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Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 11 Jul 2011 9:45
von c00kie
Moinsen,
nachdem mein Baby ein paar Jahre in der Garage stand, werden jetzt erstmal alle Betriebsstoffe getauscht. Beim Öl stellen sich mir da zwei Fragen:
1. Sollte man nach so langer Standzeit den Motor erst warmlaufen lassen (im Stand), damit das Öl besser abfliesst oder doch lieber gleich im kalten Zustand ablassen, weil der ganze Schmodder sich über die Jahre so gut setzen konnte.
2. Bin mir nicht ganz klar, welches Öl da drin ist und würde jetzt auf Motul 300V 10W40 wechseln wollen. Jetzt sind die Kupplungsscheiben natürlich vollgesaugt und ich frag mich, welche Ölsorten man so austauschen kann, dass es da keinen Stress gibt (siehe in diversen Threads). Anders gefragt: Wenn nicht klar ist, welches Öl in einem Motor ist, kann man bei Wechsel dann sorgenlos auf Vollsynthese gehen ? Falls nicht: Gibt es Sorten, die dann sinnvoller wären (weil besser verträglich mit dem, was vorher drin war) ?
Viele Grüße,
Oli
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 11 Jul 2011 10:04
von Mears
Also zur ersten Frage kann ich dir was sagen:
Ich hab mich das selbe gefragt, da ich das selbe Problem hatte. Ich hab erst kalt abgelassen, bin dann mit dem neuen Öl 100km gefahren, hab dann wieder abgelassen und frisches reingemacht.
Gruß Finn
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 11 Jul 2011 10:09
von Dog
ich würde warmlaufen lassen und dann erst wechseln.
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 11 Jul 2011 10:57
von Klaus69
Warm laufen lassen und dann ablassen. Warum?
Damit möglichst viel von dem Schmodder auch wirklich mit ausgespült wird. Auf jeden Fall Ölfilter mit wechseln. Normalerweise wechselt man den ja nur bei jedem 2ten Ölwechsel. ICH wechsel den Ölfilter jedesmal. So teuer sind die ja nun auch nicht!
Wenn`s Dir auf ein paar Euro nicht ankommt beim ersten Ölwechsel ein günstiges Öl nehmen und dann nach ein paar 100 Km gleich nochmal wechseln. Als Spülung so zu sagen.
Wenn Du ein begabter Schrauber bist kannst Du im Winter aus prophylaxe mal die Ölwanne runter nehmen und das Ölfiltersieb reinigen. Dazu muß aber der Krümmer runter...
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 11 Jul 2011 10:58
von Börni
Genau so. Bringe die Plörre auf Betriebstemperatur, lass sie ab und kipp anschließend dein Motul drauf - fertig.
*zeitgleich mit Klaus*
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 11 Jul 2011 11:07
von Hardbeats
Bin nich sicher,aber bekommt man nich grade durch Vollsynt. Öl das Kupplungsrutschen?
Weil er schreibt er will auf Synth. wechseln.
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 11 Jul 2011 11:30
von DerP
Ölfredalarm!
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 11 Jul 2011 11:31
von Klaus69
@Hardbeats: Nöh, wenn die restlichen Komponenten in Ordnung sind ( Reibscheibendicke, länge Kupplungsfedern ) kann man auch Synthetik fahren. Mischen sollte man halt nach Möglichkeit nicht.
Fahre sowohl auf der Straße ( 2* L ) als auch am Kringel ( 1* andere L ) Synthetik. Die 400er hatte auch keine Probleme damit.
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 11 Jul 2011 11:56
von c00kie
Ok, also angewärmt wird sie und 2x Wechseln ist gebucht. Ob jetzt nach 1000 oder 2000 werd ich sehn, aber auf jeden Fall deutlich früher als nach Intervall. Und 48 Öre für 4L ist gerade noch erträglich.
Ich will hier ja keinen "welches Öl" Klassiker starten
, hatte mich aber nach Lesen einiger Threads auf das vollsynthetische "MOTUL 300V 4T Factory Line 15W-50" eingeschossen, das eine der Empfehlungen auch von Motul selbst ist (für die L).
Meine einzige Sorge dabei: Was passiert, wenn bisher kein vollsynthetisches drin war ? Da gab´s ein paar Aussagen in Richtung "rutschende Kupplung", aber ich hatte den Eindruck, dass das teilweise auch an alten Kupplungen liegt und ich notfalls halt dann an der Kupplung auch noch mal schrauben darf. Da es aber auch einige Leute ganz ohne Probleme gibt, würd ich´s mal drauf ankommen lassen.
Achja, Ölfilter wird in jedem Fall mitgetauscht, gute alte Gewohnheit.
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 11 Jul 2011 11:59
von Klaus69
Ich fahre zwar Castrol aber das ist nun völlig egal
Wenn Du dann tatsächlich ein Problem bekommen solltest ist`s eh an der Zeit die Kupplung noch mal anzuschauen
Gibt halt ne Menge Leute die das nicht wahr haben wollen.
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 11 Jul 2011 17:50
von Metalhead77
Hatte zuerst vermutet,daß die rutschende Kupplung vom falschen Öl kommt.
Bei Nachmessen der Federn wurde klar das die nicht mehr zu brauchen waren,außer als Kulihalter.....
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 12 Jul 2011 0:15
von c00kie
Danke für die Klarstellung, hatte das irgendwo in einem Fred aufgeschnappt, wusste nicht mehr wo. Ich gehe also mal davon aus, dass RuKu bei brauchbarem Zustand der Kupplungsteile kein Thema sein dürfte und in der Regel nix mit der Frage un-halb-vollsynthetisches Öl zu tun hat.
Merci !
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 12 Jul 2011 1:16
von Frank
Wenn man es sich zeitlich leisten kann:
-Öl ohne vorherigen Motorstart ablassen, Motor ist dann weitestgehend trocken
-Ölfilter ersetzen
-Ölwanne abbauen und reinigen
-Ölansaugsieb reinigen und mit korrekter Position wieder montieren
-Ölwanne mit neuer Dichtung wieder anbauen bzw. alte Dichtung an den Bruchstellen mit je einem ganz kleinen Tropfen Dichtmittel flicken.
-Öl auffüllen, Kerzen ausbauen , Zündspulen primärseitig abklemmen und Motor 3x je 10s durchdrehen bis er gut durchölt ist.
-Kerzen einbauen, Zündspule anklemmen und fahren...
Eine intakte Kupplung rutscht nicht mit vollsynthetischem Öl nach JASO-MA. Ich benutze grundsätzlich vollsynthetisches Öl und habe damit keine Probleme in alten wie neuen Maschinen. Die Kupplung kann rutschen, wenn sie mit lackartigen Rückständen von verbranntem Mineralöl kontaminiert sind, welche sich dann anlösen. Bei vorsichtiger Fahrt kann sich dieses Problem über ca. 1000km lösen. Alternativ könnte man die Lamellen gründlich in Ultraschall reinigen, die Spannung der Federn prüfen und das Ganze wieder zusammenbauen.
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 12 Jul 2011 9:04
von Klaus69
Frank hat geschrieben:Wenn man es sich zeitlich leisten kann:
-Öl ohne vorherigen Motorstart ablassen, Motor ist dann weitestgehend trocken
-Ölfilter ersetzen
-Ölwanne abbauen und reinigen
-Ölansaugsieb reinigen und mit korrekter Position wieder montieren
-Ölwanne mit neuer Dichtung wieder anbauen bzw. alte Dichtung an den Bruchstellen mit je einem ganz kleinen Tropfen Dichtmittel flicken.
-Öl auffüllen, Kerzen ausbauen , Zündspulen primärseitig abklemmen und Motor 3x je 10s durchdrehen bis er gut durchölt ist.
-Kerzen einbauen, Zündspule anklemmen und fahren...
DAS wäre zugegebenermaßen die perfekte Version wenn man sich jetzt die Zeit nehmen will.
Bezüglich Ölsieb: Bei Demontage / Montage NICHT drehen. Da sind kleine Nippel dran die recht gerne abscheren. Bei der Montage erst das Dichtgummi montieren und dann das Kunststoffteil hinein scheiben.
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 12 Jul 2011 10:17
von Weltschrauber
jetzt übertreibst bloss nicht ....................
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 12 Jul 2011 14:46
von c00kie
Ich gestehe: Das ist mir jetzt zu viel Stress, weil ich ja noch TÜven und fahren will in dieser und nächster Woche (Urlaub).
Bringt es was, erstmal zwei Füllungen mit Filterwechsel zu machen und DANACH in der Winterpause die oben beschriebene Zerlegerei ? Oder ist dann im Zweifel schon alles zu spät und man kann es sich dann auch schenken ?
Habe bisher von den Innereien die Finger gelassen und auch einen Heidenrespekt vor allem, was irgendwie nach Motor aussieht
ist aber wie mit den Jungfrauen, die zieren sich auch nur mangels Erfahrung
Ich hoffe mal, dass ich auch mit "Bub du bist jetzt 40 Jahr und Elektroinschenör" noch ein bißchen handfestere Technik lernen kann, sprich : Motorschrauben ist auf der ToDo Liste, nur halt bitte so, dass ich da nicht mit trial und error rangehe, sondern evtl. mal wem über Schulter schaue.
Jetzt aber erstmal weg zwecks Kombikucken, bis heut Abend
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 12 Jul 2011 18:41
von Super Rider
och, .. da würd ich einfach nur 1x ordentlich Öl abfließen lassen
und neues Öl+Filter rein machen,
und im Winter machstes dann von a bis z.
besser als jetzt wird's dann auf alle Fälle und für paar
Monate soll das ja wohl mehr als ausreichend sein.
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 12 Jul 2011 22:47
von c00kie
Danke, das motiviert.
Wenn der Paketdienst brav war, kommt morgen ne Packung Öl, dann geht´s mal direkt los.
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 12 Jul 2011 22:50
von Gralssucher
oh gott
nimm bloss die wanne ab
konstruktionsbedingt fliesst da nie alles ab.
Wanne raus,plus Oelsieb!
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 12 Jul 2011 23:18
von c00kie
Ich seh schon, das ist auch so eine 50-50 Geschichte
Naja, mal blöd gefragt: WHB hab ich, ordentliches Werkzeug auch, aber bisher halt nur Sachen gemacht, die nicht ans Inneleben gehen. Mit noch 10 Tagen Urlaub könnte ich´s bestimmt probieren, ich weiss halt bloß net, wie kritisch so ne Operation ist, oder ob ich mir da nur ins Hemd mache, weil es Ricthung Motorarbeiten geht.
Braucht man da einen erfahrenen Schrauber an der Seite ? Oder isses mit neuer Dichtung und kleinem Dremoschlüssel (12/20 Nm laut WHB) eigentlich gar nich so wild und ein guter Einstieg für Innereien ?
EIGENTLICH sieht die Prozedur gar nicht mal so wild aus, ich hab halt bloss noch net am Motor geschraubt und trau mich net *mimimi*
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 13 Jul 2011 9:38
von Klaus69
Es ist im Grunde gar nicht so wild:
Auspuff ab (Der Kühler muß nicht abgebaut werden, ist aber dann etwas fummelig ), Öl ablassen, die Ölwannenschrauben raus und dann die Wanne gerade nach unten weg ziehen. Dann schaust Du auf ein fleischfarbenes Kunststoffteil. Das ist ds Ölsieb. Dieses nach unten entfernen und dort im Sieb befindliche Teile akribisch entfernen. Dann die Ölwanne klinisch rein machen ( auch in der letzten Ecke. Die alte Dichtung entfernen ( macht Überkopf richtig Spaß ). Das Ölsieb wieder montieren ( am einfachsten erst das Gummi allein und dann das Kunststoffteil ( nicht drehen ). In Fahrtrichtung rechts ist noch ein O-Ring. Diesen solltest Du tauschen und beim Einbauen der Ölwanne sehr darauf achten das er an Ort und Stelle bleibt ( etwas Fett beim EInbau hilft ungemein ). Neue Dichtung auf die Ölwanne und diese erst von Hand und dann mit Drehmomentschlüssel anziehen.
Die alten Krümmerdichtungen ( Kupferringe ) entfernen und durch neue Ersetzen ( auch hier hilft etwas Fett ) Auspuf wieder anbauen. Achtung: Die Krümmerschellen gleichmäßig und mit viel Gefühl anziehen. Sonst können die sogenannten Halbmonde brechen . Anderen Leuten soll es auch schon gelungen sein die Stehbolzen abzureißen.
That`s it.
Ach so: Wenn Du in Zukunft an dem Mopped selber schrauben willst ist es von Vorteil immer ein oder auch 2 Dosen Bremsenreiniger im Haus zu haben...
Re: Ölwechsel nach langer Standzeit
Verfasst: 13 Jul 2011 11:09
von Dog
hi cookie,
das hab ich in der winterhalbzeit auch gemacht,ist kein hexenwerk.
lies dir meinen fred mal durch und zieh dir die bilder rein,da kann man schon gut erkennen was du machen und was du
nicht machen solltest...
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