßgeblich wann welcher Zahn welchem Glied begegnet! Für die Übersetzung selbst bzw. das Übersetzungsverhältnis, ist die Kettenlänge egal! Die ändert sich ja auch nicht, wenn ich ein Glied herausnehme bzw. hinzufüge. Aber auf die Begegnungshäufigkeit von Zahn X mit Kettenglied Y hat das sehrwohl Einfluß! Denn wenn Y dran währe, ist ja dann erst Glied Z an der Reihe, etc.
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 27 Sep 2012 2:46
von Frank
Eine Primzahl reicht nicht, das Verhältnis muss krumm sein. Sonst wäre z.B. 11 und 33 auch zulässig, obwohl hier gleiche Stellen jede 3. Umdrehung aufeinander treffen. Wichtiger als Das Verhältnis der Kettenräder ist auch das Verhältnis der Gliederzahl der Kette.
Insgesamt ist das aber alles recht unbedeutend. Meiner Ansicht nach sind die Einsatzbedingungen viel wichtiger:
-Die Kette muss dauerhaft im Fett schwimmen. Grund hierfür: die Dichtringe behalten nur in Verbindung mit Fett ihre Dichtwirkung. Trocken gelaufen nehmen die Ringe schnell Schaden und zudem werden kleinste Spalten nicht mehr abgedichtet. Der interne Fettvorrat ist sehr begrenzt und nicht über 40tkm ausreichend die Dichtwirkung aufrecht zu halten. Sobald auch nur geringster Schmutz an den Dichtringen vorbei zwischen Buchse und Zapfen kommt, ist die Zerstörung nicht mehr aufzuhalten. Dieser Punkt ist sehr wichtig. Die Schmierung zwischen Buchse und Rolle ist auch wichtig und bestimmt auch den Verschleiß am Kettenrad, der wiederrum wichtig für die glkeichmäßige Kraftverteilung beim Einknicken ist. Aber die eigentliche Längung tritt innen zwischen Stift und Buchse auf.
-Korrekte Kettenspannung. Zu hohe Spannung ist klar, aber auch zu geringe Spannung schadet: Die Kette läuft nicht geradlinig ins Kettenrad ein, sondern das einlaufende Gelenk wird unter voller Last abgewinkelt, weil die kette nur in den Spitzen des Kettenrads greift und sich hier die Kraft wegen zu großer Abstände nicht mehr aufteilt.
-Hohe Lastspitzen bzw. Überlastbetrieb sind zu vermeiden. Ruckdämpfer usw. müssen in Ordnung sein und beim Fahren sollten Lastwechsel sanft erfolgen.
-Qualität der Kette. Kawasaki gibt für die HighEnd Ketten von RK auf der 10er Laufleistungen bis 40tkm an-steht so auch auf dem Etikett auf der Schwinge. Auch die DID ZVMX Ketten halten bei guter Pflege oft so lange.
Von Dry Lube halte ich garnichts. Das ist näherungsweise vormales Kettenspray gestreckt mit viele, viel, viel Lösemitteln.
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 27 Sep 2012 8:22
von Kraft-Rad
Frank hat geschrieben:Eine Primzahl reicht nicht, das Verhältnis muss krumm sein. Sonst wäre z.B. 11 und 33 auch zulässig, obwohl hier gleiche Stellen jede 3. Umdrehung aufeinander treffen. Wichtiger als Das Verhältnis der Kettenräder ist auch das Verhältnis der Gliederzahl der Kette.
Da stimm ich dem Frank zu
Ein krummes Verhältnis ergibt weniger Verschleiss, da sich die Kette gleichmässiger abnutzt. Wichtiger ist selbstverständlich die Pflege und korrekte Spannung.
Wichtig wäre ein nicht zu kleines Ritzel zu wählen. Für die Strasse sollte die 15 nicht unterschritten werden, sonst verschleisst die Kette enorm schnell, da sie auf einen kleineren Radius gezwungen wird und höhere Biegekräfte auftreten.
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 27 Sep 2012 9:15
von Waldbaer
@ Tie
wie........... du wiedersprichst mir
so ganz bin ich damit noch nicht einverstanden......... müssen wir auf dem nächsten SWE mal in der Praxis testen
bezügl. Ketten und Ritzel Pflege, Auswahl etc.
http://www.rexnord.eu/fileadmin/Rexnord ... rieb_D.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;
ist zwar nicht speziel für Mopeds aber trotzdem ganz lehrreich
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 27 Sep 2012 9:33
von Tie
Hehe, biste nicht gewohnt, was? Scheiß Internet!
Wenn Du vor allem leiblich vor mir stündest, würde wahrscheinlich jeder Deiner Meinung sein. Erstrecht mit der neuen, stylischen Bürste im Gesicht, wird das Ganze erst richtig überzeugend!
Aber eigentlich geht es garnicht um Kettenpflege, die man mir nicht (mehr) näher erläutern muß, sondern um das Anfangs geschilderte Gerücht! Ich entnehme den Antworten, daß es tatsächlich nichts bis wenig damit auf sich hat! Ich hab das mal irgendwann so aufgesaugt und ohne es zu durchdenken geglaubt.
Mir jedenfalls ist es jetzt nicht klar, wieso das Verzahnungsverhältnis Einfluß auf den Ketten-Verschleiß haben soll...
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 27 Sep 2012 11:09
von Waldbaer
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 27 Sep 2012 14:30
von Catweazle
Re: Wieso sollen eigentlich...
Verfasst: 27 Sep 2012 21:29
von Frank
Schönes PDF - habs gleich mal abgespeichert.
"Wie Abb. 4 auf Seite 18 ausweist, erfährt eine Rollenkette bei einer ausreichenden Schmierung im Vergleichstest nur eine Verschleißlängung von 0,5 mm, wenn gleichzeitig die Kette im Trockenlauf mit der stärksten Verschleißlängung bereits ihre zulässige Grenze von 3 % (hier 30 mm) erreicht hat. Bei zeitweisem Trockenlauf, jedoch unter sonst gleichen Bedingungen, beträgt die Verschleißlängung 6 mm, also das 12fache."
Ganz trocken laufen die O-Ring Ketten zwar nicht, jedoch zeigen sich diese Effekte ebenso - wenn auch in leicht abgemilderter Form.