Einbauanleitung/-bericht für die Mikuni DF44-18 (14Bilder)

Alles über die Reparatur und Abstimmung der Gleichdruck- und Flachschiebervergaser.
Gast

Einbauanleitung/-bericht für die Mikuni DF44-18 (14Bilder)

Beitrag von Gast »

Nachdem ich nun ja nicht mehr erzählen brauche, das die originale Spritpumpe der ZXR nicht so viel taugt, habe ich nun den Einbau einer Unterdruckpumpe Mikuni DF44-18 mal gewagt und dokumentiert.
Die Pumpe gibt es hier.
Für alle Interessierten hab ich das Ganze mal mit Bildern festgehalten.
Sicher gibt es auch andere, einfachere Möglichkeiten.
Deshalb soll alles nur als Anregung dienen...

Also, so sieht die Pumpe aus, wenn sie in ihre Einzelteile zerlegt ist:

Bild

Die Pumpe habe ich dann gleich auf 8mm Anschlüsse umgebaut, welche ich mir selbst gedreht habe.
Man kann hier auch mit Übergangsstücken 6/8mm vom Louis arbeiten.
Art.-Nr.: 10034117

Bild

So sieht es dann aus, wenn alles fertig montiert ist:

Bild

Als Nächstes muss die Pumpe mit einem Unterdruckanschluss verbunden werden können.
Ich habe an meiner "L" den Blindstutzen an Zylinder 3 genutzt.
Dazu habe ich wieder einen Anschluss gedreht.
Alternativ kann ein originaler 6mm Stutzen von Kawa (links im Bild) genutzt werden:

Bild

Die Pumpe selbst wurde an dem Platz der originalen Pumpe montiert.
Der Lochabstand ist identisch.
Zur Montage kamen blau eloxierte Schrauben M6 vom Louis und 18mm lange Aludistanzhülsen (gedreht) zum Einsatz.
Schraubensatz: Art.-Nr.: 10003153

Bild

Hier die Pumpe fertig verschlaucht mit 2 Druckschläuchen und einem Unterdruckschlauch.
Beide Sorten Schlauch gibt es im gut sortierten Kfz-Zubehör.
Oder bei Louis Art.-Nr.: 10018012.

Bild

Die Pumpe wurde mit den Anschlüssen nach unten montiert.
Hier im eingebauten Zustand:

Bild

Die Pumpe besitzt über ein Y-Stück einen Rücklauf zum Tank, in dem ein Reduzierstück mit einem Innendurchmesser von 1mm steckt.
Es entstand auf der Drehbank aus einem Rest Aluschraube M6, in welche eine 1mm Bohrung gebohrt wurde.
Im das Y-Stück habe ich Innengewinde M6 geschnitten, um den Restriktor einschrauben zu können:

Bild

Hier mit eingeschraubtem Restriktor:

Bild

Hier die "Verschlauchung" unter der Vergaserbatterie.
Als Anschluss zum Tank kommen Schnellkupplungen vom Louis zum Einsatz.
Art.-Nr.: 10007932.
Stecker und Kupplungen sind so angeordnet, das Vor- u. Rücklauf nicht verwechselt werden können:

Bild

Hier noch 2 Schlauchverbinder, aus Alu gedreht:

Bild

Hier die 2 Abgänge vom Tank inkl. Schlauchverbinder und Schnellkupplungen:

Bild

In Fahrtrichtung links der Reserveanschluss, welcher als Vorlauf verwendet wird.
Rechts der "normale" Abgang, also hier der Rücklauf.

Bild

So, ich hoffe hiermit einigen Leuten, die den Umbau ebenfalls vorhaben, ein paar Anregungen gegeben zu haben.
Viel Spaß beim Nachbau!
Zuletzt geändert von Gast am 29 Jul 2005 22:36, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Bernie
ZXR-Guru
Beiträge: 3528
Registriert: 04 Mai 2004 23:37
ZXR-Modellreihe: J (91/92)

Beitrag von Bernie »

geile anleitung !! :respekt:
form follows function

Robert

Beitrag von Robert »

jo, feine Sache das, jetzt muss ich den Einbau nicht zum 5236mal erklären :wink:

Was mich aber immer wieder wundert, bei mir funzt es ohne Rücklauf/Bypass super. Letzte Woche habe ich die Pumpe bei Kai(Luckycrossi) eingebaut und da funzt es wiederrum nur mit Bypass. Meiner Meinung nach liegt es an den Nadelventilen, die bei mir noch dichter sind als bei Kai. Nur haben meine Gaser 100tkm auf der Uhr und Kai´s gerademal 32tkm :kratz:
Bei Doc-Schnüri hat es auch nur mit Bypass geklappt...seltsam..
Hast du es auch schon mal ohne Rücklauf probiert??

Lucky

Beitrag von Lucky »

Oh da muss ich mich gleich mal einschleichen.

Mri gefallen die 8mm Anschlüsse für die Pumpe sehr gut, kann ich solche vieleicht käuflich bei Dir erwerben? Dann könnte ich bei meiner Schoose diverse Schläuche weg lassen und vieleicht einfach etwas Platz zum verlegen gewinnen.

Ich hab nämlich keine Möglichkeit solche Dinger zu drehen. Vieleicht hast Du ja mal einen Augenblick die Zeit dafür? :wink:

Sicherlich würden sich Doc und Robert auch dafür begeistern können.

Marcello

Beitrag von Marcello »

Eine tolle Anleitung und tolle Bilder !!!
Wunderschön anzusehen und geil dokumentiert.
Da sieht man ,wer ein Fachmann ist.
Vielen Dank...toller Beitrag für Alle.

Viele Grüße
Marcello :D :D :D :wink:

alter-mann

Beitrag von alter-mann »

werde mir die sache heute abend reinziehen ...
mein i-net hier is zu langsam ...

Gast

Beitrag von Gast »

Hm, noch mal was zu den 8mm Anschlüssen:

Die Dinger sind wie beschrieben gedreht, und zwar aus 10er Sechskantmaterial.
Somit ergibt sich gleich die Möglichkeit, sie mit nem 10er Schlüssel anzuziehen.
Um sie an der Pumpe anzubringen, muss die Pumpe zerlegt werden, und die alten 6er Anschlüsse ausgebohrt werden.
Die neuen werden dann mit Gewinde M8x1 oder M8x0,75 eingeschraubt und geklebt.

Wenn jemand seine Pumpe so modifiziert haben möchte, kann ich das gerne machen.
Problem ist momentan nur die Beschaffung des Sechskantmaterials.

Wenn Bedarf besteht, bitte bei mir per PM anfragen!


Zum Rücklauf: Ich persönlich konnte es noch nicht eingehend testen, da mein Motor klackert.
Meine Nadelventile sind trotz 43000km nahezu neuwertig.
Ich werde heut aber erst mal das Ventilspiel prüfen müssen und dann weiter sehen...

Gast

Beitrag von Gast »

:respekt: :respekt: :respekt:

Toll gemacht, sehr professionell!!! Respekt...

Also Bedarf an so zwei kleinen gedrehten 8mm Anschlüssen für die Pumpe hätt ich auch, genau wie den anderen geht´s mir auch...

Musst halt noch sagen was Du dafür möchtest, wenn Du´s machen würdest...

Also ich wär dabei, @ Kai bestimmt auch oder??... @ Robert wie is bei Dir???

Mfg Marcel

Lucky

Beitrag von Lucky »

Bin dabei :D

alter-mann

Beitrag von alter-mann »

@andy ...
eine tolle sache ... wuerde mir auch gefallen ...
1- was kostet die pumpe ?
2- worher kommt der membrandruck ?(bei dir)

hast du folgendes ... "ZITAT beginn"
---
Bei der Verwendung von Benzinpumpen muss der Schwimmernadelventilsitz unbedingt angepasst
werden. Durch die Verwendung eines kleineren Schwimmernadelventilsitzes wird die Abdichtung
gegen den erhöhten Pumpendruck gewährleistet.
----
auch gemacht ... oder geht es auch so ... ?

Gast

Beitrag von Gast »

Also, wenn ihr mir die Pumpe bzw. das Gehäuse als Einzelteil zuschickt, würd ich das schon machen.

-Alte Anschlüsse ausbohren
-2x Feingewinde M8x0,75 schneiden
-2 Anschlussstutzen drehen mit M8x0,75 und 5,5mm Durchlass bohren
-Anschlüsse eindrehen/verkleben

Ich denke so ne Modifikation könnte ich pro Pumpe für nen 10er machen.
Ich hoffe, das ist euch nicht zu viel?
Der Aufwand beträgt etwa eine Stunde pro Gehäuse inkl. Dreh- und Bohrarbeit

Material für die Stutzen wäre dann wahrscheinlich Messing oder Alu.
Eventuell ganz ohne Sechskant, den braucht ihr aber eh nicht, weil die Anschlüsse eingeklebt werden (wg. der Dichtheit und Sicherheit).

Sagt einfach Bescheid...

Robert

Beitrag von Robert »

[quote="alter-mannBei der Verwendung von Benzinpumpen muss der Schwimmernadelventilsitz unbedingt angepasst
werden. Durch die Verwendung eines kleineren Schwimmernadelventilsitzes wird die Abdichtung
gegen den erhöhten Pumpendruck gewährleistet.
----
auch gemacht ... oder geht es auch so ... ?[/quote]

deswegen bauen wir ja den Bypass/Rücklauf rein um den Druck zu verkleinern. Bei mir funzt es aber auch so, ohne Bypass oder Änderung an den Nadelventilen.

alter-mann

Beitrag von alter-mann »

Robert hat geschrieben:[...deswegen bauen wir ja den Bypass/Rücklauf rein um den Druck zu verkleinern. ....
wo fuehrt der am tank hin ... ?

Robert

Beitrag von Robert »

also, es gibt 2 Möglichkeiten:

1. Du fährst immer auf Reserve und nimmst deinen Normalanschluß für den Rücklauf. Dann mußt aber wissen wieviel die Kiste säuft :wink:
Das ist Methode Rücklauf

2. Einfach 1 T-Stück in den Schlauch von der Pumpe der zu den Gaser führt, und 1 T-Stück in den Schlauch der vom Filter zur Pumpe führt reinmachen. Die beiden so entstandenen Anschlüße zusammen führen und fertig ist der Bypass.
So hat man noch Reserve und Normalanschluß zur Verfügung und Pokert nicht mit der Reichweite :wink:

Bei beiden Methoden muß dann ein Stück Alu mit ner 1mm Bohrung in den Bypass/Rücklaufschlauch.

alter-mann

Beitrag von alter-mann »

...soweit alles verstaendlich ...
nun muss ich nur noch wissen was so eine pumpe kostet.

Robert

Beitrag von Robert »

ca 30€ plus Versand!! Das geht bei Mikuni bequem per Rechnung, auch als Neukunde. Ein echtes Schnäppchen, wenn man überlegt das die Originale ca 200€ kostet!!!

alter-mann

Beitrag von alter-mann »

eigentlich ok ...
werde mal nachdenken ... bzw ... ich brauche eine.
werde ich in der "wintersaison" verbauen ...
habe die faxen dick (bzw. eh keine mehr drinne)
mit dem original gelump ...
dann koennte ich endlich mal groessere strecken als ca.
100 - 120 km am stueck fahren ....

Robert

Beitrag von Robert »

zumal ist die Originale nicht mal von Kawa sondern Mitsubishi!!!! tztztztz

Gast

Beitrag von Gast »

So, ich hab das Posting jetzt noch mal leicht überarbeitet und die Bestellnummern für die Louis-Artikel gleich mit eingefügt.

Ansonsten kann ich jetzt mal über eine kurze (30km) Probefahrt von heute mittag berichten.
Also, selbst bei längerem "Vollaufreissen" auf der Bahn konnte ich kein Spritmangel mehr feststellen.
Früher ist sie mir ohne Pumpe spätestens nsch 5km "Stoff geben" verreckt, und ich musste anhalten und warten, bis wieder Saft nachgelaufen war.

Fazit: Für mich hat sich der Umbau gelohnt.

Übrigens habe ich das System ohne Bypass verbaut, meine Anregungen hatte ich von Heikos (http://www.hiko-tec.de) Konstruktion abgeschaut.
Das bedeutet natürlich, immer vor dem letzten Tropfen zu tanken... :!:

@alter mann: ich glaube, ich hatte für die Pumpe inkl. Versand so 36€ bezahlt.
Bestellung geht bequem per E-Mail auf der Topham-Homepage, Lieferzeit ca. 2 Tage.
Alles in allem super Service!

hagenf

Beitrag von hagenf »

die pumpe läuft ohne strom? wie funtzt denn das, hydrostatische höhe?
ohne bypass dann ja fast nie möglich.
wäre es nicht einfach eine andere elktrische bezinpumpe ausm zubehör zu verbauen?

Gast

Beitrag von Gast »

Es handelt sich um eine Menbranpumpe, welche durch den Unterdruckimpuls im Ansaugbereich betrieben wird.
Mit dem gedrosselten Rücklauf wird sichergestellt, das die Schwimmernadelventile nicht uberlastet werden.
Alternativ kannst du auch einen Bypass legen.

Auf Elektrik wollte ich bewusst verzichten.
Man kann natürlich auch eine Zubehörpumpe verwenden, wenn sie ähnliche Daten wie das (teure) Original hat.

Oder man baut die Originale ausfallsicher um (siehe Josefs Thread weiter unten).

PEOPLES

Beitrag von PEOPLES »

so,

ich muss nochmal aufwärmen :D

danke erstnmal für die tolle beschreibung, aber noch ne frage:

- langt die förderleistung der pumpe (sind ja 20l/h ) auch bei vollgas, bzw. funktioniert diese auch noch bei hohen drehzahlen?
- gibts noch irgendetwas zu beachten?
problem ist, das sich meine elek. pumpe gestern verabschiedet hat (auf der BAB :evil: ) und ich in ner woche in urlaub fahren will, inkl. mopped, und wenn ich nicht alle 100km tanken will, muss ne funktionierende pumpe her, hab aber eben nicht allzuviel zeit für versuche, und kann mir auch keine ausfälle leisten.

danke :P

Gast

Beitrag von Gast »

Hast PM...

PEOPLES

Beitrag von PEOPLES »

nächste fräge :P

wie gross ist der abstand, zwischen den beiden löchern auf der trägerplatte der ursprünglichen pumpe?

hab kein werkzeug da, um zu demontieren, und fahr gleich in die arbeit, das ich da event. schon was vorbereiten könnte.

danke

PEOPLES

Beitrag von PEOPLES »

so, hab meine jetzt auch montiert, allerdings isses mordseng da unten, und ohne schwingenausbau wär ich wohl nciht ran gekommen, aber nun gehts.
ich hab die variante ohne gedrosselten rücklauf genommen, und muss mal zusehen, obs und wie's funktioniert.

Antworten