einfahren neue maschine (hier meine Z)

Alles was die Technik der ZXR betrifft, aber in keine andere Rubrik paßt.
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x-men72
Fahr` nix so snell. Has` Du verstande ?
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einfahren neue maschine (hier meine Z)

Beitrag von x-men72 »

ich bin ja gerade noch dabei einzufahren. dabei beschleichen mich zwei fragen:

1. ist das erste öl ein anderes als das was dann nach der 1000er inspektion reinkommt? (evtl. nicht so drehzahlstabil, wenn es sowas gibt?)

2. wird bei der ganzen elektronik evtl. eine art protokoll in einem log geschrieben und wenn einem dann nach 1000km der motor hoch geht sagen die vom freundlichen nachm auslesen "aber sie haben sich nicht an die einfahrvorschriften gehalten, daher ist die garantie nun futsch"

grundsätzlich denke ich die fertigungstolleranzen sind heutzutage so klein, dass sich durchaus eine zeitlang (gerade bremsbelege, reibscheiben der kupplung etc.) schon erst einmal einlaufen sollten aber doch nicht im ernst 1600km.... ich will endlich das "dauerständer" grollen von der ansaugung öfter vernehmen :loldevil:
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Matschak
da ograuschte
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Re: einfahren neue maschine (hier meine Z)

Beitrag von Matschak »

Laut Kawasaki muß die Z 1000 über 5000km mit nicht mehr als 3000 Umdrehungen eingefahren werden.
Nach den 5000km kann für die nächsten 5000km die Drehzahl verdoppelt werden...
Richtig eingefahren ist sie dann etwa bei 50.000km. Danach darf man mal kurzzeitig mal bis zum
Begrenzer drehen.
:lol: Viel Erfolg :lol:

Nee, sorry ich habe leider keine Ahnung. Ruf doch einfach mal beim freundlichen an... :roll:
Gruß
Matschak

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Frank

Re: einfahren neue maschine (hier meine Z)

Beitrag von Frank »

Man könnte behaupten, das Teil sei ab Werk schon so gedrosselt, dass sie selbst mit Vollgas am Begrenzer keinen Schaden erleiden kann :rasta:

Technisch gesehen ist trotz aller Fortschritte bei der mechanischen Bearbeitung heute meiner Ansicht nach ein Einfahrvorgang durchaus noch sinnvoll. Definitiv ist es auch heute noch so, dass sich Lagerstellen einlaufen und dies ist auch klar an einem zerlegten Motor ersichtlich. Das Tragbild beweist, dass neue Lager nur punktuell die Last aufnehmen und nicht großflächig. Beim Einlaufvorgang verschleißen die entsprechenden Stellen schneller, so dass sich ein homogeneres Tragbild ergibt. Wichtig ist, während dieses Einlaufvorgangs einen Fresser oder Anreiber auf jeden Fall zu verhindern. Daher die Beschränkungen. Es geht darum, mit wechselnden Betriebszusständen den Verschleiß kontrolliert stattfinden zu lassen ohne Schäden zu verursachen. Kurzzeitige Belastungen vermeiden hierbei Fresser und über die Zeit kann die Belastung dann erhöht werden. Vollgas bei 3000 1/min ist nicht besser als nahezu Leerlauf bei 10.000 1/min. Sinnvoll ist auch, nach dem Einfahrvorgang das Öl mit Filter gründlich zu wechseln. Dabei werden Reste aus der Produktion und Abrieb entfernt.

Bei der 10er ist werksseitig definiert: bis 800km maximal 4000 1/min, dann bis 1600km max. 6000 1/min. Motor vor Fahrt warmlaufen lassen und bei 1000km Ölwechsel durchführen. Vermeidung von Vollast ist nicht explizit erwähnt, jedoch auch ein wichtiger Faktor.

Bei korrektem Einfahrvorgang kann von Anfang an ein vollsynthetisches 10W50 eingesetzt werden.

Letztlich ist der Einfahrvorgang jedoch auch als Sicherheitsmßnahme zu sehen. Ein gut konstruierter und gefertigter Motor übersteht auch Vollast ab der ersten Minute an ohne kapitale Schäden, auch wenn dies ggf. Spuren hinterlässt. Und ein Misthaufen wie die S1000RR wird auch bei sorgfältigster Einfahrphase nicht die Langlebigkeit eines japanischen Produkts erreichen. Soweit ich mal gelesen hatte, speichert das Steuergerät der S1000RR die Betriebszustände, wobei dies nicht direkt auf die Garantie hat. Ob dioe Kawasaki auch diese Parameter speichert, ist mir nicht bekannt. Technisch ist es einfach möglich, denn die 10er speichert z.B. alle jemals aufgetretenen Fehlerzustände auch dauerhaft im Steuergerät.

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nato
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Re: einfahren neue maschine (hier meine Z)

Beitrag von nato »

motor ausbauen und an einen prüfstand hängen...geht dann quasi über nacht heiko!! :lol: :lol: :lol: 8)
Bremsen macht die Felge dreckig

cherokee190

Re: einfahren neue maschine (hier meine Z)

Beitrag von cherokee190 »

1. nein

2. nein,

auch so ein Protokoll wird es nicht geben und ich kenne einige die ihre Blade von der Kiste auf die Rennstrecke bringen. Das ist noch keine dran gestorben.

Frank

Re: einfahren neue maschine (hier meine Z)

Beitrag von Frank »

So ganz sicher wäre ich mir da nicht, auch wenn es nicht offen dokumentiert ist. Natürlich wird die kiste nicht auseinanderfallen, aber die Einfahrzeit ist eben aus gutem Grund definiert. Die 4 Tage gehen auch so vorbei und das Modell wurde rausgesucht, eben weil es auf die PS angeblich nicht so ankommt.

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Terrini
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Re: einfahren neue maschine (hier meine Z)

Beitrag von Terrini »

wie Jörg schon schrieb - definitiv 2x Nein.

wechselnde Drehzahlen sind Ok für einen Motor, auch das Hochsaugen (ohne Vollgas) auf etwa 2/3 Drittel der Nenndrehzahl schadet nicht.

Die ersten Drehzahlen hat der Motor übrigens bereits bei der Endabnahme im Werk gehabt :wink:

@Frank
BMWupdich - zumindest das letztjährige Modell der 1000er wurde gedrosselt ausgeliefert, Max Drehzahl dabei 6 oder 8 Tausend, mehr jedenfalls nicht. Entdrosselung auf volle Drehzahl fand dann erst bei der 1000er Inspektion statt, nur so konnte/wollte BMW die häufigen Motorschäden in den Griff bekommen.
keinen Bock mehr auf Signaturen :|

Frank

Re: einfahren neue maschine (hier meine Z)

Beitrag von Frank »

Dass die moderne Fertigungstechnik Einlaufvorgänge überflüssig macht ist definitiv falsch. Es reicht, sich die Nocken anzuschauen: die tragen bei einem neuen Motor nicht über die gesamte Breite. Bei Kolbenringen usw. ist das nicht anders. Auch die Zähne im Getriebe und die Lamellenkupplung laufen sich ein. Ich kenne jetzt zwar keinen Fall, wo deshalb ein Zahn ausgebrochen wäre, aber die Druckverteilung ist in Neuzustand eben nicht gleichmäßig. Natürlich kann man da mit der Einstellung "Friss oder stirb" drangehen -aber das ist idiotisch.

Die 10er speichert Fehlercodes permanent in der Fehlerhistorie. Aktive Codes lassen sich zwar zurücksetzen, die Historie bleibt aber erhalten und ist somit dauerhaft einsehbar. In dieser Historie stehen neben dem Fehlercode u.A. auch folgende Informationen: Ansaugluftdruck, Drehzahl, Batteriespannung, Drosseklappenstellung... Ob jetzt die Spitzendrehzahl auch ohne gleichzeitigen Fehlercode gespeichert wird kann ich nicht verbindlich sagen, aber ich gehe sehr wahrscheinlich davon aus. Es ist für den Entwickler kein Mehraufwand und politisch kann dann noch immer entschieden werden, ob die Daten ausgewertet werden oder nicht. Selbst billige Produkte wie Festplatten speichern ihre maximale Betriebstemperatur und Anzahl der Startvorgänge (css).

Die S1000RR speichert die Zustände und wurde dann nachträglich für die Einfahrzeit gedrosselt. Solche Maßnahmen retten eine schlampige Konstruktion nicht, verschieben den Ausfall aber bis nach Ende der Garantie. Ähnliches Gebastel gab's ja damals beim M3. Andere Öle, andere Lager... alles mehr oder minder nutzlos. Ich bin froh um jede S1000RR die hochgeht, denn die Käufer waren durch die Fachzeitschriften und Foren hinreichend gewarnt. Nur durch zahlreiche Schäden ist ein nachhaltiger Lerneffekt gegeben.

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