ALU Kupplungsdruckplatten -> Erfahrung?

Alles was die Technik der ZXR betrifft, aber in keine andere Rubrik paßt.
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Gast

ALU Kupplungsdruckplatten -> Erfahrung?

Beitrag von Gast »

Sagt mal..

Hat jemand von euch schon Erfahrung mit ALU Kupplungsplatten gemacht?

Die hier z.B.:

http://www.barnettclutches.com/products ... lates.aspx

Vorteil:

-> Billig. So rundabout 120,- Teuros der Satz, bei Kainzinger / Großewächter erhältlich.

-> Gewichtsersparnis von ca. 300 - 500 Gramm an rotierenden Massen (Fragt mal was ein Motortuner nimmt für Kurbellwelle 500 Gramm leichter machen..)

-> Jederzeit wieder einfach rückbaubar



Fragen:

-> Haltbarkeit? 5.000 oder 50.000 Km ?

-> Alu Abrieb = Wirkung auf´s Motoröl? Der Hersteller schreibt zwar: "KEINE" und ich kann´s mir auch nicht wirklich vorstellen, aber... :wink:

-> Strassentauglich? Der Hersteller schreibt " Recommended for racing applications only" Den Satz lese ich ja normalerweise gerne... :twisted: Aber ist das nur der übliche übervorsichtige US Schutz vor bösen (blöden) Kunden mit Anwälten oder ist da was dran?

Was meint ihr?

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Tie
Fremdkörper 2.0 reloaded
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Beitrag von Tie »

Meine Meinung:

Gewichtsersparnis: Gut!
Materialeigenschaften von Aluminium für Kupplungsreibscheiben: VOLLKOMMEN UNGEEIGNET!!!

Wenn others Kupplung in Dillingen nach 2 verburnten Reifen völlig platt war (blau und verzogen), möchte ich nicht wissen was ne Alu-Platte da grissen hätte.
Wenn ich mich an diese Stahlscheiben erinnere und den Kanten der Außenverzahnung ... pffffft! (Aber die zählen hier ja nicht!)

Abgesehen davon habe ich noch von keinem Belagherstelle gehört, der seine Reibpaarungen auf Alu auslegt!
For (1-time) racing use only! Aber für unsere normalen Alltagsbikes unterstelle ich den Dingern keine erwähnenswerte Lebensdauer. Und gemessen an dem, was die Teile kosten, die man sich damit kaputtmachen kann: Ich würds lassen!

Was sollen die Schnitten denn kosten?
Zuletzt geändert von Tie am 06 Jan 2007 20:08, insgesamt 1-mal geändert.
Woher soll ich wissen was ich denke, wenn ich nicht lese, was ich schreibe?

Bild

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alter-mann

Beitrag von alter-mann »

Tie hat geschrieben:... For (1-time) racing use only!
...
ohne ahnung zu haben ... sehe ich es genau so !

Monster-Sascha

Beitrag von Monster-Sascha »

Soweit ich weis (hab's aber gerade nicht wirklich vor Augen), schleifen doch die Kupplungslammellen gar nicht an der Druckplatte, oder?

Ist die nicht ganz alleine für die Druckausübung ausgelegt?

Dann dürfte das Material vollkommen egal sein.

Alle Ducs mit Trockenkupplung haben Druckplatten aus Alu – serienmäßig.
Bei meiner Duc mit annähernd 70Tkm ist immer noch die erste Kupplung drin.
Und die funktioniert noch fast wie am ersten Tag.

Grüße Sascha

P.S.: Ist die Seriendruckplatte der ZXR nicht auch aus Alu?

alter-mann

Beitrag von alter-mann »

Monster-Sascha hat geschrieben:... an der Druckplatte, oder? ...
=> kupplungsreibscheiben .... :wink:

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Harm
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Beitrag von Harm »

Richtig, das sind Reibscheiben, die da vertickt werden.
Kannste knicken, oder taeglich Kupplungsbelaege wechseln....
S.
ZXR ist Lifestyle...alles andere sind nur Motorraeder!

Aufzynden 2020:
Hausbau

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Walnussbaer
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Beitrag von Walnussbaer »

Leute - Erfahrungen zählen, nicht Vermutungen! Ihr liegt wirklich völlig falsch, was die Platten betrifft. Die werden von vielen Leuten erfolgreich eingesetzt, sei es im Rennzirkus oder auf der Straße (auch viele ZX10R Fahrer haben welche drin). Durbahn verbaut und verkauft auch welche. Ich darf mal von ihm zitieren:

"Have ridden this clutch with Aluminum friction-Plates and Aluminum-Clutchplates 2 years which means close to 30 days on track , no wear , can put it back into the Engine as it is"

Und so ist es wirklich. Gerade in Amerika ist sowas schon lange weit verbreitet. Die Sache ist doch die: Es besteht eine falsche Annahme von den Reibungsverhältnissen. Die Reibscheiben sind nicht gratig wie Schleifpapier! Die sind so glatt und weich, dass es keinen Unterschied macht, ob Stahl oder Alu daran "reibt". Das Einzige was zählt ist, wie die Materialien die entstehende Hitze aufnehmen können und da steht Alu 1. nicht schlecht da und 2. wird ja alles vom Öl gekühlt. Bei ner Trockenkupplung würde die Sache anders aussehen.

Der Verschließ ist sicher minimal höher, aber ich würde dem ganzen in nem Standardmotor ne Lebensdauer von 20000 km geben.

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Tie
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Beitrag von Tie »

Ok, erwischt! Hab tatsächlich keine Ahnung, sondern habe vermutet.

Was kosten die Dinger?
Woher soll ich wissen was ich denke, wenn ich nicht lese, was ich schreibe?

Bild

Grammatik gelernt bei Yoda Du hast???

alter-mann

Beitrag von alter-mann »

Walnussbaer hat geschrieben:Leute - Erfahrungen zählen, nicht Vermutungen!...
ohne jegliche wertung ... u. ahnung ...
wenn diese reibescheiben so gut sind ... weshalb werden sie dann nicht
serienmaessing verbaut ....

(laut urspruenglicher aussage sind sie ja billiger - leichter usw. ...)

verstehe ich nich ... :wink:

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Walnussbaer
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Beitrag von Walnussbaer »

alter-mann hat geschrieben:
Walnussbaer hat geschrieben:Leute - Erfahrungen zählen, nicht Vermutungen!...
ohne jegliche wertung ... u. ahnung ...
wenn diese reibescheiben so gut sind ... weshalb werden sie dann nicht
serienmaessing verbaut ....

(laut urspruenglicher aussage sind sie ja billiger - leichter usw. ...)

verstehe ich nich ... :wink:
Sie sind verhältnismäßig billig, aber nicht billiger - DAS war die Aussage! ;-)

Und warum werden sie nicht verbaut? Weil sie in der Haltbarkeit den Stahlscheiben doch etwas nachstehen und man demnach einen Kompromiss zwischen Gewicht und Verschleiß eingehen muss, den die Hersteller dem Durchschnittskunden nicht zumuten wollen.
Außerdem: Warum wird so vieles nicht in verbesserter Weise gebaut? Warum kehrte man bei den ZXRn bei der Schwinge von geschweißten Pressprofilen zu Guss zurück? Warum verbaut man keine Titanbremskolben? Warum haben die Serienmotorräder keine GFK-Verkleidungen (in Großserienproduktion sicherlich billig), warum verbaut man keine Winkelventile ab Werk? Warum sind die Räder so schwer? Warum kein Stahlflex ab Werk? Warum ist die original-Zündbox ab Werk nicht wie PCIII programmierbar?
Weils alles Geld kostet und sei es pro gebautem Motorrad nur 1 € mehr. So ist das nunmal. Am Mopped gibts 1000 Teile für die es auf dem Markt verbesserte Versionen gibt. Warum ist das nicht alles schon dran? Eigentlich eine müßige Frage, die wohl nicht ganz ernst gemeint sein kann? :wink:

Außerdem brauch ich die Scheiben ja nicht zu rechtfertigen, ich hab nur auf ne Frage geantwortet. Wer es nicht glauben will, der lässt es halt. Die Fakten sind da :P

alter-mann

Beitrag von alter-mann »

alter-mann hat geschrieben:
Walnussbaer hat geschrieben:Leute - Erfahrungen zählen, nicht Vermutungen!...
ohne jegliche wertung ... u. ahnung ...
=> :!: ... ich hatte nur ne frage gestellt .... die vielen warums interessieren mich nich wirklich ...
ebensowenig wie ab sofort diese kupplungssache.

Gast

Beitrag von Gast »

Also.. zuerst mal DANKE für die vielen Antworten!

Hier noch mal eine Ergänzung:

http://www.tuningcompany.de/01fce6961d0 ... index.html

Großewächter hat sie auch im Programm, kosten für meine Gixxe 13,15 Euro / Stk. Macht bei 10 Stk = 131,50 Teuros. Also preislich wirklich kein erwähnenswerter Unterschied zum Originalteil.

Peinlicherweise finde ich jetzt weder bei Größewächter noch bei Kainzinger die Kupplungslamellen für die ZXR´s... :mrgreen:

Tsuldidung! :oops: :D


Geben tut es sie aber, der Hersteller listet sie ja auf seiner Homepage, siehe mein 1. Link ganz oben. :wink:


Was die Materialpaarung angeht:

Da keiner was besonderes sagt... weder der Hersteller, noch Kainzinger, noch Großewächter.. sollte das ganz in Kombination mit handelsüblichen Belägen funktionieren. Denk ich mal.

Warum auch nicht? Die originale Stahlscheiben sind auch Arschglatt wie verchromt.

Das Prinzip ist ja das selbe wie bei der Bremse, und die Bremsscheiben sind auch glatt. Der Belag macht´s.

Ich glaub ich werd die Dinger mal testen.

Ich bin immer aber noch ein bisschen skeptisch, weil:

Mein Mopped wiegt 240 Kg und wird ab und zu mit Sozia / Gepäck bewegt....
Rechnen wir 60 Kg für´s Mädel und noch ein paar fürs Gepäck..
Das ist dann rund das doppelte Fahrzeuggewicht, verglichen mit einem "170 Kg ohne Lima und Anlasser aber mit Kohlefaser" Rennstreckenhobel :shock: :!:

Und das muss die Kupplung auch vertragen :!:

Wenn die Alu Scheiben nur 20 - 30 Tsd Km halten sollten, damit habe ich kein Problem. Bei den Kilomtern die ich pro Jahr noch fahre hält die dann doch ein Weilchen.. :wink:

Das ich mit meinem Schätzchen keine Burn Outs und ähnliches mache ist ja klar.

Mal kucken...

@ alter-mann:

Warum die Hersteller das nicht verbaun?

Wie Wallnussbaer geschrieben hat.. kostet!

Und ausserdem sind die Stahllamellen auf Dauer bestimmt Stand- und Schussfester gegenüber 1,5 Promille

"Haldmadasbierichmachjedzmanenenburnout.." :twisted:

Bikertreffen (Miss-)Behandlung. :wink:

Warum gabs denn 1990 nicht schon Titanauspuffanlagen und Einspritzanlagen ab Werk, wie heutzutage? Gegeben hat´s das ganze Zeug damals auch schon... :wink:


Allerdings kostet die ZX 10, Kilo Gixxe und Co. heutzutage das in Euro, was meine 11er GSX-R Ölkocher 1989 in DM gekostet hat... :shock:

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Terrini
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Beitrag von Terrini »

Nur mal so angemerkt...

die Kupplungslamellen (Reibscheiben), welche in der ZXR verbaut sind, finden sich nicht nur in anderen Modellen von Kawa wieder, sondern sind auch identisch mit denen in Modellen von Suzuki und Honda.
keinen Bock mehr auf Signaturen :|

dr.bruno

Beitrag von dr.bruno »

Terrini hat geschrieben:Nur mal so angemerkt...

die Kupplungslamellen (Reibscheiben), welche in der ZXR verbaut sind, finden sich nicht nur in anderen Modellen von Kawa wieder, sondern sind auch identisch mit denen in Modellen von Suzuki und Honda.
kannst du mal die feindlichen Modelle nennen? nur so rein interesse halber. Nicht das ich je hondateile in meine grüne bauen würde.

Gast

Re: ALU Kupplungsdruckplatten -> Erfahrung?

Beitrag von Gast »

DER Christian hat geschrieben:-> Billig. So rundabout 120,- Teuros der Satz, bei Kainzinger / Großewächter erhältlich.
Bei Großewächter hab ich die nicht gefunden...bei Kainziger kosten die (zumindest für andere Modelle) deutlich mehr...

Bei Barnett gibt's die nur für die H-Modelle (und da habe ich keinen Preis gefunden)...passen die bei den anderen Modellen (J,L,9er)?

Wie sieht das mit der Einstellung des anti-hopping aus? Die Scheiben werden doch sicher alle gleich dick sein???

Weiß jemand, wieviel die Stahlscheiben tatsächlich wiegen? Damit ich mir ein Bild von der Ersparnis machen kann :wink:

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Terrini
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Beitrag von Terrini »

z.B.
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Walnussbaer
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Beitrag von Walnussbaer »

722,5 Gramm :wink:

Gast

Beitrag von Gast »

WOW...dann kann man um die 470g sparen...und das wo die Dinger ja einen gewissen Durchmesser haben...und der geht quadratisch in das Trägheitsmoment ein!

dr.bruno

Beitrag von dr.bruno »

hätt ich ja nicht gedacht, dass da die RM250 das Material verwendet.

Gast

Beitrag von Gast »

Sonic hat geschrieben:WOW...dann kann man um die 470g sparen...und das wo die Dinger ja einen gewissen Durchmesser haben...und der geht quadratisch in das Trägheitsmoment ein!
EBEN!

1 PFUND (!!) Schwungmasse gespart, noch dazu an dem Bauteil mit dem größten Durchmesser (Kupplung), also da wo es sich am meisten bemerkbar macht.

Und das Beste:

Das ganze OHNE den Motor zu zerlegen, Maschinenbearbeitung von Kurbelwelle und Co., ohne hohe Kosten..

Einfach schnell mal am Nachmittag die Kupplungsscheiben tauschen, fertig.

Die Kosten sind überschaubar, und das Ganze ist im handumdrehen wieder zurückbaubar bei Problemen, im Gegensatz zu einer erleichterten Kurbelwelle. :wink:

Das ist wirklich SEHR verführerisch wenn man drüber nachdenkt, nicht? :D :wink:

@ dr.bruno:

Wenn´s schneller machen würde, würde ich mir sogar Italiener / BMW Teile einbauen.

SCH*** auf die Herkunft der Teile, hauptsache gute Qualität, passt und bringt was!

Abgesehen davon dass die Kupplung einer Honda wohl vom selben japanischen Zulieferer kommt wie die Kupplungen in deiner Kawa und in meiner Susi... Du hast also eigentlich schon Honda Teile drin... so gesehen.. KEIHIN ist ja auch Lieferant für Honda... :wink: :P

Gast

die Drehträgheit und die Übersetzung...

Beitrag von Gast »

Hallo zusammen,

ich hab nochmal nachgedacht (ist sonst so garnicht meine Art...):
Drehträgheiten gehen immer mit dem Quadrat ihrer Übersetzung ein (oder das Produkt aller Übersetzungsquadrate vom Ausgangspunkt bis zur Trägheit).
[z.B. für die Wirkung des Hinterrades auf den Motor: J = i_kette² * i_getriebe² * i_primaer² * J_rad]

Die Kupplung sitzt bei der J hinter der i = 53/93-Primäruntersetzung.
Die Trägheit die die Kurbelwelle "sieht" ergibt sich zu J = i² * J_kup... das sind so rund 32% des ursprünglichen Wertes. Oder anders: eine "gefühlte" Trägheitsmassenersparnis von so 153g...

Gast

Beitrag von Gast »

@ Sonic:

Einfach gesagt:

Von 500 Gramm auf der Waage messbarer Gewichtserparnis der Bauteile bleiben im Betrieb 150 Gramm "Fühlbare, tatsächlich wirkende" Differenz übrig..

Oder?

Gast

Beitrag von Gast »

Genau... echte 500g in der Kupplung wirken wie nur 150g Schwungmasse auf der Kurbelwelle!

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