Dennis hat geschrieben:Grundsätzlich: Darf der Prüfer überhaupt eine deutlich höhere Geräuschkulisse eintragen, noch dazu bei einer herabgesetzten Prüfddrehzahl? Auf welcher Grundlage soll das sein?
Ja, er darf!
Allerdings nur im Rahmen der zum Erstzulassungszeitpunkt gültigen gesetzlichen Grenzwerte!
Ich müßte jetzt gezielt suchen, wo die damals lagen...
Tja, bei solchen Sachen ist es eben so, daß in diesen Berufszweigen - Bulli und Prüfer - jeder nach Tageskondition, besonders fleißig sein und Recht haben will, oder eben gerade nur seinen Alltagskram abarbeitet.
Daher ist man nur auf der sicheren Seite, wenn alles von höchster Kompetenz abgesegnet ist - KBA oder EU.
Eine Eintragung oder Abnahme einer Einzelperson... Was meint Ihr, wie oft ich den Kopf schütteln muß, was da alles durchgewunken wird, mir aber die Haare aufstellt - und ich habe inzwischen ein wirklich dickes Fell!!!
Klar muß ein Laie davon ausgehen, daß mit einer Abnahme alles in Sack und Tüten ist! Aber so ist es beim Kauf eines EG-Potts ja auch!
Aus eigener Erfahrung: Mein Gualdi-ESD brachte heißgefahren ohne Manipulation selbstehrlich gemessene 118dB! In einer Kontrolle...
Klar, keine Anzeige! Aber Ärger, Stress, Papierkram, versaute Zeit, etc.
Ein Teil der Kontrollettis wird sich sagen: Dafür hat bereits jemand unterschrieben. Soll der die Verantwortung übernehmen!
Der andere sagt: Das geht überhauptnicht! => Fassaufriß!
Bei einer Einzelabnahme haftet ausschließlich der abnehmende Prüfer! Wird jedoch eine zu große Abweichung vom Soll festgestellt, nützt einem das GARNICHTS! Fakten zählen, auch für den aaS - Ende!
Ob man den im Fall der Fälle belangen kann?
Klar! Wenn man zum Selbskostenpreis ein Gegengutachten erstellen lässt und klagt.
Wer macht solche Abnahmen? Genau, der TÜV!
Hackt eine Krähe, der anderen ein Auge aus? Üblicher Weise nicht!
Können das andere auch? Klar, jede Prüfstelle von KÜS, GTÜ, Dekra, etc.
Wollen die ein Faß gegen einen aaS aufreißen? Ganz sicher nicht ohne Grund!
Zusammengefasst: Rechnet man Kosten, Zeitaufwand und Nervenverschleiß auf, ist ein anderer ESD die schnellste und angenehmste Lösung, um das Problem zu lösen.
Bei Dir: Bei einer Standard-Kontrolle sehe ich da kein Problem, da sich die grünen Jungs sicherlich nicht ohne triftigen Grund den Stiefel Anziehen wollen, über Deinen Kopf nem aaS ans Bein zu treten.
Kommst Du jedoch in eine "Schwerpunkt-Kontrolle", bei der die Jungs vollausgestattet und gezielt nach Radaubrüdern suchen, wirds finster!
Die haben nicht nur die Hardware, sondern auch das Wissen, um genau solche Fälle ... aus dem Verkehr zu fischen! Und dann zählt nicht was auf Papier steht, sondern was Sache ist - ganz egal wie oder von wem der Pott legalisiert worden ist!
In dem Zusammenhang finde ich es auch immerwieder interessant, daß nach meiner Erfahrung JEDER Pott kalt wesentlich leiser ist, als heißgeritten!
"Moment, Herr Oberwachtmeister! Darf ich sie auf eine Kippe einladen, bis mein Pott soweit abgekühlt ist, daß wir die Geräuschmessung machen können?"
Klingt bescheuert, wäre aber hilfreich!
In Deinem Fall kann Dir nicht mehr passieren, als verschissene Zeit am Straßenrand. Aber sich mal eben nen leiseren Pott holen, um wieder auf die Straße zu dürfen, kostet ebenfalls Zeit, Geld und Nerven!
Ich rate Dir dazu Dir in jedem Fall einen anderen, langweiligeren, leiseren Pott ins Depot zu legen, um im Fall der Fälle gerüstet zu sein und schnell reagieren zu können, ohne zu sehr am Fahren gehindert zu werden.
Ich hab da noch was im Regal... Bei Interesse PN
rimini12000 hat geschrieben:ist das wiedermal typisch "deutschland"???
Genau das!
Jeder setzt seine "Kompetenz" an die Spitze und kann diese auch entsprechend geltend machen.
Und wenn Menschen der Meinung sind Kompetenz zu besitzen, nutzen sie sie auch in ihrem Ermessen, nach ihren Interessen und nach ihren Prioritäten. Der eine will mit geringem Aufwand Geld verdienen und (vorerst) zufriedene Kunden, der Andere Recht und Ordnung - ganz nach eigenem Interesse und jeder sieht sich im Recht...